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Frauen im Fußball: Fünf Stars dieser Saison

Wir stellen zum fünften Mal eine Gruppe Frauen vor, welche die Entwicklung des europäischen Fußballs antreibt und denen in den kommenden zwölf Monaten eine wichtige Rolle zukommt.

Anfang des Jahres startete die UEFA eine neue Kampagne, um Frauen vorzustellen, die maßgeblich zur Entwicklung des Fußballs in Europa beitragen.

Im Rahmen dieser Kampagne hat die UEFA in den vergangenen fünf Monaten jeden Monat fünf Frauen vorgestellt, die mit ihrem Engagement den Fußball heute und in Zukunft auf allen Stufen mitgestalten.

Ob auf dem Spielfeld, an der Seitenlinie oder in den Vorstandsetagen – jede von uns vorgestellte Protagonistin hat eine bewegende Geschichte zu erzählen, die weitere Mädchen und Frauen inspirieren kann, dem Spiel ihren eigenen Stempel aufzudrücken.

Fünf Frauen, die zu einer erfolgreichen EM-Endrunde beigetragen haben

Knapp ein Jahr vor der UEFA Women’s EURO 2022 in England und der Einführung des neuen Formats der UEFA Women’s Champions League mit einer globalen Broadcasting-Vereinbarung stehen allen Beteiligten zwölf spannende Monate bevor. Folgende fünf Frauen stellen sicher, dass der Frauenfußball weiterhin ein steiles Wachstum verzeichnet.

Caroline Seger, Mittelfeldspielerin des FC Rosengård und schwedische Nationalspielerin

Zahra Khamisa, Managerin für die Entwicklung von Städtepartnerschaften beim Englischen Fußballverband (FA) für die Women’s EURO 2022

Wendie Renard, Spielführerin von Olympique Lyon und französische Nationalspielerin

Carolina Morace, ehemalige italienische Nationalspielerin, Kommentatorin und Cheftrainerin von Lazio Women

Katrien Jans, Leiterin Frauenfußball beim Belgischen Fußballverband

Caroline Seger: „Habt viel Spaß, kämpft hart und glaubt an euch!“

Rekordnationalspielerin Caroline Seger bei ihrem 215. Einsatz für Schweden.
Rekordnationalspielerin Caroline Seger bei ihrem 215. Einsatz für Schweden.Getty Images

Mittelfeldspielerin Caroline Seger ist die einzige aktive Nationalspielerin in Europa mit mehr als 200 Länderspieleinsätzen. Im Juni spielte sie zum 215. Mal für die schwedische Nationalelf. Ihre Bilanz kann sich sehen lassen: Gewinnerin der UEFA Women’s Champions League und Teilnahme bei elf großen Turnieren. Und in den kommenden zwölf Monaten kommt auch noch eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen sowie der UEFA Women’s EURO 2022 hinzu.

Welche Veränderungen konnten Sie im Frauenfußball beobachten, seit Sie auf dem Platz stehen, und was glauben Sie, wird sich noch ändern?

„Es hat sich alles verändert, sowohl in technischer als auch in körperlicher Hinsicht. Als ich angefangen habe, spielten wir lange Bälle. Seither hat sich viel verbessert und die WM 2019 hat gezeigt, auf welch hohem Niveau mittlerweile gespielt wird. Und das nicht nur in Ländern, die schon immer erfolgreich waren. Ich wünschte, ich wäre nochmal 20 und hätte meine besten Jahre noch vor mir. Aber ich bin auch froh, dass ich bereits in dieser Zeit dabei war. So konnte ich die Höhen und Tiefen im Frauenfußball miterleben und zu dessen Entwicklung und Wachstum beitragen. Der Frauenfußball wird in Zukunft noch schneller und besser werden. Dies bedeutet mehr Fans, mehr Sponsoren und mehr Geld. Das brauchen wir, damit der Frauenfußball weiter wächst.“

Was bedeutet die UEFA Women’s EURO 2022 für Sie und den Frauenfußball?

