Feyenoord Rotterdam und die Niederlande trauern um Fußballlegende Jansen
Mittwoch, 26. Januar 2022
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Der in den 70er-Jahren aktive niederländische Mittelfeldspieler Wim Jansen ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Mit Feyenoord gewann er den Pokal der europäischen Meistervereine und den UEFA-Pokal; mit den Niederlanden bestritt er zwei WM-Endspiele.
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Jansen stieß im Alter von zehn Jahren zu Feyenoord und feierte acht Jahre später sein Debüt in der ersten Mannschaft. In seiner 15-jährigen Karriere bei Feyenoord lief er 476 Mal für den Verein auf.
Den unbestrittenen Höhepunkt erreichte Jansen 1970, als er Feyenoord – jeweils als erstem niederländischen Klub – zum Gewinn des Pokals der europäischen Meistervereine und des Weltpokals verhalf.
„Wim Jansen ist einer der größten Fußballer, die je für Feyenoord gespielt haben“, heißt es auf der offiziellen Webseite des Vereins. „Er war Spieler, Junioren-, Assistenz- sowie Cheftrainer und stand als technischer Direktor und Berater im Einsatz – für die erfolgreichsten Auswahlen von Feyenoord nahm er eine Schlüsselrolle ein.“
„Ich habe Feyenoord mehrmals verlassen, bin aber immer wieder zurückgekehrt“, erklärte Jansen in seiner Biografie. „Man könnte es Blutsbande nennen.“
WM-Endspiele
Jansen kam zudem auf 65 Länderspieleinsätze für die Niederlande – immer noch ein Rekord für einen Feyenoord-Spieler. In seiner Zeit als Nationalspieler war die „Elftal“ zweimal im WM-Finale gegen die jeweiligen Ausrichter unterlegen: 1974 gegen die BRD (1:2) und 1978 gegen Argentinien (1:3).
„Der gebürtige Rotterdammer war ein Meister darin, den Fußball so einfach wie möglich erscheinen zu lassen“, erklärte der Niederländische Fußballverband (KNVB) in einem Nachruf. „Er konnte sich auf seine ausgezeichnete Technik und erstklassigen taktischen Kenntnisse verlassen. Er vermochte es, das Spiel schnell zu erfassen. Jansen war ein unverzichtbares Mitglied der erfolgreichen Oranje-Generation der 70er-Jahre.“
Ein Mann mit einer fußballerischen Vision
Jansens Vision für den Fußball wurde weithin geschätzt. Sein namhafter Mitspieler Johan Cruyff nannte ihn einmal „einen von nur vier Männern weltweit, denen es zuzuhören lohnt, wenn sie über Fußball sprechen.“ Jansen, so sein Biograf Yoeri van den Busken, „ergänzte Cruyff perfekt, denn Jansen brachte Cruyffs Gedanken zu Papier. Die beiden verstanden sich blind.“
Nach dem Ende seiner aktiven Spielerzeit war Jansen Cheftrainer bei Sporting Lokeren, Feyenoord, Sanfrecce Hiroshima und Celtic Glasgow, wo er in seiner ersten Saison 1997/98 das Double aus Pokal und Meisterschaft gewann.
Auch Celtic würdigte Jansen auf seiner Website: „Wim wird für immer als der Mann in Erinnerung bleiben, der [den schwedischen Starstürmer] Henrik Larsson zu uns holte, doch es sollte auch daran erinnert werden, dass Wim in dieser Zeit die Mannschaft neu aufgestellt hat und somit die Voraussetzungen für den anhaltenden Erfolg im darauffolgenden Jahrzehnt schuf.“