Eto'o knüpft an Glanzzeiten an
Montag, 25. Oktober 2010
Artikel-Zusammenfassung
Wenn jemand Samuel Eto'o im Sommer vorhergesagt hätte, dass er bei Inter zurück ins Sturmzentrum rücken und dort wieder viele Tore erzielen würde, hätte er wohl nur ein zweifelndes Lächeln geerntet.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Mit 15 Toren in 13 Spielen für den FC Internazionale Milano liegt Samuel Eto'o nur einen Treffer hinter der Gesamtzahl der letzten Saison, als er 48 Partien bestritt.
Die Nummer 9 ist in einer blendenden Form, er liegt in der UEFA Champions League und in der Serie A mit je sechs Treffern an der Spitze der jeweiligen Torschützenliste. Wenn dem Mittelstürmer jemand im Sommer vorhergesagt hätte, dass er derart an alte Glanzzeiten anknüpfen würde, dann hätte er wohl nur zweifelnd den Kopf geschüttelt.
"Ich habe immer gespielt, wo mich der Trainer hingestellt hat - ich habe verteidigt, war Abfangjäger und habe meinen Mannschaftskollegen Tore vorbereitet. Ich habe immer getan, was ich tun musste", sagte der 29-jährige kamerunische Nationalspieler damals. "Aber das ist nicht meine Rolle. Wenn ich der beste Stürmer in der Geschichte meiner Nationalmannschaft bin, dann deshalb, weil ich immer Mittelstürmer gespielt habe."
Der Problem war, dass José Mourinho in der vergangenen Saison diese Position an Diego Milito vergeben hatte, der seinen besten Fußball spielte auf dem Weg von Inter zum Gewinn der UEFA Champions League und des italienischen Doubles. Eto'o selbst agierte auf den Flügeln und war mit Abwehraufgaben beschäftigt, was sich nun unter dem neuen Trainer Rafael Benítez wieder komplett geändert hat.
Eto'o hatte die Saison zwar auf der linken Seite des Mittelfelds begonnen, während Milito als einzige Spitze spielte, aber eine Reihe von Toren, kombiniert mit der Verletzung von Milito, überzeugte Benítez davon, ihn wieder in die Mitte zu stellen, was sich auszahlen sollte. Bei allen Siegen von Inter war Eto'o unter den Torschützen, und wenn er mal nicht getroffen hat, dann hat Inter nicht gewonnen beziehungsweise nicht einmal getroffen.
Seine Tore sind in dieser Saison für Inter genauso wichtig, wie es die Treffer von Milito in der vergangenen Spielzeit waren. Nun gibt es Diskussionen darüber, dass Inter zu sehr von einem Stürmer abhängt, der seinen zweiten Frühling erlebt. Benítez kann darüber nur lachen. "Eto'o ist eine Lösung und kein Problem", sagte er. "In der vergangenen Saison sagten die Leute, dass Inter von Milito abhing, und sie haben drei Titel gewonnen. Hoffen wir, dass wir diesmal das gleiche Happy End mit Eto'o erleben."
Nach zwei weiteren Treffern von Eto'o am Mittwoch beim Sieg über Tottenham Hotspur FC hatte Benítez abermals Grund zum Lächeln. Die Nerazzurri begannen die neue Saison eher gemächlich, aber mittlerweile haben sie Stil und Taktik des neuen Trainers verinnerlicht. Benítez hatte sich von Beginn an dagegen gewehrt, mit der erfolgreichen Mannschaft von Mourinho verglichen zu werden. Natürlich gibt es große Unterschiede, wie Eto'o weiß.
"Unter Mourinho haben wir mehr auf Konter gespielt, nun üben wir mehr Duck auf unsere Gegner aus", sagte er. "Für die Stürmer ist das viel besser, weil wir den Ball näher am Strafraum bekommen und dadurch mehr Chancen haben. Für mich ist es schwieriger, auf dem Flügel zu spielen."
Während Eto'o Benítez dafür dankt, dass er ihm neues Leben eingehaucht hat, erwartet der Trainer noch mehr von seinem Stürmerstar. "Ich glaube, dass Eto'o 36 Tore erzielen könnte, wie er es 2008/09 in Barcelona geschafft hat, er macht es wirklich sehr gut." Was er allerdings tun wird, wenn Milito nach seiner Verletzung zurückkehrt, das wird die nächste große Herausforderung für ihn sein.