„Das Turnier wird zeigen, wie viel Potenzial im Frauenfußball steckt. In ganz Europa steigen die Teilnehmerzahlen und vor allem in England entwickelt sich der Frauenfußball enorm weiter. Es ist fantastisch, dass die Endrunde dort stattfindet. Es wird gerade viel Geld in die englische Liga investiert. Ich glaube, für die Fans und für uns Spielerinnen wird es eines der größten Turniere, das wir je erlebt haben. Ich bin immer noch motiviert und halte mich in Form. Das ist noch ein Titel, den ich gerne mit der Nationalmannschaft gewinnen möchte.“

Was ist es für ein Gefühl, Vorbild für Mädchen und Frauen zu sein?

„Es ist cool, dass die jungen Leute eine Frau haben, zu der sie heraufschauen können. Heute kann man uns im Fernsehen sehen und auf der ganzen Welt folgen. Ich versuche, mein Bestes zu geben und jeden Tag ein gutes Vorbild zu sein – auf und neben dem Platz. Mädchen erleben, dass sie alles aus sich herausholen können, wenn sie nur wollen. Sie können große Träume haben. Ich bin sehr stolz darauf, mich als Vorbild bezeichnen zu können, wenn andere das über mich sagen. Mein Rat an alle Mädchen ist: ,Habt viel Spaß, kämpft hart und glaubt an euch! Es ist nicht leicht, erfolgreich zu sein, aber ihr habt alle Möglichkeiten, das Beste aus euch herauszuholen.‘“

Weitere Informationen zur UEFA Women’s EURO 2022

Zahra Khamisa: „Andere sollen wissen, dass es für sie einen Platz im Sport gibt.“

Zahra Khamisa hilft mit, 500 000 neue Möglichkeiten für Frauen und Mädchen zu schaffen, sich im Fußball zu engagieren.
Zahra Khamisa hilft mit, 500 000 neue Möglichkeiten für Frauen und Mädchen zu schaffen, sich im Fußball zu engagieren.

Die aus Kanada stammende Zahra Khamisa ist Managerin für die Entwicklung von Städtepartnerschaften bei der UEFA Women’s EURO 2022 und leitet auch die Arbeit im Bereich Vielfalt und Inklusion, um ein nachhaltiges Vermächtnis des Turniers zu schaffen, in dessen Rahmen Tausende Frauen und Mädchen für den Fußball gewonnen werden sollen. Nach einem Studium der Kinesiologie war sie zunächst im Radsport und im Cricket tätig, bevor sie zum Englischen Fußballverband stieß. 

Wie motivierend ist es zu wissen, dass Mädchen und Frauen dank der UEFA Women’s EURO 2022 eine noch strahlendere Zukunft erwartet?

„Es ist spannend, an etwas zu arbeiten, das noch nie zuvor gemacht wurde. Es gibt unendliche Möglichkeiten, mit denen die Frauen-EM den Frauen- und Mädchenfußball überall im Land verändern kann. Wir haben das Programm zum Vermächtnis des Turniers mit dem Ziel auf den Weg gebracht, bis 2024 in fünf Kategorien 500 000 neue Möglichkeiten zu schaffen, sich im Fußball zu engagieren: Einstiegsjahre, Entwicklungsjahre, Freizeitfußball für Erwachsene, Trainerwesen und Schiedsrichterwesen. Das Turnier gibt uns die Gelegenheit, unserer Arbeit mehr Sichtbarkeit zu verleihen, da alle Spiele im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein werden. So können wir auch Mädchen und Jungen erreichen, die noch nie Fußball geschaut haben. Wenn diese Inspiration dann da ist und die Nachfrage steigt, müssen wir sicherstellen, dass Strukturen vorhanden sind, damit die Menschen spielen können.“

Wie wichtig ist es für Frauen aus unterrepräsentierten Gruppen, Vorbilder im Sport zu haben, um sich aktiv einzubringen?

„Früher war es so, dass ich gezählt habe, wie viele Frauen sich in einem Raum befinden, den ich gerade betrete. Jetzt geht es eher darum zu schauen, wie viele Frauen sich dort befinden, die so aussehen wie ich. Andere sollen wissen, dass es für sie einen Platz im Sport gibt. Man muss keine erfahrene Spielerin bzw. Expertin sein, um im Sport zu arbeiten. Es gibt Aufgaben für alle, aber es braucht die entsprechende Unterstützung. Wir müssen versuchen zu verstehen, welche Hürden Menschen daran hindern, sich zu engagieren. Wir müssen auf verschiedenen Ebenen Lösungen finden, zum Beispiel mit Blick auf inklusive Sprache und ein offenes Umfeld. Deshalb ist es wichtig, Vorbilder zu haben und richtig repräsentiert zu sein.“

Was sind Ihre eigenen beruflichen Erfahrungen im Sport?

