UEFA und Europol stärken gemeinsame Maßnahmen zum Schutz der Integrität des europäischen Fußballs

Die UEFA und die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, Europol, haben ihre Grundsatzvereinbarung, die sich auf den Schutz der Integrität des europäischen Fußballs sowie die Vorbeugung und Bekämpfung von Kriminalität konzentriert, erneuert. Die Grundsatzvereinbarung wurde heute am UEFA-Sitz in Nyon von UEFA-Präsident Aleksander Čeferin und Catherine De Bolle, Direktorin von Europol, unterzeichnet.

Die Vereinbarung baut auf der bisherigen Zusammenarbeit der beiden Organisationen auf, die sich bislang insbesondere auf die Bekämpfung von Spielmanipulation konzentrierte. Ausgeweitet wird die Zusammenarbeit bei der Frage, wie auf neue Herausforderungen bei der organisierten Kriminalität reagiert werden kann. Dies umfasst die Zusammenarbeit, den Informationsaustausch und die Bereitstellung von Expertise in Verbindung mit Fußballgroßveranstaltungen, Korruption im Sport, Spielmanipulation und Geldwäsche im Fußball, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und gewalttätigem Extremismus sowie mit illegalen Aktivitäten beim rechtswidrigen Streaming bzw. der rechtswidrigen Übertragung audiovisueller Inhalte, wenn diese Aktivitäten mit schwerer oder organisierter Kriminalität in Zusammenhang stehen und mindestens zwei EU-Mitgliedstaaten betreffen.

Die Kooperation soll auf die Aufdeckung verdächtiger Transaktionen und Aktivitäten rund um Spielertransfers, Investitionen in Klubs, den Handel mit fußballbezogenen Finanzanlagen, Sportwetten sowie die Vergabe und Organisation von Wettbewerben ausgeweitet werden, die von Straftätern zur Geldwäsche oder zu Korruptionszwecken missbraucht werden können.

Europol und die UEFA verpflichten sich zu gemeinsamen Maßnahmen sowie zur Umsetzung entsprechender Projekte. Darüber hinaus wird die europäische Strafverfolgungsbehörde die UEFA und ihre 55 Mitgliedsverbände sachgerecht unterstützen und beraten.

„Als Dachverband des europäischen Fußballs arbeiten wir eng mit europäischen Institutionen und Behörden zusammen, darunter Europol, um die Integrität, Glaubwürdigkeit und langfristige Tragfähigkeit des Fußballs auf allen Ebenen sicherzustellen. Im Rahmen unserer Partnerschaft mit Europol verpflichten wir uns außerdem, unsere gemeinsamen Maßnahmen auszuweiten, um zu verhindern, dass der Fußball für kriminelle Zwecke ausgenutzt wird“, erklärte UEFA-Präsident Aleksander Čeferin.

Catherine De Bolle, Direktorin von Europol, bekräftigte dies in ihrer Stellungnahme: „Fußball ist eine universell gesprochene Sprache. Dieser Sport überschreitet Grenzen und bringt Leidenschaft in verschiedensten Teilen der Gesellschaft hervor. Es ist aber auch unsere Aufgabe, kriminelle Aktivitäten zu unterbinden: Für eben solche ist der Fußball anfällig, wie alle großen gesellschaftlichen Bewegungen. Europol ist bereit, die UEFA und alle zuständigen nationalen Behörden beim Schutz der Integrität dieses wunderbaren Sports zu unterstützen.“

Im Rahmen ihres Besuchs der UEFA nahm Catherine De Bolle an Sitzungen der UEFA-Kommission für Governance und Compliance und der UEFA-Kommission für Stadien und Sicherheit teil, die ebenfalls am Vormittag stattfanden, und tauschte sich mit den Kommissionsmitgliedern zu den verschiedenen Themen der neuen Grundsatzvereinbarung aus.

Der europäische Fußball-Dachverband verfolgt eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglichen Fällen von Spielmanipulation und anderen Formen schwerer und organisierter Kriminalität, die den Fußball betreffen. Mit einem umfassenden Aktionsplan beim Kampf gegen Spielmanipulation unterstrich die UEFA 2021 ihr diesbezügliches Engagement. Sie erhöhte die finanziellen Mittel, die in diesen Bereich investiert werden, und baute ihre intern zuständige Abteilung weiter aus.

Die UEFA nimmt Online-Piraterie äußerst ernst und unterstützt entschieden die Maßnahmen der EU und der Mitgliedstaaten in dieser Hinsicht. Weiterhin stellt sie sicher, dass ihre Einnahmen in den Fußball auf allen Ebenen fließen, insbesondere in die Fußballentwicklung und in den Breitenfußball in ganz Europa.

Ferner unterstützt die UEFA die Umsetzung der neuen EU-Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche im Bereich des Fußballs.

Europol mit Sitz im niederländischen Den Haag arbeitet mit den EU-Mitgliedstaaten und weiteren Partnerstaaten im Kampf gegen schwere internationale Kriminalität zusammen, verrichtet Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit und sammelt kriminalpolizeiliche Erkenntnisse, die mit nationalen Strafverfolgungsbehörden geteilt werden.