Prinzipien der UEFA
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Den 16 Klub- und Nationalmannschaftswettbewerben der UEFA liegt das europäische Sportmodell zugrunde.
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Alle, die sich für den Fußball begeistern, wissen um die Spannung, die Qualität und das Ansehen der UEFA-Wettbewerbe. Spielerinnen und Spieler träumen davon, einen europäischen Pokal in die Höhe zu stemmen. Fans verfolgen begeistert die bekannte Champions-League-Hymne. Ganze Nationen warten aufgeregt auf den Anpfiff. Die Spannung ist greifbar.
Aber dahinter stehen eine Reihe von Prinzipien, die den Fußball an der Spitze halten. Diese Prinzipien sind im europäischen Sportmodell verankert, das mit seiner Pyramidenstruktur eine Verbindung vom Breitensport an der Basis bis zu den Elitewettbewerben an der Spitze bietet.
Unabhängig von Altersstufe, Format oder Niveau der Wettbewerbe – von der UEFA Youth League bis zur UEFA Champions League, von der UEFA-U17-Frauen-EM bis zur UEFA Women‘s EURO – beruhen alle auf denselben Kernprinzipien.
Schon gewusst?
Über die Elitewettbewerbe der UEFA werden 13 weitere Männer- und Frauenwettbewerbe finanziert:
die UEFA-Frauen-Europameisterschaft und die Women’s Champions League, die U21-Europameisterschaft, die Futsal-EM der Männer und Frauen, die Futsal Champions League, die UEFA Youth League, die U17- und U19-Europameisterschaften der Männer und Frauen, die U19-Futsal-Europameisterschaft und den Regionen-Pokal.
Durchführung offener Wettbewerbe basierend auf sportlichem Verdienst
Vor dem Hintergrund einer Qualifikation für europäische Wettbewerbe allein auf Grundlage von sportlichem Verdienst kann jeder Spieler und jede Spielerin in jedem Klub in jeder Liga davon träumen, an UEFA-Spielen teilzunehmen.
Die UEFA setzt sich auch dafür ein, die Anzahl der europäischen Länder, die in den Klubwettbewerben vertreten sind, weiter zu erhöhen. So kamen von den 78 zu Beginn der Männerwettbewerbe 2022/23 vertretenen Vereine drei aus Ländern, die noch nie zuvor in der Gruppenphase eines UEFA-Klubwettbewerbs vertreten waren.
Weiterentwicklung der Formate zur Wahrung ausgeglichener Wettbewerbe
Von der UEFA Champions League bis zu den EM-Endrunden entwickelt die UEFA ihre Wettbewerbsformate kontinuierlich weiter, um Spielerinnen und Spielern die bestmögliche Plattform zu bieten, ihre Fähigkeiten zu zeigen, und die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit im Fußball zu erhöhen. Attraktivere Wettbewerbe ziehen mehr Fans an, wodurch die Einnahmen steigen, die mit den Vereinen und Verbänden für Investitionen in die Fußballentwicklung geteilt werden können.
Die Neugestaltung der Women‘s Champions League 2021/22 ist ein gutes Beispiel dafür: die Möglichkeit, die besten Vereine und Spielerinnen gegeneinander antreten zu sehen, hat zu einem Anstieg von 92 % bei den Zuschauerzahlen in den Stadien geführt.
Seit ihrer Einführung 2018 bietet die UEFA Nations League den Verbänden mehr Wettbewerbsspiele für ihre Nationalteams und mehr Gelegenheiten zur Spielerentwicklung.
Gewährleistung klarer Karrierewege an die Spitze
Mit den U17- und U19-Europameisterschaften der Männer und Frauen werden klare Wege an die Spitze für junge Talente aufgezeigt. Junge Talente erhalten so die Gelegenheit, wertvolle internationale Erfahrung zu sammeln. Gleichzeitig motivieren interessante Spiele mehr junge Menschen, mit dem Fußball anzufangen und so sicherzustellen, dass stets neue Talente heranwachsen.
