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Ein wahres Traumfinale

Während Barcelonas Trainer Frank Rijkaard entspannt ins Finale geht, will Arsenals Coach Arsène Wenger eine aufregende Saison krönen.

Final countdown: Barcelona’s four titles

In Paris - der Stadt der Romantik - haben die Fußball-Liebhaber heute Abend die Chance, eine öffentliche Inszenierung höchster Leidenschaft zu bewundern. Denn im Stade de France treffen der FC Barcelona und Arsenal FC im Finale der UEFA Champions League aufeinander.

Angriff gegen Abwehr
In dieser Partie stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, deren Spielstile zu den attraktivsten im Klubfußball gehören. Auf der einen Seite steht der frisch gebackene spanische Meister, der in der laufenden Saison in allen Wettbewerben bisher auf 114 Tore kam, auf der anderen Seite ein Team, das zum ersten Mal ins Endspiel des Pokal der europäischen Meistervereine einziehen konnte. Außerdem ist es seit zehn Spielen in Folge ohne Gegentor geblieben - einsamer Rekord. Dazu hat Arsenal Real Madrid CF, Juventus und Villarreal CF ausgeschaltet. Damit kommt es im Spiel zwischen Barcelona und Arsenal zum Duell der besten Offensive gegen die beste Defensive. Die Spanier schossen in zwölf Partien 22 Tore und die Engländer kassierten in genauso vielen Spielen ganze zwei Gegentreffer.

Kein Druck
Barça sollte jedenfalls gewarnt sein, auch weil ihr letzter Auftritt in einem Champions League-Finale gehörig daneben ging. 1994 unterlagen die Katalanen dem AC Milan mit 0:4. Nur einmal in der schillernden Vereinshistorie - 1992 - konnte Barça diesen Wettbewerb gewinnen. Frank Rijkaard, der als erst fünfter Mensch überhaupt diese Trophäe als Spieler und Trainer gewinnen kann, gibt sich vor der Partie entspannt und sagt: "Wir sind eigentlich schon glücklich, hier zu sein. Durch die Vergangenheit fühlen wir uns nicht unter Druck gesetzt. Wir können sowieso nur hart arbeiten, um gute Ergebnisse zu erzielen und damit die Fans glücklich zu machen. Nicht mehr und nicht weniger. Arsenal ist eine sehr gute Mannschaft mit großartigen Spielern. Tatsächlich stehen sich in diesem Jahr zwei würdige Finalisten gegenüber."

Psychologe Rijkaard
Rijkaard könnte vielleicht wieder auf Lionel Messi zurückgreifen, der sich im Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea FC eine Oberschenkelverletzung zuzog und zwei Monate ausfiel. Auch die Tatsache, dass seine Mannschaft mit Chelsea den überlegenen englischen Meister ausschaltete, der am Ende 24 Punkte Vorsprung auf Arsenal hatte, macht Barcelona für Rijkaard nicht zum Favoriten. "Ein Finale ist eine einmalige Geschichte. Arsenal ist eine Klasse-Mannschaft von sehr hoher Qualität. An den psychologischen Vorteil glaube ich nicht. Das wäre gefährlich. Wir wollen nur zeigen, wie gut wir spielen können." Der Niederländer philosophiert auch darüber, was sein Team so populär macht. "Fußball ist ein ernstes Spiel, aber das Wort 'Spiel' suggeriert ja auch, dass man es genießen sollte. Auf dem Platz sollte Freude herrschen. Wenn man es zu ernst nimmt, wird aus dem Spiel harte Arbeit. Der Teamgeist, Taktik und öffentliche Anerkennung ist wichtig, doch man muss auch eine Balance zwischen Spaß und Arbeit finden."

Wengers Pragmatismus
Arsène Wenger teilt diese Meinung sicherlich. Allerdings spricht das 4-5-1-System in der laufenden Champions League-Saison eher für seine pragmatische Ausrichtung. "Natürlich wäre es schön, wenn das Spiel als Klassiker in die Geschichte eingehen könnte. Doch wir denken auch an uns und wollen gewinnen, egal wie", gibt der Franzose zu. Er glaubt, dass seine Mannschaft vor allem wegen der guten Abwehrarbeit sehr selbstbewusst auftritt. "In einem Endspiel ist es sehr wichtig, dass man sich auf eine starke Defensive verlassen kann. Dies gibt dir den Glauben, dass du jede Chance, die sich dir bietet, nutzen kannst."

Neuer Pokal
Nachdem Liverpool FC im Mai vergangenen Jahres in Istanbul zum fünften Mal den Wettbewerb gewonnen hat, wartet auf den diesjährigen Sieger nun eine neue Trophäe. Für Wenger wäre es die perfekte Bestätigung der bemerkenswerten Entwicklung seiner jungen Mannschaft, wenn sie sich heute Abend die europäische Krone aufsetzen könnte. "Das Selbstvertrauen des Teams erlitt nach dem schlechten Start in die Saison einen herben Dämpfer. Wir mussten den Glauben an uns erst wieder finden. Ich habe aber immer an die Mannschaft geglaubt. Wir haben schwere Zeiten erlebt, doch nun sind wir stark und hungrig. Mit unserem Zusammenhalt und unserem Talent können wir es schaffen. Wir haben zur richtigen Zeit unsere Höchstform gefunden und wollen die Saison mit diesem Titel krönen." Das Feld ist bereitet für einen Klassiker.

• Die beiden Finalisten werden für ihre erfolgreiche Saison reich belohnt werden. Sollte Arsenal im Stade de France gewinnen, bekämen die Gunners eine garantierte Summe von ungefähr 37,3 Millionen Euro; als Zweiter bekämen sie immer noch zirka 34,7 Millionen Euro. Barcelona winken als Sieger ungefähr 31,5 Millionen Euro. Als Verlierer des Endspiels könnten die Spanier noch fast 28,9 Millionen Euro einstreichen. Im Endspiel selbst erhält der Sieger zirka 6,4, der Verlierer ungefähr 3,8 Millionen Euro.

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