Nachwuchswettbewerbe
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Die Nachwuchswettbewerbe der UEFA bieten jungen Spielerinnen und Spielern eine wichtige Plattform zur Weiterentwicklung auf und neben dem Rasen.
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Die Einnahmen aus ihren A-Wettbewerben ermöglichen es der UEFA, sechs Nachwuchswettbewerbe zu finanzieren. Neben der Förderung junger Talente auf dem Platz führt die UEFA auch Sensibilisierungsveranstaltungen für die Spielerinnen und Spieler durch, ganz im Sinne des europäischen Sportmodells, das die Grundlage ihrer Wettbewerbe bildet.
Förderstrukturen für Spieler/-innen
Im Laufe ihres Lernprozesses machen alle Nachwuchstalente eines Tages die Erfahrung, was es bedeutet, vor einem größeren Publikum zu spielen. Durch die U17- und U19-Europameisterschaften der UEFA werden die jungen Spielerinnen und Spieler schrittweise an die größten Bühnen des europäischen Fußballs herangeführt.
Die bei solchen internationalen Wettbewerben gemachten Erfahrungen sind auf dem Weg an die Spitze von unschätzbarem Wert. Über die in der Saison 2013/14 eingeführte UEFA Youth League haben bereits mehr als 800 Spieler den Sprung in einen der A-Klubwettbewerbe der UEFA geschafft.
„Wenn es einen anhaltenden Nachschub von Spielern gibt, die in die A-Mannschaft wechseln können, so müssen Spieler nicht ständig eingekauft werden. Voraussetzung dafür ist, dass man den Spielern eine solide Ausbildung und die Erfahrung bietet, in der Youth League zu spielen.“
Sportliches Verdienst
Im Juni 2023 wurde das Format der UEFA Youth League geändert, um mehr Teams und Spielern die Chance auf eine Europapokal-Teilnahme zu geben.
Der Wettbewerb wurde früher von den Nachwuchsteams der Vereine, die in der Gruppenphase der UEFA Champions League spielen, sowie den nationalen Juniorenmeistern der in der Koeffizientenrangliste bestplatzierten Nationalverbände bestritten. Mit der Spielzeit 2024/25 wurde der nationale Meisterweg auf die Juniorenmeister aller 55 UEFA-Mitgliedsverbände ausgeweitet, wodurch das 32 Teams umfassende Teilnehmerfeld dieses Wegs stark aufgestockt wurde. Der Champions League-Weg umfasst infolge der Erweiterung der Ligaphase der UEFA Champions League auf 36 Vereine ebenfalls vier Mannschaften mehr.
Mehr Aufmerksamkeit dank neuer Formate
Wie in den A-Wettbewerben werden die Formate auch im Nachwuchsbereich stetig weiterentwickelt, um die sportliche Ausgeglichenheit zu verbessern.
So wurde 2021 beschlossen, die an den U17- und U19-Frauen-Europameisterschaften teilnehmenden Teams auf Grundlage ihrer Platzierung in der Koeffizientenrangliste auf zwei Ligen – A und B – aufzuteilen. Unter dem neuen Format bestreiten alle Teams zwei Wettbewerbsrunden, deren Ergebnisse über Auf- und Abstieg entscheiden. Die Garantie, pro Saison mindestens fünf Wettbewerbsspiele gegen ähnlich starke Gegner austragen zu können, hat zu einer Niveausteigerung im Juniorinnenfußball geführt, die langfristig auch dem A-Bereich zugute kommen wird.
Reinvestition in Entwicklungsprojekte
Im Rahmen des UEFA-HatTrick-Programms fließt jede Saison ein Teil der Einnahmen aus der Männer-Europameisterschaft in alle Ebenen des europäischen Fußballs zurück, um die Nationalverbände unter anderem bei der Finanzierung ihrer Teilnahme an den UEFA-Nachwuchswettbewerben zu unterstützen.
Im Zuge des UEFA-Elitenachwuchs-Förderprogramms wurden durch HatTrick bereits über 400 Projekte finanziert und 34 nationale Trainingszentren für vielversprechende Talente in ganz Europa errichtet.
Gesellschaftlicher Einfluss
Bei den UEFA-Nachwuchswettbewerben geht es um mehr als Fortschritte auf dem Spielfeld. In jeder Saison organisiert die UEFA Sensibilisierungsveranstaltungen, um die jungen Talente in ihrer Gesamtentwicklung zu unterstützen – auch die Vereine und Verbände werden dazu aufgefordert, sich an entsprechenden Initiativen zu beteiligen.
In der Saison 2021/22 wurden beispielsweise die Halbfinalisten der Youth League und die an den Endrunden der U17- und U19-Europameisterschaften teilnehmenden Teams über die Gefahren von Doping und Spielmanipulationen aufgeklärt. Auch in der Ausgabe 2022/23 der Youth League waren alle 64 teilnehmenden Mannschaften eingeladen, mindestens eine der fünf Folgen der UEFA-Dokureihe „Outraged“ anzusehen und darüber zu sprechen; bei der Serie geht es um die persönlichen Erfahrungen bekannter Fußballer/-innen im Zusammenhang mit Rassismus, Sexismus, Homophobie, Diskriminierung von Geflüchteten und Online-Mobbing.
Jede Saison spricht die UEFA den teilnehmenden Vereinen außerdem einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro für die Teilnahme an sozialen Projekten zu, damit sich die Spieler der starken lokalen Verwurzelung des Fußballs bewusst werden und sich entsprechend engagieren. Ein Beispiel dafür war Manchester United, dessen Mannschaft 2022/23 zusammen mit der vereinseigenen Stiftung Sensibilisierungsveranstaltungen zum Thema psychische Gesundheit an weiterführenden Schulen vor Ort durchführte. In weiteren Initiativen setzte sich Hajduk Split für die Adoption zurückgelassener Haustiere ein und Deportivo La Coruña engagierte sich für eine lokale Krebshilfeorganisation.
Integrität des Sports
Das UEFA-Reglement zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Elitestufe. Seit Juni 2022 müssen sämtliche an UEFA-Wettbewerben teilnehmenden Vereine bestimmte Anforderungen hinsichtlich Nachwuchsförderung, Trainerausbildung und soziale Verantwortung erfüllen.
2022 wurden auch für die UEFA Women’s Champions League Lizenzauflagen eingeführt, die unter anderem vorsehen, dass die teilnehmenden Vereine mehr in die Nachwuchsförderung investieren müssen. Ebenso wurde die Zahl der obligatorischen Nachwuchsteams erhöht.