„Ich habe in recht männlich dominierten Bereichen gearbeitet. Manchmal haben die Leute eine bestimmte Vorstellung von dir, deshalb muss man erstmal Vertrauen aufbauen, glaubwürdig sein und zeigen, dass man verschiedene Fähigkeiten hat. Das ist nicht einfach. Es ist wichtig, Mentoren zu haben, mit denen man sich austauschen und die man um Hilfe fragen kann. Man muss in solchen Rollen einfach Mut zeigen. Ein großer Teil unserer Arbeit im Rahmen der Frauen-EM 2022 dreht sich um genau dieses inklusive Umfeld für Frauen und Mädchen, in dem sich diese sicher und angenommen fühlen und wo sie spielen oder sich anderweitig engagieren können.“

Weitere Informationen über das Vermächtnis der UEFA Women’s EURO 2022

Wendie Renard: „Wir müssen für die nächste Generation kämpfen!“

Wendie Renard in einer vertrauten Pose beim Hochstemmen des Pokals der UEFA Women’s Champions League.
Wendie Renard in einer vertrauten Pose beim Hochstemmen des Pokals der UEFA Women’s Champions League.©Getty Images

Die siebenmalige UEFA-Champions-League-Siegerin Wendie Renard führte zwischen 2016 und 2020 Olympique Lyon als Spielführerin fünfmal nacheinander zum Titel. Die großgewachsene Innenverteidigerin mit der bemerkenswerten Torbilanz stammt aus dem französischen Übersee-Département Martinique. Für die meisten Mädchen auf der Karibikinsel scheint eine Karriere im europäischen Fußball nur ein weit entfernter Traum.

Sie sind auf Martinique aufgewachsen. Wie wahrscheinlich war es für Sie, Profifußballerin zu werden?

„Mädchen haben dort kaum Fußball gespielt. Es war also umso seltener, dass es die Frauen in meiner Familie waren, die mich dazu motiviert haben. Sie liebten den Fußball genauso wie ich. Meine Tante war Schiedsrichterin, meine Mutter hat ein wenig gespielt und immer alle möglichen Spiele geschaut. In der Schule hatten wir irgendwann einmal so eine Art Berufsberatung. Meine Lehrerin fragte: ,Womit wollt ihr euren Lebensunterhalt verdienen?‘ Ich schrieb zwei Dinge auf: Profifußballerin und Flugbegleiterin. Sie ging in der Klasse herum und schaute, was wir geschrieben hatten. Als sie zu meinem Platz kam, warf sie einen Blick auf mein Blatt und sah mich an. ,Wendie, das gibt es gar nicht!‘ Dabei zeigte sie auf meine erste Antwort. ,Du muss dir etwas anderes überlegen. Diesen Job gibt es nicht.‘ Für mich war es ganz einfach. Es war das Einzige, das für mich zählte. Ich war nicht einmal wütend, weil es für mich außer Frage stand, dass es den Beruf gab. Es musste einfach klappen.“

Hatten Sie sportliche Vorbilder? Und wie wichtig ist das für junge Mädchen?

„Ich mochte die Williams-Schwestern – Venus und Serena. Als ich noch klein war, sprachen wir viel über die beiden. Was sie erreicht haben, ist wirklich fantastisch. Ihre Geschichten sind ein Beweis für die harte Arbeit, die es braucht. Es geht darum, hart zu arbeiten, sich aufzuopfern und niemals aufzugeben. Das gefällt mir. Ich werde die Generationen vor mir, die für uns gekämpft haben, niemals vergessen. Die Dinge bauen aufeinander auf. Die Frauen vor uns haben gekämpft und gewisse Dinge erreicht. Jetzt können wir noch mehr schaffen und müssen für die nächste Generation an Frauen kämpfen, damit diese noch mehr erreichen können. Wir müssen weitermachen und mit dem kämpfen, was wir haben. Dann müssen wir gewinnen, damit wir uns weiterentwickeln können.“

Wie sehr motiviert Sie das neue Format der UEFA Women's Champions League und die Broadcasting-Vereinbarung mit DAZN und YouTube?

