Güiza schreibt Fenerbahçe noch nicht ab

Vor einem Jahr feierte Fenerbahçe SK am vierten Spieltag der UEFA Champions League einen 2:0-Sieg gegen den PSV Eindhoven und zog damit zum ersten Mal ins Achtelfinale ein. Die Türken schafften es später sogar ins Viertelfinale. Diesmal müssen sie bei Arsenal FC antreten, nach der 2:5-Heimniederlage gegen die Gunners kann sich Fenerbahçe in London keine weitere Niederlage mehr leisten.

"Nicht gut gespielt"
Der spanische Nationalstürmer Daniel Güiza kam im Sommer für 14 Millionen Euro von RCD Mallorca zu Fenerbahçe, noch nie zuvor hatte ein türkischer Klub mehr Geld für einen Spieler aus dem Ausland bezahlt. Güiza, der mit Spanien die UEFA EURO 2008™ gewann, hatte es seitdem nicht leicht in Istanbul, obwohl er hier unter seinem früheren Nationaltrainer Luis Aragonés arbeiten darf. Fenerbahçe liegt mit nur einem einzigen Punkt am Ende der Gruppe G, in der türkischen Liga rangiert die Mannschaft auch nur auf dem neunten Platz. "In den letzten eineinhalb Monaten haben wir einfach nicht gut gespielt", räumte Güiza ein.

Beispiel Liverpool
Die Formkurve zeigte zuletzt zwar nach unten, trotzdem hat der 28-Jährige noch Hoffnung. Er will sich ein Beispiel an Liverpool FC nehmen, die Reds unter ihrem spanischen Trainer Rafael Benítez sind in der vergangenen Saison ähnlich schlecht gestartet. "Ich habe auf jeden Fall noch Hoffnung", sagte Güiza. "Bei Liverpool war es genauso - nach drei Spieltagen hatten sie nur einen Punkt, aber am Ende haben sie es doch noch bis ins Achtelfinale geschafft. Die Mannschaft hat sich mittlerweile gesteigert, wir können auf jeden Fall für eine Überraschung sorgen."

Blick nach vorne
Die Heimniederlage gegen Arsenal hat Güiza bereits aus seinem Gedächtnis gestrichen, obwohl er sich an diesem Abend in die Torschützenliste eintragen konnte. "Wir haben nicht gut gespielt und Arsenal spielt bekanntlich auf Konter", meinte er. "Es war nicht leicht für uns und wir haben das Spiel verloren, aber das ist jetzt vergessen. Für uns zählt nur die Gegenwart." Güiza will am Mittwoch auf jeden Fall das vorzeitige Aus verhindern. "Das ist für mich sehr wichtig, denn für mich ist es meine erste Saison in der Champions League. Die Leute nehmen mehr von dir Notiz, wenn du in diesem Wettbewerb spielst, und wenn du gut spielst. Das ist ein herrlicher Wettbewerb, wir müssen versuchen, das Beste aus uns herauszuholen. Noch sind wir nicht ausgeschieden; wir haben einen Punkt und noch drei Spiele vor uns, die wir gewinnen müssen, wenn wir weiter dabei sein wollen."

Lob für Aragonés
Güiza hat sich zusätzliches Selbstvertrauen geholt beim Mann auf der Bank – dem 70-jährigen Aragonés, der früher auch schon bei Mallorca und der spanischen Nationalmannschaft sein Trainer war. "Er hat bereits bewiesen, dass er alles hat", erklärte Güiza. "Er ist schon seit so vielen Jahren Trainer, es gibt nicht viel über ihn zu sagen. Er hat bereits Titel geholt [mit dem Club Atlético de Madrid] und will jetzt auch hier Titel mit Fenerbahçe gewinnen. Er hat mit der Nationalmannschaft die Europameisterschaft gewonnen. Ich denke, er hat als Trainer einfach alles."