Barça für Laudrup das Höchste der Gefühle
Montag, 22. März 2010
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Michael Laudrup erklärte im Gespräch mit UEFA.com, dass die Mannschaft des FC Barcelona aus dem Jahr 1992 "immer etwas Besonderes in den Herzen der Katalanen sein" wird, das aktuelle Team allerdings noch besser ist.
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Die Fans des FC Barcelona schwärmen noch immer vom Jahr 1992, als ihr Verein zum ersten Mal den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnen konnte. Michael Laudrup, der Star der damaligen Mannschaft, hält das aktuelle Team sogar für noch besser.
Die Diskussionen werden nie aufhören, bei welchem der drei Triumphe in der Königsklasse (1992, 2006 und 2009) Barcelona die bessere Mannschaft hatte. Laudrup spielte an der Seite des aktuellen Barça-Trainers Josep Guardiola, als die Truppe von Johan Cruyff 1992 im Wembley-Stadion mit 1:0 gegen UC Sampdoria gewann und damit zum ersten Mal den Europapokal holte.
"Man wird die Mannschaften immer vergleichen", sagte Laudrup. "Barcelona hatte in den letzten 20 Jahren einige fantastische Mannschaften, das war eine davon. Eine weitere war das Rjikaard-Team mit Ronaldinho. Und jetzt natürlich die aktuelle von Guardiola, mit Messi und Iniesta."
"Die letzten beiden Mannschaften haben noch mehr individuelle Klasse als unser Team - aber wir waren die erste große Mannschaft von Barcelona und wir haben so viele Titel gewonnen, deshalb werden wir immer etwas Besonderes in den Herzen der Katalanen sein. Aber in Sachen Qualität denke ich, dass die aktuelle Mannschaft die beste ist."
Das sind große Worte von einem Mann, der Barça von 1991 bis 1994 zu vier Meisterschaften in Folge und zum Triumph im Wembley-Stadion führte. Am letzten Mittwoch zeigten sich die Spanier von ihrer besten Seite, Lionel Messi führte sie zu einem 4:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart. Gegner im Viertelfinale ist nun Arsenal FC, in einer Neuauflage des Endspiels von 2006. Laudrup glaubt, dass sein Ex-Klub auch in Zukunft große Erfolge feiern wird.
"Das Besondere ist, dass sie eine Kombination aus sehr gutem Fußball und einer Struktur im Verein haben", sagte er. "Wenn ein Spieler aus der Jugend in die Profimannschaft kommt, dann weiß er genau, was er tun muss, dann das hat er über viele Jahre gelernt. Dazu haben sie die individuelle Qualität, sie haben sehr gute Spieler verpflichtet."
"Am besten gefällt mir aber ihre Spielweise, sie spielen einen fantastischen Fußball. Und sie haben einen Katalanen als Trainer. Er weiß um die Kultur, was sowohl in den guten als auch in den schlechten Momenten sehr wichtig ist."
Aus seiner Zeit in Barcelona ist Laudrup vor allem in Erinnerung geblieben, wie sie mit dem Europapokal aus England zurückgekehrt sind. "Ich werde nie vergessen, wie so viele Leute auf der Straße standen und einfach glücklich waren", meinte er. "Ich habe lange gespielt und viele Titel gewonnen, aber dieser Moment und vor allem der Tag nach dem Finale war sehr wichtig.
"Wir waren alle müde, aber die Bedeutung dieses Titels für uns, die Stadt und die vielen Menschen hat uns glücklich gemacht. Ich denke, es standen eine Million Menschen auf den Straßen, das war ein fantastischer Tag."
Das Finale 1992 ist vor allem aus einem besonderen Aspekt in Erinnerung geblieben. "Ja, wegen diesem Tor", so Laudrup über den großartigen Freistoß von Ronald Koeman in der Verlängerung.
"Das war ein fantastisches Tor von Ronald. Ich weiß noch, wie der Schiedsrichter das Spiel beendete und ich ihn fragte: 'Haben wir gewonnen?' Als wir den Pokal bekamen, wussten wir um die Bedeutung für den Klub und die Stadt."
18 Jahre später will Barcelona die europäische Königsklasse zum vierten Mal gewinnen, was laut Laudrup auch durchaus möglich ist. Allerdings weiß der Däne, dass es kein Selbstläufer wird. "Sie sind für mich einer der Favoriten, aber auf diesem Niveau reden wir über die besten vier, fünf, sechs, sieben Teams in der UEFA Champions League. Ein schlechter Abend, und alles kann vorbei sein."
"Im letzten Jahr haben sie den Titel geholt und richtig gut gespielt, aber im Halbfinale gegen Chelsea waren sie nur 45 Sekunden vom Aus entfernt. Wenn man also über die kleinen Unterschiede spricht, genau das sind sie."