Gelassenheit neu erfunden
Freitag, 21. Mai 2010
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Zum allerersten Mal könnte der FC Internazionale Milano die UEFA Champions League gewinnen, allerdings lassen sich Javier Zanetti, Wesley Sneijder und Esteban Cambiasso zumindest äußerlich überhaupt nicht anmerken, dass ein wichtiges Spiel bevorsteht.
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Javier Zanetti, Wesley Sneijder und Esteban Cambiasso haben sich am Abend vor dem Endspiel der UEFA Champions League äußerst gelassen der Presse präsentiert.
Besonders Inters Kapitän Zanetti war nicht anzumerken, dass er im Alter von 36 Jahren die große Gelegenheit hat, seiner tollen Karriere einen Titelgewinn in der UEFA Champions League hinzuzufügen. "Die UEFA Champions League ist ein sehr prestigereiches Turnier. Ich verfolge den Wettbewerb seit vielen Jahren und wollte ihn schon immer gewinnen. Dieses Endspiel erfüllt mich mit Freude. Ich habe in dieser Saison schon viele Emotionen erlebt, aber jetzt kommt die Krönung. Ich habe viele Endspiele gespielt, aber dies ragt über alles hinweg und ist ein ganz besonderes Spiel."
Zanetti bestreitet im Santiago Bernabéu sein 700. Spiel für Inter, allerdings steht er ungern im Rampenlicht und versucht deshalb schnell, von dem bemerkenswürdigen Meilenstein in seiner Karriere abzulenken. "Es gibt keine Geheimnisse, da steckt nur harte Arbeit dahinter. Ich glaube an mich selbst und meine Trainer. Ich versuche nur, für Inter gute Arbeit abzuliefern. Nur das ist für mich wichtig."
Ein besonderes Spiel wird es auch für Sneijder und Cambiasso, die beide einst bei Real Madrid CF unter Vertrag standen. "Es ist schön, wieder hier zu sein", verrät Sneijder. "Heute habe ich einige Leute gesehen, mit denen ich ein Jahr keinen Kontakt mehr hatte. Als ich Madrid verlassen habe, hatte ich keinen Plan. Ich habe nicht daran gedacht, dass ich zum Champions-League-Endspiel wieder da sein werde. Aber wir kämpfen alle zusammen und gewinnen auch zusammen. Es ist großartig, Teil dieser Mannschaft zu sein."
Auch Cambiasso betonte noch einmal, wie sehr man es dem Teamgeist zu verdanken habe, überhaupt so weit gekommen zu sein. Der Argentinier sagte weiter: "Keine Mannschaft befindet sich zu Beginn der Saison in Höchstform. Neue Spieler stoßen in den Kader und man muss sich gegenseitig kennenlernen. Jetzt sind wir seit einem Jahr zusammen und Inter ist gewachsen. Zu Beginn der Saison konnte wohl keiner sagen: 'Ich erwarte, dass wir ins Endspiel kommen.' So etwas kann man im August einfach nicht behaupten. Man hofft auf eine gute Saison und versucht sein Bestes zu geben. Zum Glück haben wir schon zwei Titel geholt und in 24 Stunden wollen wir das Triple perfekt machen. Wir wollen Geschichte schreiben, aber Bayern ist in der gleichen Position."
Weiter wollte Cambiasso vorerst nicht auf den FC Bayern eingehen, das übernahm dann aber sein Kapitän Zanetti. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und kennen jedes kleinste Detail über unseren Gegner", ehe sich Cambiasso dann doch zu folgender Analyse durchrung: "Beide Teams sind am Höhepunkt. Bayern hat die Saison nicht gut begonnen, aber sie haben mit einer unglaublichen Serie aufgehört. Allerdings waren auch wir sehr konstant. Jetzt geht es in die letzte Runde und wir wollen die gleiche Einstellung wie immer an den Tag legen. Ein Endspiel beginnt immer bei 50:50 und wir hoffen, dass am Ende die 100 bei uns steht. Allerdings ist dies bei den Bayern natürlich genauso."