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Europas Hauptstadtklubs nicht immer dominant

Nach dem Abstieg von Hibernian und Heart of Midlothian ist in der schottischen Premiership keine einzige Mannschaft mehr aus Edinburgh vertreten – welche anderen Hauptstadtklubs haben zu kämpfen?

Nach dem Abstieg von Hearts und Hibs ist Edinburgh nicht mehr in Schottlands erster Liga vertreten
Nach dem Abstieg von Hearts und Hibs ist Edinburgh nicht mehr in Schottlands erster Liga vertreten ©Getty Images

Nach dem Abstieg von Hibernian FC und Heart of Midlothian FC ist in der schottischen Premiership keine einzige Mannschaft mehr aus Edinburgh vertreten. Aus diesem Anlass hat UEFA.com untersucht, in welchen anderen europäischen Hauptstädten die Klubs nicht besonders erfolgreich sind.

Belarus
Die Hauptstadt war in der Vergangenheit auch die Fußball-Hochburg von Belarus, doch die einstige Großmacht FC Dinamo Minsk war seit 2004 nicht mehr Meister. Der Klub war der einzige Vertreter von Belarus in der sowjetischen Liga und galt dort in den 1980ern als eine der besten Mannschaften. Mittlerweile ist jedoch der FC BATE Borisov das Aushängeschild von Belarus, seit 2006 ging jeder Meistertitel an BATE.

Die Hertha wartet seit 1931 auf einen Meistertitel
Die Hertha wartet seit 1931 auf einen Meistertitel©Getty Images

Deutschland
Berlin war eigentlich nie die Hauptstadt des deutschen Fußballs. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist das natürlich auch auf die deutsche Teilung zurückzuführen, doch schon davor war Berlin nicht das Zentrum des Fußballs in Deutschland. Vor und während des 2. Weltkriegs waren der 1. FC Nürnberg und der FC Schalke 04 die dominierenden Mannschaften der Nation und mit Einführung der Bundesliga avancierte der FC Bayern München zu der führenden Kraft, die er heute noch ist. Mit drei Meisterschaften in Serie ab 1972 begann die Dominanz der Bayern, in den 1980ern löste man dann Nürnberg als Rekordmeister ab. Berlin war allerdings die Hauptstadt des ostdeutschen Fußballs, der DDR-Rekordmeister BFC Dynamo kommt von dort. Hertha BSC Berlin war der letzte Hauptstadtclub, der sich die gesamt- oder westdeutsche Meisterschaft sichern konnte – im Jahr 1931.

Italien
Historisch gesehen haben den italienischen Fußball schon immer die Vereine aus dem reicheren, industrialisierten Norden dominiert, vor allem Klubs aus Mailand und Turin. Juventus (8), der AC Milan (7) und der FC Internazionale Milano (5) haben 20 der letzten 22 Meistertitel unter sich aufgeteilt. Die beiden Ausnahmen bildeten zwei Klubs aus der Hauptstadt Rom. SS Lazio gewann den Scudetto im Jahr 2000, der AS Roma war im Jahr darauf erfolgreich.

Schottland
Während sich Rangers FC den Weg durch die Niederungen des schottischen Fußballs bahnt, ist Celtic FC der uneingeschränkte Beherrscher des Landes. Man muss zurückgehen bis in die 1950er, um einen Hauptstadtverein an der Spitze der Liga zu sehen, damals gewannen Heart of Midlothian und Hibernian vier Meisterschaften. Nun sind beide Klubs in der zweiten Liga gelandet.

Die Fans von Maribor hatten in letzter Zeit viel zu feiern
Die Fans von Maribor hatten in letzter Zeit viel zu feiern©Getty Images

Slowenien
In den letzten zwei Jahrzehnten war NK Maribor Sloweniens erfolgreichster Verein. Der Hauptstadtklub NK Olimpija Ljubljana gewann bis 1997 zwar vier der fünf Meisterschaften, doch seitdem kam keine weitere dazu, in der letzten Saison tauchten auch noch finanzielle Probleme auf.

Schweiz
Die Machtbasis des Schweizer Fußballs lag lange Zeit in Zürich. Der Grasshopper Club (27), der FC Zürich (12) und der Anglo-American Club Zürich (1) holten insgesamt 40 Meisterschaften in die Stadt, Rekordmeister GC war 1898 auch der erste Schweizer Meister jemals. In diesem Jahrtausend allerdings verlagerte sich die Schweizer Fußballhauptstadt von Zürich, wohin Grasshopper (2) und der FCZ (3) noch fünf Titel holten, zum FC Basel 1893, der neun Meisterschaften seit 2000 gewann, darunter die letzten fünf in Serie. Die Schweiz hat per se keine Hauptstadt, de facto jedoch gilt Regierungssitz Bern als Hauptstadt. Elf Schweizer Meisterschaften machen den BSC Young Boys zwar zum fünfterfolgreichsten Klub der Schweizer Fußballgeschichte, doch den letzten davon gab es 1986.

Türkei
Die großen Klubs aus Istanbul – Beşiktaş JK, Galatasaray AŞ und Fenerbahçe SK – waren bereits die Branchenführer, als Ankara im Jahr 1923 zur Hauptstadt der neuen türkischen Republik gemacht wurde. Ankaras ältester Verein, MKE Ankaragücü, wurde 1910 von Arbeitern in ortsansässigen Rüstungsbetrieben gegründet und gewann 1949 die Meisterschaft sowie 1972 und 1981 den türkischen Pokal. Nach 49 Jahren in der obersten Spielklasse stieg Ankaragücü 2012 ab, seitdem hält nur noch Gençlerbirliği SK die Fahne von Ankara in der ersten Liga hoch. Der Klub, der 1923 von Hochschulstudenten gegründet wurde, holte 1987 und 2001 den türkischen Pokal, der größte Erfolg in der Liga war 2002/03 ein dritter Platz.

Wales
Seit Einführung der walisischen Premier League im Jahr 1992 konnte kein Klub aus Cardiff den Meistertitel gewinnen - wie in Schottland spielt mittlerweile kein Team mehr aus der Hauptstadt in der ersten Liga. Cardiff Grange Quins FC verabschiedete sich als letzter Vertreter im Jahr 2006 in die zweite Liga. Cardiff City AFC ist allerdings einer von sechs walisischen Vereinen, die in englischen Ligen ihr Glück versuchen.