„Die Nachwuchswettbewerbe der UEFA sind für die Entwicklung junger Spielerinnen von entscheidender Bedeutung. Der Nutzen zeigt sich bei den A-Nationalteams – viele der aktuellen Stars haben ihre internationale Karriere bei der U17-Frauen-EM begonnen.“
Auch die UEFA-Futsal-Wettbewerbe für Klubs und Nationalmannschaften haben zum Wachstum dieser Sportart in ganz Europa geführt. Immer mehr Verbände berücksichtigen Futsal in ihren nationalen Strategien und schaffen somit neue Möglichkeiten für die Spieler/-innen.
Reinvestition der Wettbewerbseinnahmen entlang der Fußballpyramide
97 % der Nettoeinnahmen aus den UEFA-Klub- und Nationalmannschaftswettbewerben fließen zurück in den Fußball.
Im Rahmen des HatTrick-Programms werden Einnahmen aus der EM-Endrunde der Männer an alle 55 Nationalverbände für Investitionen in Fußballentwicklungsprojekte ausgeschüttet. Bis Ende 2024 werden im Rahmen des HatTrick-Programms insgesamt EUR 2,6 Mrd. aus den Einnahmen der EM-Endrunde der Männer investiert, um einen Beitrag zum Bau von Stadien und Trainingseinrichtungen in den Verbänden, zum Wachstum des Frauenfußballs, zur Durchführung von Trainer- und Schiedsrichterkursen, zur Nachwuchsförderung, zur Stärkung der Governance, zur Bekämpfung von Diskriminierung und zur Durchführung von Initiativen im Bereich soziale Verantwortung zu leisten.
Sowohl für die Männer- als auch für die Frauen-Klubwettbewerbe gilt dasselbe Prinzip, wonach Solidaritätszahlungen (ein bestimmter Anteil der Nettoeinnahmen) an die nicht an den Wettbewerben teilnehmenden Vereine ausgeschüttet wird, um in den Nachwuchsfußball und die Spielerentwicklung zu investieren.
Wahrung der Integrität und Nachhaltigkeit der UEFA-Wettbewerbe
Mit dem UEFA-Reglement zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit soll die Integrität des europäischen Fußballs langfristig geschützt werden. Es gilt auch für alle Klubs, die an UEFA-Wettbewerben teilnehmen.
Seit Juni 2022 sind die Vereine im Rahmen des überarbeiteten Reglements zu finanzieller Nachhaltigkeit verpflichtet, Kriterien in den drei Bereichen Solvenz, Stabilität und Kostenkontrolle einzuhalten. In den Maßnahmen zur Klublizenzierung ist festgelegt, dass die teilnehmenden Vereine die UEFA-Standards hinsichtlich Nachwuchsförderung, Trainerwesen, finanzielle Transparenz und soziale Verantwortung erfüllen müssen.
2022 wurde auch das erste Reglement zur Klublizenzierung für den Frauenfußball eingeführt. Darin sind Mindeststandards für Trainingseinrichtungen, eine umfassendere Unterstützung für Nachwuchsförderung und technische Entwicklung sowie mehr verpflichtende Nachwuchsteams und zusätzliches Trainerpersonal festgelegt.
„Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir uns für die Achtung der Menschenrechte, die Förderung der Vielfalt und ökologische Nachhaltigkeit einsetzen.“
Sport als Mittel für eine bessere Gesellschaft
Die UEFA erkennt an, dass der Einfluss und die Beliebtheit des Fußballs für einen guten Zweck genutzt werden können – und dass der Fußball das Potenzial hat, einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Sie arbeitet mit allen Mitgliedsverbänden zusammen, um sicherzustellen, dass die UEFA-Wettbewerbe zu einem sportlichen und gesellschaftlichen Wandel beitragen, sei es durch öffentliche Kampagnen zur Steigerung des Bewusstseins, Vorgaben zur Kreislaufwirtschaft bei allen Veranstaltungen oder im Rahmen von Sensibilisierungsveranstaltungen für Nachwuchsspieler/-innen über Rassismus, Sexismus, Homophobie und Diskriminierung.
Sie unterstützt ihre Verbände auch dabei, UEFA-Wettbewerbe auszurichten, um die Einnahmen und die Sichtbarkeit der Wettbewerbe für ein positives Vermächtnis zu nutzen – sowohl für den Fußball als auch für die Gesellschaft als Ganzes.