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Lehmann beendet Villarreals Traum

Der überragende Jens Lehmann ließ die Arsenal-Fans jubeln, stürzte aber alle Villarreal-Anhänger ins Tal der Tränen.

Erst ganz am Ende haben die Gunners das Yellow Submarine versenkt. Doch das spanische U-Boot ging mit so großer Würde unter, wie es einem Schiff seiner Qualität geziemt.

Arsenal im Glück
Das bedauernswerte Villarreal CF feuerte 90 Minuten lang Torpedo auf Torpedo auf seinen Gegner ab, doch das Ziel trafen sie nicht, auch nicht, als sie in der vorletzten Minute die Riesenchance hatten, sich mit einem Elfmeter zumindest in die Verlängerung zu retten. Selbst der hart gesottenste Arsenal FC-Fan mag am Ende ein wenig Mitgefühl oder gar Sympathie für die glücklosen Mannen um Diego Forlán und Juan Román Riquelme empfunden haben.

Riquelme versteinert
Der Argentinier schien förmlich zu Stein erstarrt, als Jens Lehmann den Strafstoß parierte, der die Spanier zumindest in die Verlängerung gebracht hätte. Als der Ball von den Fäusten der neuen deutschen Nummer eins zurück ins Feld prallte und sich gut ein Dutzend Spieler auf das Leder stürzten, stand ein fassungsloser Riquelme einfach da und beobachtete mit entsetzter Miene, was da gerade um ihn herum vorging.

Klinsmann bestätigt
Manchmal haben solche Momente Auswirkungen auf eine ganze Saison oder auf Teams, die gar nicht auf dem Platz stehen. Irgendwo im sonnigen Kalifornien, in der Heimat des deutschen Bundestrainers Jürgen Klinsmann, mag ein kleines Lächeln über die Lippen des Mannes gehuscht sein, der sich mit seiner Entscheidung, im deutschen Tor Lehmann dem fast schon legendären Oliver Kahn vorzuziehen, so viel Kritik eingehandelt hatte. Ohne jeden Zweifel war der manchmal sehr kritisch beäugte Lehmann an diesem Abend im El Madrigal der Mann des Spieles.

Große Parade
Schon in der ersten Halbzeit hatte er mit seiner Schulter bei einem Kopfball von Guillermo Franco aus nächster Nähe einen Rückstand seiner Mannschaft verhindert, von diesem Ball wäre so mancher Torhüter überrascht worden, nicht aber Lehmann. Er stand "big", wie es die Torwart-Trainer in seiner Wahlheimat England gerne nennen, und machte damit alles richtig. Nach seinem ersten Champions League-Spiel überhaupt hatte Franco gegen Rangers FC noch Freudentränen in den Augen, doch diesmal war er untröstlich. Mit rot geränderten Augen schlich er nach dem 0:0 in den Tunnel und war unansprechbar.

Lehmann unbezwingbar
Die Gunners treffen nun entweder auf den AC Milan oder den FC Barcelona, und haben dann am 17. Mai in Paris die Chance, ihre Landsleute von Liverpool FC als Titelträger abzulösen. Ins Endspiel eingezogen ist Arsenal übrigens mit drei 0:0-Spielen in den drei Rückspielen der K.o.-Runde. Lehmann ist seit neun Spielen in der Königsklasse ungeschlagen, und angesichts so dünner Hinspielsiege wie dem 1:0 gegen Real Madrid CF, oder dem 2:0 gegen Juventus oder nun dem 1:0 gegen Villarreal weiß man, wie wichtig ein guter Torhüter für das Spiel von Arsenal ist.

Villarreal am Boden
Die tausenden von Arsenal-Fans im El Madrigal brachen nach Lehmanns Elfmeter-Parade in ekstatischen Jubel aus, der fast eine Stunde anhalten sollte, nachdem sie zuvor von den Anhängern Villarreals klar in den akustischen Schatten gestellt worden waren. Nun müssen sich die spanischen Fans zunächst einmal auf das Trösten konzentrieren, denn Forlán, der eine großartige Möglichkeit ausließ, Riquelme und Franco werden lange brauchen, ehe sie verstanden haben, warum ihr Yellow Submarine untergegangen ist. Nur mit viel Mühe und großem Zuspruch wird es möglich sein, das Schiff, das uns allen in dieser Saison so viel Freude bereitet hat, wieder seeklar zu machen. Drücken wir die Daumen, dass es bald gelingt.

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