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Ungeduldige Laudehr will glänzen

Kurz vor der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ zog sich Simone Laudehr eine Bänderzerrung im Knie zu. Gegen Frankreich feierte sie ein gelungenes Comeback, gegen Island will sie heute mehr.

Simone Laudehr (li.) im Zweikampf mit der Französin Sabrina Viguier
Simone Laudehr (li.) im Zweikampf mit der Französin Sabrina Viguier ©Getty Images

Auf dem Spielfeld macht Simone Laudehr so schnell keiner etwas vor, man denke nur an das entscheidende Tor zum 2:0 gegen Brasilien im Finale der FIFA-Weltmeisterschaft 2007 in China. Doch Geduld gehört nicht gerade zu den größten Stärken der 23-Jährigen. Und so waren die vergangenen Wochen seit ihrer im Testspiel gegen Russland am 6. August erlittenen Knieverletzung nicht gerade leicht für die gebürtige Regensburgerin.

Neid zeigt Verständnis
"Das gefällt keiner Spielerin, wenn sie eigentlich in der Mannschaft war, sich dann verletzt und sich wieder herankämpfen muss", zeigt Bundestrainerin Silvia Neid Verständnis für ihren Schützling, der für sein schnelles Comeback hart gearbeitet hat. "Sie geht sehr gut mit der Situation um", so Neid, die der Mittelfeldspielerin des FCR 2001 Duisburg im abschließenden Spiel der Gruppe B am Sonntag gegen Island eine längere Einsatzzeit gönnen wird. "Es ist offensichtlich, dass sie eine der Kandidatinnen ist, die Spielpraxis brauchen."

Startschwierigkeiten
In der Partie gegen Norwegen musste Laudehr noch zusehen, gegen Frankreich durfte sie eine Halbzeit lang spielen. "In den ersten Minuten habe ich mir etwas schwer getan, mit der Luft hatte ich noch so meine Probleme", räumte Laudehr gegenüber uefa.com ein. Aber auch wenn es noch nicht ganz rund lief, sah es im weiteren Spielverlauf schon besser aus, gelegentlich konnte sie auf den Außenpositionen Tempo aufnehmen und ihre Schnelligkeit ausspielen.

Fünfter Länderspieltreffer
"Das war gut und hat Spaß gemacht, ich hatte auch ein paar Torschüsse und Flanken." Und in der Nachspielzeit wurde sie gar noch mit einem Treffer belohnt, als Birgit Prinz vom linken Flügel einen Ball hineinschlug, Laudehr nicht lange fackelte und ihren fünften Treffer im 27. Länderspiel erzielte. "Ich habe einfach mal abgezogen, das Tor hat mir gut getan und ganz gut gefallen."

Die Startelf im Visier
In kleinen Schritten will sie sich nun wieder in die Stammformation kämpfen und sich im Training für weitere Einsätze aufdrängen. "Sie hat nun einmal zwei Wochen weniger fußballspezifisches Training absolviert als die anderen, es ist normal, dass man noch etwas Zeit braucht", so Neid. Zeit, die sie gegen die Isländerinnen wohl reichlich bekommen wird. "Ich habe noch nie gegen Island gespielt. Was ich bisher gesehen habe, versuchen sie aggressiv zu spielen, was ihnen aber nicht immer gelingt."

Vielseitig einsetzbar
Gegen Frankreich kam Laudehr auf der Außenbahn für Melanie Behringer zum Einsatz, doch gegen Island könnte sie auch im defensiven Mittelfeld auf der Sechserposition Verwendung finden. "Die Trainerin hat mich schon öfters auf Außen eingesetzt, manchmal auch auf der Sechs, sie wird entscheiden, auf welcher Position ich spielen werden, wenn ich zum Einsatz komme."

Rückendeckung
Vor allem ein persönliches Gespräch mit Neid hat ihr in den vergangenen Wochen das Selbstvertrauen gegeben, dass die Trainerin trotz der Verletzung und der Wartezeit auf sie setzt. "Das war mir sehr wichtig." Jetzt brennt sie darauf, erneut zu zeigen, was in ihr steckt. "Vielleicht reicht es ja schon wieder für 90 Minuten." Spätestens im Viertelfinale sollte das Geduldsspiel für die Duisburgerin aber gänzlich ein Ende finden.