„Als ich älter wurde, wollte ich Titel gewinnen – das haben wir bei Lyon geschafft und es ist noch nicht vorbei. Wir werden weiter Geschichte schreiben. Den Menschen wird das neue Wettbewerbsformat gefallen. Es wird noch interessanter werden, wenn das Niveau weiter steigt und das Format den Klubs neue Möglichkeiten bietet. Die Übertragungen auf YouTube sind einfach fantastisch, weil der Kanal für alle zugänglich ist. Mit Blick auf die Sichtbarkeit und für Kinder ist das enorm.“

Das neue Format der UEFA Women’s Champions League

Carolina Morace: „Man gewinnt nicht mit elf Spielerinnen, sondern mit Unterstützung des ganzen Kaders.“

Carolina Morace ist Cheftrainerin von Lazio Women.
Carolina Morace ist Cheftrainerin von Lazio Women.Getty Images

Carolina Morace besitzt eine UEFA-Pro-Lizenz und ist die erste Frau, die ein Profi-Männerteam trainiert hat. Die ehemalige Profifußballerin war auch für die italienische Frauennationalmannschaft verantwortlich und ist aktuell Cheftrainerin von Lazio Women. Darüber hinaus arbeitet sie als Kommentatorin im italienischen Fernsehen. 

Was ist Ihr Erfolgsrezept als Trainerin? 

„Ich habe nie in einem Umfeld gewonnen, in dem es nicht harmonisch zuging. Harmonie schafft man, indem man mit allen spricht. Ich behandele alle immer gleich. Das ist für mich ganz natürlich. Sie sind alle meine Spielerinnen und meine Aufgabe besteht darin, allen zu helfen, besser zu werden. Für mich ist es entscheidend, dass die ganze Gruppe hinter mir steht. Man gewinnt nicht mit elf Spielerinnen, sondern mit Unterstützung des ganzen Kaders. Im Mannschaftssport zählt die Mannschaft.“

Wie können Trainerinnen und Trainer dazu beitragen, den Frauenfußball weiterzuentwickeln?

„Fußball ist meine Leidenschaft. Ich schaue nicht nur Frauenfußball, sondern alles. Ich verfolge den Männerfußball und wie er sich weiterentwickelt. Wenn ich etwas Neues sehe, greife ich zum Telefon und rufe andere Trainer an, um sie zu fragen, wie und warum sie etwas gemacht haben, und um von ihnen zu lernen. Der Frauenfußball hat immer noch Wachstumspotenzial, aber vieles liegt an uns Trainerinnen und Trainern. Wenn alle ihr Wissen teilen, können wir den Frauenfußball voranbringen. Eine der größten Neuerungen der letzten Jahre ist das Aufbauspiel von ganz hinten, angefangen beim Keeper. Bei der EURO 2020 zum Beispiel hat die italienische Nationalmannschaft sehr hoch gepresst. Die besten Männerteams in Europa von Liverpool bis Paris Saint-Germain betreiben alle ein sehr hohes Pressing. Solche technischen Feinheiten habe ich im Frauenfußball bisher noch nicht gesehen. Meiner Meinung nach ist das der nächste Schritt. Wenn wir uns bei den technischen Details verbessern, können wir ein besseres Spektakel bieten.“

Was wird den Fußball in den nächsten Jahren am meisten beeinflussen?

„Die Tatsache, dass Profivereine der Männer Frauenteams in ihre Strukturen integrieren, ist entscheidend für das Wachstum des Frauenfußballs. So unterstützen Väter einen Verein und nehmen ihre Töchter mit, damit sie in einem Klub wie Lazio, AS Rom, Juventus oder Inter Mailand spielen. Dank der großen Vereine und ihrer Anhänger werden wir mehr Fans haben und sichtbarer werden. Die Frauen-EM nächstes Jahr wird die Aufmerksamkeit von Fußballfans in ganz Europa auf sich ziehen und die Zuschauerinnen und Zuschauer werden die Spiele ihrer Frauennationalteams noch leidenschaftlicher verfolgen.“

Wie man eine UEFA-Trainerlizenz erwirbt

Katrien Jans: „Schon bald werden alle Mädchen davon träumen können, Profifußballerinnen zu werden.“

Katrien Jans nutzt ihre Erfahrungen als Spielerin, um den Fußball in Belgien auf allen Stufen weiterzuentwickeln.
Katrien Jans nutzt ihre Erfahrungen als Spielerin, um den Fußball in Belgien auf allen Stufen weiterzuentwickeln.

