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Glänzende Zukunft für Schiedsrichterinnen dank Änderungen in Frauen-Klubwettbewerben

Die UEFA

Mit der Saison 2025/26 beginnt in den UEFA-Frauen-Klubwettbewerben eine spannende neue Ära, die auch für die europäischen Schiedsrichterinnen bedeutende Änderungen mit sich bringt.

Eliteschiedsrichterinnen und Mitglieder des UEFA-Expertenteams beim jüngsten Sommerkurs in Genf.
Eliteschiedsrichterinnen und Mitglieder des UEFA-Expertenteams beim jüngsten Sommerkurs in Genf.

Die UEFA Women’s Champions League umfasst neu eine Ligaphase mit 18 Teams, die jeweils gegen sechs verschiedene Gegner antreten. Gleichzeitig ermöglicht der neu eingeführte UEFA Women’s Europa Cup mehr Vereinen auf dem ganzen Kontinent eine Europapokal-Teilnahme.

Diese Neugestaltung bedeutet mehr Spiele und eine größere Sichtbarkeit für die Vereine und ihre Spielerinnen – und natürlich auch für die aktuelle und künftige Generation europäischer Spitzenschiedsrichterinnen. Der jüngste UEFA-Saisonvorbereitungskurs in Genf hat gezeigt, dass die Unparteiischen für die neuen Herausforderungen gerüstet sind.

Positive Reaktionen

Die neuen Perspektiven für die Schiedsrichterinnen rufen positive Reaktionen hervor. „Es ist eine großartige Entwicklung, die für mehr Wettbewerbsspiele sorgt, und aus Sicht der Schiedsrichterinnen entstehen natürlich mehr Einsatzmöglichkeiten“, sagt Dagmar Damková, Mitglied der UEFA-Schiedsrichterkommission.

„Letzteres freut mich sehr. Beim vorherigen Format der Women’s Champions League kamen in der Gruppenphase weitgehend nur Schiedsrichterinnen aus der Elitegruppe zum Einsatz. Jetzt können wir mehr aufstrebende Referees aufbieten, die dieses Level noch nicht erreicht haben.“

Neue Erfahrungen

Damková fordert die Schiedsrichterinnen dazu auf, die neuen Herausforderungen in den Klubwettbewerben anzunehmen. „Ich hoffe, dass sie die Gelegenheit nutzen und ihre Qualitäten unter Beweis stellen werden.

Einige Schiedsrichterinnen werden ihre Komfortzone verlassen müssen. Die Leitung von Spielen eines Klubwettbewerbs auf höchstem Niveau ist etwas Anderes als beispielsweise bei Nachwuchsturnieren.

Der UEFA Women’s Europa Cup wird außerdem durchgängig in Hin- und Rückspiel ausgetragen, es wird also viele entscheidende Partien geben – deshalb müssen die Schiedsrichterinnen bereit sein, Topleistungen abzurufen.“

Entwicklung der Schiedsrichterinnen

Die durch die Austragung zweier Wettbewerbe entstehenden Perspektiven kommen auch bei den Unparteiischen selbst gut an.

„Das wird eine gute Gelegenheit für die jüngeren Schiedsrichterinnen, sich weiterzuentwickeln“, sagt die erfahrene Kroatin Ivana Martinčić, die das diesjährige Endspiel der Women’s Champions League leitete. „Es gibt mehr Spiele für die Schiedsrichterinnen und somit mehr Anreize, an die Spitze zu kommen.“

Ivana Martinčić leitete in der vergangenen Saison das Endspiel der UEFA Women’s Champions League.
Ivana Martinčić leitete in der vergangenen Saison das Endspiel der UEFA Women’s Champions League.UEFA via Getty Images

Neue Weisungen

Die UEFA schafft bestmögliche Voraussetzungen, damit ihre Schiedsrichterinnen in den Frauen-Klubwettbewerben erfolgreich sein können. Der Kurs in Genf diente dazu, die Spielleiterinnen umfassend über ihre Aufgaben zu unterrichten, wozu auch das VAR-System gehört, das nunmehr ab der Ligaphase der Women’s Champions eingesetzt wird.

„Die Schiedsrichterinnen müssen mit den neuen Richtlinien und Regeländerungen, die in den UEFA-Wettbewerben zum Tragen kommen, vertraut sein“, erklärt Dagmar Damková. „Dazu gehören die neue Acht-Sekunden-Regel für Torhüter und die Leitlinien zur Kapitänsregelung. Deshalb hat sich die UEFA mit ihren Schiedsrichterinnen getroffen, um Informationen auszutauschen und sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Stand sind.“

Von den Besten lernen

Das Treffen in Genf war eine ideale Chance für die aufstrebenden Schiedsrichterinnen, sich bei erfahrenen Kolleginnen, die der Elitegruppe angehören, Ratschläge zu holen – die dänische Unparteiische Nanna Andersen etwa war für diesen Austausch sehr dankbar.

Nanna Andersen bei der UEFA-U17-Frauen-EM im vergangenen Sommer.
Nanna Andersen bei der UEFA-U17-Frauen-EM im vergangenen Sommer.UEFA via Getty Images

„Es war eine fantastische Gelegenheit, hier von den Besten zu lernen“, so Andersen. „Sie verfügen über all diese Erfahrung, die sie an die jüngeren Schiedsrichterinnen weitergeben können. Diese Ratschläge sind unglaublich wertvoll, denn sie haben schon alles erlebt.“

Damkovás Aufruf an die Schiedsrichterinnen in der Saisonvorbereitung ist glasklar – sie sollen nach den Sternen greifen. „Alles ist möglich, aber es liegt in ihren Händen. Die UEFA versucht, den Schiedsrichterinnen bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Sie werden Opfer bringen müssen, um erfolgreich zu sein – aber wenn sie hart arbeiten, wird sich das auszahlen.“

Teil der Familie

Die Französin Victoria Beyer ist im sechsten Monat schwanger, doch das hat sie nicht davon abgehalten, den Kurs zu besuchen und sich über die jüngsten Entwicklungen im Schiedsrichterwesen auf dem Laufenden zu halten.

Beyer kann zwar momentan nicht auf dem Platz eingesetzt werden, doch sie ist derzeit bei UEFA-Spielen und in Frankreich als VAR tätig.

„Ich freue mich, hier zu sein, und fühle mich von der UEFA gut unterstützt. Ich bin schwanger, aber weder krank noch verletzt. Es ist gut, aktiv zu sein und am Ball zu bleiben. Ich kann einige Einsätze als VAR oder VAR-Assistentin absolvieren und so mit meinen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt bleiben.

Es ist wichtig, dass die UEFA schwangere Schiedsrichterinnen unterstützt. Die Nationalverbände können dasselbe tun, indem sie die Trainingseinheiten anpassen und uns weiter einbinden, und indem sie uns nach der Geburt mit Übungen und Trainings zur körperlichen Erholung unterstützen. Es ist viel einfacher, eine Familie zu gründen, wenn man weiß, dass man die nötige Unterstützung erhält.“

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