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Bosnien-Herzegowina trauert um seinen Helden Ivica Osim

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Ivan „Ivica“ Osim, eine Fußballlegende in Bosnien-Herzegowina und Ehrenpräsident des dortigen Nationalverbands, ist im Alter von 81 Jahren verstorben.

Ivica Osim.
Ivica Osim. Fedja Krvavac

Der in Sarajevo geborene Osim ist in seiner Heimat Bosnien-Herzegowina hoch angesehen, da er wesentlich zur Stabilisierung des Verbands beitrug, als dieser vor zehn Jahren eine tiefe Krise durchlief.

Während seiner aktiven Spielerzeit wurde Osim als technisch versierter Mittelfeldakteur bekannt und gehörte 1968 der Auswahl des Vizeeuropameisters Jugoslawien an.

„Schwerer Verlust“

Im Dezember 2016 wurde Osim zum Ehrenpräsidenten des Bosnisch-Herzegowinischen Fußballverbands (N/FSBiH) ernannt. „Sein Tod ist nicht nur für den nationalen, sondern auch für den europäischen und den internationalen Fußball ein schwerer Verlust“, erklärte der Verband in einer Stellungnahme und würdigte Osims „Autorität sowie seinen Einfluss in der Fußballwelt“.

„Die Nachricht von seinem Tod wurde mit Unglauben und Trauer aufgenommen“, so der Verband weiter, der betonte, „einen guten Freund verloren zu haben. Sein philosophisches Verständnis vom Fußball und des Lebens, das immer von Aufrichtigkeit und einem gewissen Fortschrittsdenken zeugte, war von unschätzbarem Wert.“

Ivica Osim wurde 1941 in Sarajevo geboren und stieß als Jugendlicher zum FK Željezničar Sarajevo. Nachdem er 1959/60 erstmals für die A-Mannschaft auflief, verbrachte er elf Jahre bei dem Verein und erzielte in 250 offiziellen Einsätzen insgesamt 75 Tore. Nach einer kurzen Zeit in den Niederlanden spielte er ab 1970 in Frankreich, wo er bei Racing Straßburg, dem CS Sedan und dem FC Valenciennes unter Vertrag stand.

Berüchtigte Torgefährlichkeit

Osims blonde Haare gaben Anlass für den Spitznamen „Strauß von Željo“; bei seinen 16 Länderspieleinsätzen zwischen 1964 und 1969 erzielte er insgesamt acht Tore. Er spielte eine entscheidende Rolle beim 1:0-Halbfinalsieg gegen England in Florenz, jedoch unterlag Jugoslawien im Wiederholungsspiel des EM-Finales 1968 Gastgeber Italien.

Vier Jahre zuvor netzte Osim in fünf Spielen vier Mal ein und verhalf der Mannschaft zum Einzug ins Viertelfinale des olympischen Fußballturniers in Japan. Aufgrund seiner besonderen Torgefährlichkeit wurde er 1967 als bester Spieler Jugoslawiens ausgezeichnet.

Trainererfolge

Im Jahr 1978 hängte Ivica Osim seine Fußballschuhe an den Nagel und schlug anschließend eine erfolgreiche Trainerlaufbahn ein: Von 1978 bis 1986 coachte er den FK Željezničar. Später übernahm er die Verantwortung beim FK Partizan Belgrad, bei Panathinaikos Athen ebenso wie bei SK Sturm Graz. Darüber hinaus führte ihn seine Karriere zum japanischen Klub JEF United. Auf allen Stationen als Vereinstrainer gewann er nationale Titel.

Ferner betreute Osim von 1986 bis 1992 das jugoslawische sowie zuletzt von 2006 bis 2007 das japanische Nationalteam.