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Kampagne zur Rekrutierung von Unparteiischen trägt Früchte

Die UEFA

Die UEFA und ihre 55 Mitgliedsverbände sind bestrebt, sicherzustellen, dass in ganz Europa eine ausreichende Anzahl an Referees für sämtliche Fußballspiele auf allen Ebenen zur Verfügung steht. Ebenso wichtig wie die Rekrutierung ist dabei die Bereitstellung angemessener Unterstützungsstrukturen und Anreize, damit die Unparteiischen dem Fußball erhalten bleiben.

Kampagne zur Rekrutierung von Unparteiischen trägt Früchte
Getty Images

Die Anzahl aktiver Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im europäischen Fußball ist in den vergangenen zwei Jahren dank europaweiter Rekrutierungskampagnen um beinahe 50 000 gestiegen.

Seit Sommer 2023 arbeitet die UEFA eng mit ihren Nationalverbänden zusammen, um die Anzahl Unparteiischer zu erhöhen. Im Rahmen der von führenden Referees unterstützten Kampagne „Werde Schiri!“ sollen junge Menschen inspiriert werden, eine Karriere im Fußball einzuschlagen.

Die jüngsten Zahlen stimmen optimistisch und stellen eine deutliche Trendwende dar. „Vor dem Start der Kampagne 2023 war die Situation besorgniserregend – viele Schiedsrichter kehrten dem Fußball den Rücken“, erklärt der UEFA-Schiedsrichterverantwortliche Björn Kuipers.

„Als Schiedsrichter lernt man sehr viel über das Leben – Entscheidungen treffen, Umgang mit Menschen, den Dingen mit Mut und Durchhaltevermögen begegnen.“

Björn Kuipers, UEFA-Schiedsrichterverantwortlicher

„Es waren Maßnahmen notwendig, um den Leuten bewusst zu machen, wie bereichernd der Schiedsrichterjob ist, und wie wichtig Referees für den Fußball sind. Ein vorrangiges Ziel bestand darin, Jugendliche für dem Job zu begeistern und sie davon zu überzeugen, dass sie eine gute Wahl treffen. Als Schiedsrichter lernt man sehr viel über das Leben – Entscheidungen treffen, Umgang mit Menschen, den Dingen mit Mut und Durchhaltevermögen begegnen. Es ist ein fantastischer Job.“

Die Ergebnisse der Kampagne wurden diese Woche bei einem Workshop in Wien vorgestellt, an dem Vertreter/-innen des Schiedsrichterwesens von Nationalverbänden sowie Delegierte anderer Sportverbände teilnahmen. Dabei wurden verschiedene Aspekte der UEFA-Konvention zur Ausbildung und Organisation von Schiedsrichtern erörtert, deren Ziel die Stärkung der Stellung und der Ausbildung von Unparteiischen in Europa ist.

Der UEFA-Ausschuss für die Schiedsrichterkonvention hielt bei der Tagung in Wien eine Sitzung ab.
Der UEFA-Ausschuss für die Schiedsrichterkonvention hielt bei der Tagung in Wien eine Sitzung ab.
UEFA-Schiedsrichterkonvention

Strategien und Initiativen der Nationalverbände

In vielen Ländern konnte die Zahl der Schiedsrichter/-innen dank breit angelegter Initiativen gesteigert werden. In deren Rahmen wurde den Unparteiischen Wertschätzung entgegengebracht und es wurde ein Umfeld geschaffen, in dem sie mit dem Respekt behandelt werden, den sie aufgrund ihrer wichtigen Rolle verdienen.

In einigen Ländern geben führende Referees Erfahrungen an junge und unerfahrene Nachwuchskräfte weiter. Anderenorts werden Fußballprofis für die Leitung von Breitenfußballspielen eingesetzt, und konzertierte Medien- und Werbekampagnen rücken die Unparteiischen in ein positives Licht.

UEFA-Toolkit zum Schiedsrichterwesen (auf Englisch)

Schiedsrichtertätigkeit: „Etwas, das Freude bereitet“

Für Björn Kuipers sind die ermutigenden Entwicklungen bei der Rekrutierung und Bindung von Referees im europäischen Fußball erst der Anfang. „Wir haben das Gefühl, dass unsere Kampagne erfolgreich war, aber wir müssen uns von der Spitze bis zur Basis des Fußballs weiter anstrengen“, so der ehemalige niederländische Spitzenschiedsrichter.

„Wir müssen zum Beispiel mehr Leute für uns gewinnen, die als Mentoren fungieren, junge Unparteiische ermutigen und sie in einem vertrauensvollen Umfeld anleiten. Ich würde mir wünschen, dass Spitzenspieler dabei helfen, die Botschaft zu vermitteln, dass der Fußball Schiedsrichter braucht. Entscheidend ist auch, weiter beharrlich darauf hinzuweisen, dass der Schiedsrichterjob Freude bereitet.“

„Ich würde mir wünschen, dass Spitzenspieler dabei helfen, die Botschaft zu vermitteln, dass der Fußball Schiedsrichter braucht.“

Björn Kuipers, UEFA-Schiedsrichterverantwortlicher

Wie werde ich Schiedsrichter?

Bekämpfung von Mobbing

Die Erhaltung von Referees ist auf Breitensport- und Nachwuchsebene mit einigen Herausforderungen verbunden, da die Spielleiter/-innen auf und neben dem Spielfeld mit beleidigendem Verhalten konfrontiert sind, das dazu führt, dass einige von ihnen den Schiedsrichterjob aufgeben.

„Beschimpfungen durch Spieler, Trainer und Zuschauer sind auf jedem Niveau zu verurteilen“, so Kuipers. „Es ist eine sehr ungesunde Entwicklung, die den Unparteiischen und auch dem Ansehen des Fußballs schadet. Wenn sie einem solchen Verhalten von Trainern, Spielern oder Zuschauern ausgesetzt sind, kann das ihr Selbstvertrauen massiv beeinträchtigen und wir verlieren sie. Die Referees müssen in einem sicheren Umfeld arbeiten können.“

Der europäische Fußball braucht weiterhin mehr Unparteiische.
Der europäische Fußball braucht weiterhin mehr Unparteiische.Getty Images

„Fehlverhalten gegenüber Schiedsrichtern darf nicht toleriert werden“

Björn Kuipers ist der Ansicht, dass Vereine und Coaches insbesondere im Nachwuchs- und Breitenfußballbereich mehr Verantwortung übernehmen sollten, um Beschimpfungen gegenüber Unparteiischen vorzubeugen.

„Jeder Verein sollte zum Beispiel gegen Eltern vorgehen, die Schiedsrichter von der Seitenlinie aus beleidigen und bedrohen. Auch Coaches können eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, ihre Teams und Spieler unter Kontrolle zu halten. Es ist absolut klar, dass Fehlverhalten gegenüber den Unparteiischen in keinerlei Form toleriert werden darf.“

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