Jubiläum für UEFA Grow – Zehn Jahre strategischer Unterstützung für Nationalverbände
Dienstag, 28. Oktober 2025
Artikel-Zusammenfassung
Das Programm hat sich zu einem verlässlichen Instrument für die Zusammenarbeit mit allen 55 UEFA-Mitgliedsverbänden entwickelt. Begünstigte Verbände aus Andorra, Armenien, Georgien, Italien und Rumänien erklären, wie sie dank des Programms ihre strategischen Ziele erreicht, Partnerschaften aufgebaut und den Fußball vor Ort weiterentwickelt haben.
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Das UEFA-Grow-Programm ist eines der bestgehüteten Geheimnisse im europäischen Fußball und ein wichtiges Element für die strategische Unterstützung der Nationalverbände.
In den letzten zehn Jahren hat UEFA Grow allen 55 Nationalverbänden dabei geholfen, die Grundlagen der Fußballentwicklung in zahlreichen Bereichen zu stärken.
Von der Unterstützung der Verbände bei der Entwicklung langfristiger Pläne über die Bereitstellung maßgeschneiderter Benchmarking-Instrumente bis hin zu Treffen führender Köpfe – UEFA Grow ist zu einem verlässlichen Partner geworden, wenn es darum geht, den Nationalverbänden bei der Gestaltung der Zukunft des Fußballs in Bereichen wie der Erhöhung der Teilnehmerzahlen und der kommerziellen Einnahmen sowie der Verbesserung der Governance zu helfen.
Der ehemalige UEFA-Vizepräsident Karl-Erik Nilsson, der von 2012 bis 2023 Präsident des Schwedischen Fußballverbands war, hat aus erster Hand erlebt, wie das Grow-Programm den Fußball vorangetrieben hat.
„Strategische Planung dient nicht nur als Richtschnur für das Tagesgeschäft, sondern ist auch für die langfristige Ausrichtung einer Organisation von entscheidender Bedeutung. UEFA Grow trägt genau diesen Elementen Rechnung“, erklärte Nilsson. „Die Nationalverbände wurden ermuntert, sich strategisch weiterzuentwickeln. Auf Grundlage einer eingehenden Analyse ihrer aktuellen Situation erhielten sie dann professionelle Unterstützung bei der Entwicklung strategischer Zukunftspläne. Verschiedene Verbände haben gut strukturierte strategische Governance-Dokumente erarbeitet, die auf inklusiven Prozessen und fundierten Analysen beruhen. Darüber hinaus gab es eine bemerkenswerte Offenheit und Bereitschaft zum Austausch von Ideen und Erfahrungen, was sich positiv auf die allgemeine Entwicklung des Fußballs in ganz Europa ausgewirkt hat. Mit anderen Worten hat UEFA Grow Türen für eine bessere strategische Zusammenarbeit im europäischen Fußball geöffnet.“
Eine der Stärken des Programms ist, dass es unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Nationalverbände weiterentwickelt wird und wachsen kann.
Das Programm wurde ursprünglich als Marketing-Unterstützungsinitiative ins Leben gerufen und deckt mittlerweile zahlreiche Bereiche und Daten ab, darunter Kommunikation, Kommerzielles, Finanzen und Personal. Die Verbände erhalten eine umfassende Plattform mit regelmäßigen fachlichen Empfehlungen, maßgeschneiderten Berichten und spezifischen Programmen zum Wissensaustausch.
Die drei Hauptbereiche der Unterstützung von UEFA Grow
UEFA Grow verfolgt drei Ziele:
- Schaffung und Austausch von Wissen
- Maßgeschneiderte Dienstleistungen für Nationalverbände
- Zusammenarbeit anhand von Treffen und Veranstaltungen
Diese Ziele haben die Entwicklung und den Einfluss des Programms bestimmt und zu einer Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit im gesamten europäischen Fußball beigetragen.
Wertvolle Partnerschaften in Rumänien
Der Rumänische Fußballverband hat UEFA Grow zu einem Eckpfeiler seiner Strategie gemacht und nutzt die Instrumente und Erfahrungen des Programms, um die nachhaltige Entwicklung im ganzen Land voranzutreiben.
„UEFA Grow war ein wichtiger Eckpfeiler bei der Umsetzung unserer langfristigen Strategie“, erklärte Verbandspräsident Răzvan Burleanu. „Die Analyseinstrumente, die Beratung und das Know-how haben dem Verband dabei geholfen, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen zu verstehen und maßgeschneiderte Initiativen zu entwickeln, um die Teilnehmerzahlen und die Sichtbarkeit im ganzen Land zu erhöhen. Besonders erfolgreich war die Gewinnung von Sponsoren und Partnern. Ein konkretes Beispiel sind unsere kommerziellen Partnerschaften, dank derer wir die Anzahl nationaler Nachwuchswettbewerbe erhöhen konnten. Diese werden nun von Marken unterstützt, die unsere Werte zur allgemeinen Sensibilisierung durch den Sport teilen.“
Diese Kooperationen haben die Bedingungen für junge Spielerinnen und Spieler verbessert und die Leistungsdichte im Nachwuchs erhöht.
Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Bildungsministerium konnten dank der Einführung der sogenannten „Football Hour“ in Grundschulen mehr Kinder für den Fußball begeistert werden. Während dieser Stunde sollen körperliche Betätigung gefördert und der Fußball für alle zugänglicher und inklusiver werden.
