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Eto'o lässt Bremen verzweifeln

FC Internazionale - Werder Bremen 4:0
Der überragende Samuel Eto'o war für völlig indisponierte Bremer an diesem Abend einfach zwei Nummern zu groß.

Eto'o lässt Bremen verzweifeln
Eto'o lässt Bremen verzweifeln ©UEFA.com

Der SV Werder Bremen kommt auch in der UEFA Champions League nicht in die Spur, beim Titelverteidiger FC Internationale Milano kassierten die ersatzgeschwächten Norddeutschen eine bittere 0:4-Niederlage. Überragender Mann auf dem Platz war Samuel Eto'o, der drei Tore selbst erzielte und den vierten Treffer durch Wesley Sneijder perfekt vorbereitete.

Werder wollte nach dem 2:2 zum Auftakt gegen Tottenham Hotspur FC unbedingt punkten, um nicht von Anfang an der Musik in der Gruppe A hinterherzulaufen. Allerdings musste Trainer Thomas Schaaf bei diesem Unterfangen gleich auf fünf Leistungsträger verzichten. Kapitän Torsten Frings musste ebenso passen wie Sebastian Boenisch, Naldo, Clemens Fritz und Torjäger Claudio Pizarro. Doch auch Inter hatte Personalprobleme, fehlten doch Walter Samuel, Javier Zanetti und der formschwache Diego Milito.

Bremen startete im Giuseppe-Meazza-Stadion furios. Hugo Almeida, der als einzige Spitze aufgelaufen war, hatte schon nach 120 Sekunden die Riesenmöglichkeit, Werder in Führung zu bringen. Nach herrlichem Steilpass von Tim Borowski hob der Portugiese den Ball über den weit aus seinem Kasten geeilten Júlio César, doch Lúcio klärte für seinen Keeper einen Meter vor der Torlinie. Weitere zwei Minuten später drehte der brasilianische Torhüter einen Freistoß von Almeida mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten.

Doch Inter schlug sofort zurück. Jonathan Biabiany enteilte Mikaël Silvestre in der siebten Minute auf der linken Abwehrseite und flankte präzise in die Mitte, wo der junge Coutinho das Kunststück fertig brachte, den Ball aus sechs Metern per Flugkopfball am leeren Tor vorbeizubugsieren. Drei Minuten später parierte Tim Wiese großartig gegen den völlig alleine vor ihm auftauchenden Sneijder. Die Bremer Abwehr lud Inter nun praktisch im Minutentakt zum Führungstor ein. In der 20. Minute vergab dann auf der Gegenseite Almeida nach schöner Rechtsflanke von Borowski kläglich aus acht Metern, indem er den halbhohen Ball über den Schlappen rutschen ließ, statt ihn an Júlio César vorbei ins Tor zu befördern.

Dass es in dieser äußerst unterhaltsamen Partie zu diesem Zeitpunkt noch immer 0:0 stand, war aufgrund zweier konfuser Abwehrreihen ein kleines Wunder. Das dachte sich offenbar auch Eto'o, der in der 21. Minute nach Fehler von Daniel Jensen seinem Gegenspieler Per Mertesacker enteilte und Wiese zum 1:0 tunnelte. Für den Kameruner war es der zweite Treffer im zweiten Spiel, nachdem er schon zum Auftakt beim 2:2 beim FC Twente einmal getroffen hatte. Seinen nächsten Treffer erzielte er sechs Minuten später nach einem langen Ball von Lúcio, als die Werder-Abwehr, diesmal in Person von Sebastian Prödl, erneut ein Nickerchen hielt und den sensationell aufspielenden Inter-Torjäger einfach ziehen ließ, der eiskalt auf 2:0 erhöhte.

Während die Italiener nach Herzenslust wirbelten, begnügten sich die entgeisterten Bremer mit einer Zuschauerrolle. So auch in der 34. Minute, als Eto'o einen Traumpass auf Sneijder schlug, der das Leder über den bedauernswerten Wiese zum 3:0 in die Maschen schlenzte. Zu diesem Zeitpunkt trennte beide Teams mehr als nur ein Klassenunterschied. Selten dürften die Bremer Spieler den Pausenpfiff so sehr herbei gesehnt haben wie an diesem bitteren Abend. Wer sich mit Statistik trösten wollte, musste ins Jahr 1993 zurückblicken, als Bremen in der Königsklasse gegen den RSC Anderlecht zur Pause mit 0:3 hinten gelegen hatte, nur um am Ende noch mit 5:3 zu gewinnen.

Doch auf ein ähnliches "Wunder von der Weser" warteten die mitgereisten Fans diesmal vergeblich, auch wenn Werder nach 52 Minuten eine gute Möglichkeit durch Wesley hatte, dessen verdeckter Schuss von Luca Castellazzi, der zur Pause für Júlio César gekommen war, allerdings großartig pariert wurde.

Doch dann sahen die Fans wieder das gewohnte Bild, die Nerazzurri spielten mit der Werder-Abwehr Katz und Maus, den Schlusspunkt setzte erneut Eto'o, als er in der 81. Minute nach Steilpass von Sneijder auch Wiese aussteigen ließ, ehe er den Ball ins leere Tor schoss. Allerdings gab es auch für Inter einen Wermutstropfen zu schlucken, denn Lúcio musste Mitte der zweiten Hälfte nach einer Knieverletzung den Platz auf einer Trage verlassen.

Weiter geht's für Bremen am 20.10. beim FC Twente, dann muss unbedingt gepunktet werden, wollen die Werderaner noch eine Chance auf das Erreichen des Achtelfinals haben. Inter empfängt am selben Tag Tottenham.