Nach Doppelpack: Mkhitaryan zahlt sich aus
Montag, 2. September 2013
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Er ist der teuerste Spieler der Vereinsgeschichte Borussia Dortmunds – nach seiner Verletzung in der Vorbereitung und schwerfälligem Start beginnt sich die Verpflichtung von Henrikh Mkhitaryan nun auszuzahlen.
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Der Armenier, der für mehr Geld, als Dortmund einst für Stürmer Márcio Amoroso zahlte, den Weg vom FC Shakhtar Donetsk zum Finalisten der UEFA Champions League fand, schien sich im Juli gleich prächtig eingefügt zu haben. In seinem ersten Testspiel für die Schwarz-Gelben, beim 3:1 gegen den FC Basel 1893, wusste er mit einem Tor und einer Vorlage gleich zu gefallen. Doch dann erlitt er eine Sprunggelenksverletzung, die ihn mitten in der wichtigsten Phase der Vorbereitung einfach mal außer Gefecht setzte.
Den ersten Spieltag, einen 4:0-Sieg der Dortmunder gegen den FC Augsburg, verpasste Mkhitaryan noch, doch im zweiten Ligaspiel gegen Aufsteiger TSV Eintracht Braunschweig (2:1) stand der 24-Jährige in der Startelf. Die Erwartungen der Medien und der Fans waren hoch und erfüllt hat er sie in dieser ersten Partie ebenso wenig wie an Spieltag 3, als der BVB zuhause 1:0 gegen den SV Werder Bremen gewann. Glanzlos und effektiv waren die Auftritte des Meisters von 2012 und 2011 und auch Mkhitaryan blieb bei diesen Arbeitssiegen recht blass.
Angenehm realistisch waren aber die Reaktionen, die daraufhin folgten. "Ich habe noch nicht meinen besten Ball gespielt", meinte Mkhitaryan selbstkritisch. Die Fans goutierten den Fleiß und die Arbeitsbereitschaft ihres Neuzugangs, der, anders als Vorgänger Mario Götze, im Mittelfeld auch mal die Grätsche auspackte, anstatt den Millionentransfer gleich in Frage zu stellen. Auch die Kollegen standen mit unterstützenden Worten parat: "Mario spricht Deutsch und hat auch sehr lange Zeit gehabt, um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, zu verstehen und umzusetzen. 'Micki' braucht noch ein bisschen Zeit und die sollte man ihm geben. Er war zudem noch verletzt in der Vorbereitung, ihm fehlt noch etwas der Rhythmus", erklärte Kapitän Sebastian Kehl. "Das geht doch gar nicht. Wir haben doch erst zum zweiten Mal gemeinsam gespielt", merkte Marco Reus an, nachdem ein Journalist die mangelnde Abstimmung zwischen ihm und Mkhitaryan angesprochen hatte.
Am Sonntag beim 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt demonstrierte der Armenier dann, warum der BVB so viel Geld für ihn zu zahlen bereit war. Beim 1:0 für die Gäste verwandelte er eiskalt in Torjägermanier, beim letztendlichen Siegtreffer trieb er den Ball unaufhaltsam parallel zum Strafraum, um ihn dann mit brillantem Flachschuss zu versenken. "Vor dem Tor ist er einfach eine Waffe, seine Schusstechnik ist unglaublich", lobte Trainer Jürgen Klopp danach. "Als Mensch ist er sogar noch einen Tick besser als als Fußballer." Und Innenverteidiger Neven Subotić hatte noch eine Drohung für die Konkurrenz parat: "Das Spiel in Frankfurt mit den beiden Toren wird ihm helfen, sich auch auf dem Platz bei uns wohl zu fühlen. Es ist schön, dass der Knoten für ihn jetzt geplatzt ist. Er kann noch viel mehr. Das wissen wir aus dem Training."