„UEFA Grow spielt eine zentrale Rolle bei der Fußballentwicklung, indem der Austausch bewährter Vorgehensweisen und Fachausbildungen gefördert sowie lokaler Wettbewerbe und Projekte unterstützt werden“, so Burleanu weiter. „Dieses Programm verfügt nicht nur über eine Reihe verschiedener Instrumente – es ist ein echter Katalysator für strategische Entwicklung. Das Wichtigste ist, UEFA Grow nicht als ein einmaliges Projekt zu sehen, sondern als einen kontinuierlichen Prozess organisatorischer Veränderungen auf Basis von Analysen, Zusammenarbeit und Innovation.“
Mehrwert des UEFA-Grow-Programms für den Fußball in Georgien
Georgien schrieb Geschichte, als sich das Land mit der Qualifikation für die UEFA EURO 2024 zum ersten Mal die Teilnahme an einem großen Turnier sicherte.
Es war ein wichtiger Meilenstein auf einem Weg, auf dem der georgische Fußball immer erfolgreicher wird. Dies ist auch der Zusammenarbeit des Georgischen Fußballverbands mit dem Team von UEFA Grow zu verdanken.
Der Verband bemühte sich darum, den Fußball im Land immer beliebter zu machen und so mehr Talente zu finden, die den Sprung in die Nationalteams schaffen.
Zwischen 2015 und 2021 stieg die Zahl der registrierten Spieler in Georgien von 14 676 auf 37 600; gleichzeitig hat sich die Zahl der Spielerinnen mehr als verzehnfacht.
Diese Entwicklung ist weitgehend der langjährigen Unterstützung des UEFA-Grow-Teams zu verdanken, das dem Verband zunächst dabei half, die Fußballentwicklungsprojekte auf seine strategischen Prioritäten abzustimmen, bevor es seine Expertise bei der Ausarbeitung der Verbandsstrategie 2022-26 einbrachte. In dieser Strategie wurde ein Fahrplan für langfristigen Erfolg aufgezeigt und entsprechende Unterstützung geleistet, um die Vorteile aus der zusammen mit Rumänien ausgerichteten U21-EM-Endrunde 2023 zu maximieren. Kaum zwölf Monate später folgte bereits die Qualifikation für die EURO 2024.
„Am wichtigsten war es, den Grundsatz zu verankern, dass alle Projekte, auch die U21-EM-Endrunde, zu unserem übergeordneten Ziel beitragen müssen: Mehr Menschen in Georgien sollen die Chance erhalten, Zugang zum Fußball zu erhalten und Fußball zu spielen“, erklärte Tamara Kapanadse, Kommunikationsmanagerin beim georgischen Verband. „Die Entwicklung einer Strategie war nur der erste Schritt, und jetzt dient alles, was wir tun – vom kleinsten Detail bis zu den größten Elementen – dieser Strategie. Für einen kleinen Verband ist die Unterstützung der UEFA sehr wichtig. Deshalb müssen wir weiter zusammenarbeiten, um unsere Ziele zu erreichen.“
Aufbau einer Experten-Community
Das UEFA-Grow-Programm wurde kontinuierlich ausgeweitet und hat durch innovative Wege zur Weiterentwicklung des Fußballs beigetragen, darunter durch die Schaffung professioneller Netzwerke, in deren Rahmen Mitarbeitende der Nationalverbände Erkenntnisse und Erfahrungen austauschen können.
Ein Beispiel dafür sind die jährlich stattfindenden Konferenzen, die sich bei Führungskräften in den Bereichen Finanzen und Personalwesen zu einem festen Termin im Jahreskalender entwickelt haben. Bei der letzten Veranstaltung im Mai in Rom wurde im Rahmen von maßgeschneiderten Workshops vor allem über einige der neuen Herausforderungen, die das besondere geschäftliche Umfeld des Fußballs mit sich bringt, diskutiert.
„Wir haben es mit sehr, sehr komplexen Organisationen und mit zahlreichen Interessenträgern zu tun, die man in anderen Organisationen kaum antrifft“, erklärte Marco Brunelli, Generalsekretär des Italienischen Fußballverbands. „Alles, was wir tun, ist nur möglich, wenn wir mit den richtigen Leute zusammenarbeiten.“
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass sie von den Fachleuten der UEFA und ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Nationalverbänden viel lernen konnten.
„Neben dem Wissensaustausch und den praktischen Informationen nehme ich verschiedene Perspektiven mit, die ich in unsere neue Strategie einbringen werde“, erklärte Teresa Figueras, stellvertretende Generalsekretärin des Andorranischen Fußballverbands.
Hajk Makarjan, Leiter Finanzen und Rechnungswesen beim Armenischen Fußballverband, fügte hinzu: „Ich war sehr überrascht zu sehen, dass viele Verbände ungeachtet ihrer Größe vor weitgehend ähnlichen Herausforderungen stehen, insbesondere aber natürlich in Verbänden wie unserem.“
Vorausschauend handeln
UEFA Grow hat den meisten europäischen Nationalverbänden dabei geholfen, eigene Strategien auf den Weg zu bringen und sich dabei auf wichtige Ziele wie die Rekrutierung neuer Spielerinnen und Spieler, die Verbesserung des Images des Fußballs oder die Erhöhung der kommerziellen Einnahmen zu konzentrieren.
Mit Blick auf die Zukunft haben die Nationalverbände mehr Arbeit vor sich denn je, sei es bei der Entwicklung einer nachhaltigen Infrastruktur oder bei der verantwortungsvollen Nutzung künstlicher Intelligenz.
Unabhängig von den Themen hat sich UEFA Grow zu einem verlässlichen Partner entwickelt, um sicherzustellen, dass die Verbände in den nächsten zehn Jahren noch mehr positiven Einfluss nehmen.