2009: Inka Grings
Sonntag, 31. Januar 2010
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Inka Grings wurde zwei Mal in Folge Torschützenkönigin bei der UEFA-Europameisterschaft für Frauen und durfte mit Deutschland jeweils den Titel bejubeln.
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Der deutschen Stürmerin Inka Grings ist das Kunststück gelungen, sowohl bei der UEFA-Europameisterschaft für Frauen 2009 in Finnland als auch vier Jahre zuvor in England die Torjägerkrone zu erobern. Dazwischen geriet ihre Nationalmannschafts-Laufbahn allerdings zeitweise ins Stocken.
Grings' Karriere zeigte bereits in jungen Jahren steil nach oben. Die Angreiferin heuerte im Jahr 1995 beim FCR Duisburg (mittlerweile FCR 2001 Duisburg) an und konnte sich sofort als eine der treffsichersten Stürmerinnen Deutschlands einen Namen machen. Ein Jahr nach ihrem Wechsel zu Duisburg folgte das Debüt in der A-Nationalmannschaft gegen Finnland. Ein weiterer Meilenstein war der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000.
Bis zum Jahr 2005 blieb Grings ein Titelgewinn bei einem großen Turnier allerdings verwehrt. Sowohl bei der Frauen-EM 2001 als auch bei der FIFA-Weltmeisterschaft für Frauen 2003 verhinderte Verletzungspech eine Endrundenteilnahme. Bei der EURO 2005 in England war es dann aber so weit. Nachdem Grings bereits in der Qualifikation acht Mal ins Schwarze getroffen hatte, sicherte sie sich mit einem Tor beim 3:0-Gruppensieg gegen Frankreich, zwei Treffern beim 4:1 im Halbfinale gegen Finnland und einem weiteren Tor beim 3:1-Finalsieg gegen Norwegen den Europameistertitel sowie die Torjägerkrone.
Ende des Jahres verlor Grings jedoch ihren Stammplatz und wurde nach guten Leistungen für Duisburg lediglich für ein Freundschaftsspiel gegen China im Februar 2009 in die deutsche Nationalmannschaft berufen. In diesem Spiel gelang ihr bereits nach zwei Minuten ein Treffer.
Bei der Endrunde in Finnland hingegen übernahm Grings wieder eine Führungsrolle und traf in der Gruppenphase beim 5:1-Erfolg gegen Frankreich. Gegen Island zog sich die Torjägerin 13 Minuten nach ihrer Einwechslung eine Knieverletzung zu, erzielte davor aber den spielentscheidenden Treffer zum 1:0.
Nach Spekulationen im Vorfeld um ihren Gesundheitszustand wurde Grings für das Viertelfinale gegen Italien rechtzeitig wieder fit und traf beim 2:1-Sieg doppelt. Auch Norwegen im Halbfinale war für Deutschland kein Stolperstein. Im Endspiel konnte Grings schließlich erneut ihre Klasse unter Beweis stellen.
Mit einem Doppelschlag innerhalb von elf Minuten brachte die Angreiferin Deutschland auf die Siegerstraße. Ein Kopfball nach einem Eckstoß von Kerstin Garefrekes in Minute 62 sowie ein Alleingang, bei dem sie sich gegen Anita Asante und Faye White durchsetzte, bedeuteten die zwischenzeitliche 5:2-Führung. Auch für den Endstand von 6:2 für Deutschland war Grings mitverantwortlich, Birgit Prinz musste ihre Vorlage nur noch verwerten. Sechs Tore bei einer Endrunde bedeuteten damit persönlichen Rekord. Mit insgesamt zehn Endrundentreffern zog sie außerdem mit Rekordhalterin Heidi Mohr gleich.
"Es hätte für mich und das Team nicht besser laufen können. Es war ein unglaubliches Spiel. Für mich ist heute nach den Rückschlägen der letzten Jahre ein Traum wahr geworden", meinte Grings anschließend im Gespräch mit UEFA.com. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits mit Duisburg den UEFA-Frauenpokal gewonnen. In der Saison darauf eroberte Grings zum sechsten Mal in zwölf Jahren die Torjägerkrone in der Frauen-Bundesliga.