Katrien Jans ist seit zwei Jahren Leiterin Frauenfußball beim Belgischen Fußballverband und entwickelt in dieser Rolle den Fußball auf allen Stufen – vom Breitenfußball bis zur Nationalmannschaft – weiter. Die ehemalige Spielerin in der ersten belgischen Frauenliga arbeitet seit über acht Jahren für den Verband. Im letzten Sommer war sie für die Einführung der neuen Women’s Super League in Belgien verantwortlich. Sie hegt große Hoffnungen, dass der Frauenfußball 2022 ein neues Niveau erreicht. 

Wie frustrierend war es, eine so gute Spielerin zu sein, aber keine Infrastruktur gehabt zu haben, um eine Vollzeitkarriere anzustreben? Wie sehr treibt sie das heute an?

„Ich habe vor zehn oder elf Jahren aufgehört und innerhalb von zwei, drei Jahren fing der Frauenfußball an, sich zu verändern und professioneller zu werden. Ich habe mir immer gedacht: ,Okay, ich werde studieren und arbeiten; es wird eine Zeit geben, wenn ich mit dem Fußball aufhören muss.‘ Aber wenn damals eine Profikarriere möglich gewesen wäre, hätte ich härter trainiert und es noch ernster genommen, um meinen Traum zu verwirklichen. Ich liebe meine heutige Rolle, weil der Frauenfußball schon immer meine Leidenschaft war. Als ich noch jünger war, hätte ich nie gedacht, dass es einen solchen Job einmal geben würde. Ich hoffe, dass schon bald alle Mädchen davon träumen können, Profifußballerinnen zu werden, und dass es keine Hürden gibt, Fußball zu spielen.“

Sie arbeiten auch eng mit der Abteilung für Männerfußball im Verband zusammen – wie unterstützen sich die beiden Teams gegenseitig?

„Da der Frauenfußball deutlich jünger ist als sein männliches Pendant, können wir viel lernen und von seinen Erfahrungen profitieren, wenn es darum geht, das Wachstum voranzutreiben. Bei uns im Verband arbeiten wir an vielen Projekten zusammen, so haben wir beispielsweise einen Trainerausbildungskurs für Nationalspielerinnen gestartet. Dem Nationaltrainer der Männerauswahl, Roberto Martínez, gefiel die Idee so gut, dass es für die Nationalspieler jetzt das gleiche Angebot gibt. Ansonsten bekommen wir Informationen darüber, wie sie Spieler sichten. Das ist für uns eine enorme Hilfe. Es ist gut zu sehen, dass der Männerfußball das Wachstum des Frauenfußballs unterstützt, denn dieser braucht Expertise und Investitionen. Es ist auch fantastisch zu sehen, dass die Vereine mehr in ein professionelles Umfeld für ihre Frauenteams investieren.“

Was erhoffen Sie sich von der Frauen-EM 2022 und darüber hinaus?

„2017 sind wir in der Gruppenphase ausgeschieden. Das Erreichen der K.-o.-Phase ist für Belgien dieses Mal das erklärte Ziel. Große Turniere im Frauenfußball haben nicht nur einen Einfluss auf den Fußball an der Basis und auf die Teilnehmerzahlen, sondern auch auf mehr Sponsoringeinnahmen. Das alles sorgt für eine positive Dynamik. 2017 sind die Teilnehmerzahlen um 17 % gestiegen. Wir hoffen, dass sich dieser Trend 2022 fortsetzt. Ansonsten wäre ich sehr glücklich, wenn wir es schaffen könnten, zusammen mit den Niederlanden und Deutschland eine Frauen-WM auszurichten – das hätte einen wirklich großen Einfluss auf den Frauenfußball.“

Weitere Informationen über alle Frauenfußballligen in Europa