Kuyt trauert Chancen nach

Nach dem verlorenen UEFA Champions League-Endspiel dankten die Spieler von Liverpool FC ihren vielen Fans, die extra nach Athen gefahren sind. "Das sind die besten Fans der Welt", sagte Dirk Kuyt, dessen Anschlusstreffer zu spät kam. Zuvor hatte Filippo Inzaghi den AC Milan mit einem Doppelpack in Führung gebracht.

"So enttäuschend"
Kuyt war einer von fünf Akteuren in der Startelf von Rafael Benítez, die beim Sieg gegen die Rossoneri im Jahr 2005 noch nicht mit dabei waren. Er meinte weiter: "Das ist so enttäuschend. Wir haben bis zum Tor von Inzaghi wirklich geglaubt, dass wir die bessere Mannschaft waren und das Spiel unter Kontrolle hatten - wir konnten sogar Kaká ausschalten." Diese Führung fiel in der Schlussphase der ersten Halbzeit, und bis dahin schien Liverpool dem Führungstreffer näher zu sein. Nach der Pause konnte sich Milan zurückziehen, auf Konter warten und die freien Räume nutzen. "Der Trainer hat uns gesagt, dass wir in der zweiten Halbzeit genauso weitermachen sollen, aber es ist einfach nicht für uns gelaufen", so Kuyt.

"Unglaublich"
"Wir haben alles getan, um zum Ausgleich zu kommen, aber Milan hat uns mit dem zweiten Tor tief getroffen. Ich denke, dass wir alle die Auswirkungen dieses intensiven Spiels gespürt haben. Es war schön, dass ich in einem Champions League-Endspiel getroffen habe, aber am Ende wäre mir lieber gewesen, ich hätte kein Tor geschossen und wir hätten gewonnen. Ich möchte auch den Fans für ihre unermüdliche Unterstützung bis zum Schlusspfiff danken, sie sind die besten Fans der Welt." Mittelfeldspieler Xabi Alonso war der gleichen Meinung. "Die Fans waren während der ganzen Saison unglaublich", meinte er gegenüber uefa.com. "Sie sind zu Tausenden angereist und haben sich ihre Seele aus dem Leib gebrüllt. Leider haben wir ihnen den Sieg, den sie verdient gehabt hätten, nicht schenken können."

Späte Hoffnung
Flügelspieler Boudewijn Zenden bedauerte ebenfalls, dass Liverpool die frühe Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnte, denn bis zur Führung durch Inzaghi zeigte Milan alles andere als eine souveräne Leistung. "Nach der ganzen Aufregung ist die Luft jetzt raus", sagte Zenden. "Wir haben so gut begonnen und hatten die Partie bis zu dem abgefälschten Tor im Griff. Ihr zweites Tor hat uns richtig weh getan, nach so einem Rückstand ist es sehr schwer, noch einmal zurückzukommen. Der späte Treffer hat uns noch einmal Hoffnung gegeben, aber wir konnten uns keine Chance mehr erarbeiten, die uns in die Verlängerung gebracht hätte. Die Fans waren trotzdem unglaublich. Es macht mich stolz, vor ihnen spielen zu dürfen."