Viertelfinale der Women's EURO: Fakten zu Frankreich - Deutschland

Frankreich und Deutschland treffen im vierten Viertelfinale der UEFA Women's EURO 2025 im St. Jakob-Park in Basel aufeinander.

Frankreich holte in Gruppe D die maximale Punktzahl, da man am 3. Spieltag gegen die Niederlande (5:2) gewann, nachdem es zuvor Siege gegen England (2:1) und Wales (4:1) gegeben hatte. Deutschland sicherte sich das Weiterkommen durch Siege gegen Polen (2:0) und Dänemark (2:1). Durch die 1:4-Niederlage am 3. Spieltag gegen Schweden wurde die DFB-Elf in Gruppe C Zweiter hinter den Skandinaviern.

Frankreich steht zum fünften Mal in Folge im Viertelfinale der Frauen-EM, während der achtmalige Champion Deutschland seit der Einführung dieses Formats im Jahr 1997 bei allen acht Turnieren die Gruppenphase überstanden hat.

Frühere Begegnungen

Dank eines Doppelpacks von Alexandra Popp setzte sich Deutschland im Halbfinale 2022 in Milton Keynes mit 2:1 gegen Frankreich durch. Frankreich glich zwischenzeitlich durch ein Eigentor von Torhüterin Merle Frohms zum 1:1 aus.

Die beiden vorangegangenen Spiele hatte Deutschland ebenfalls gewonnen, und zwar 2005 (3:0) und 2009 (5:1) jeweils in der Gruppenphase. Beide Male holten sie später den Titel.

Bei zwei Begegnungen bei FIFA-Weltmeisterschaften setzte sich ebenfalls Deutschland durch, 2011 in der Gruppenphase als Gastgeber mit 4:2 und vier Jahre später in Montreal mit 5:4 im Elfmeterschießen, nachdem das Viertelfinale nach Verlängerung 1:1 geendet hatte.

Lea Schüller erzielte am 28. Februar 2019 in einem Freundschaftsspiel in Laval das einzige Tor beim 1:0-Sieg Deutschlands gegen Frankreich.

Das letzte Aufeinandertreffen gewann jedoch Frankreich mit 2:1 im Halbfinale der UEFA Women's Nations League 2023/24 in Décines und revanchierte sich damit für die Niederlage im Halbfinale der Women's EURO 2022 mit dem gleichen Ergebnis. Die Treffer von Kadidiatou Diani und Sakina Karchaoui – ihr erstes Länderspieltor – in der ersten Halbzeit reichten aus, Giulia Gwinn gelang kurz vor Schluss per Elfmeter nur noch der Anschlusstreffer.

Hintergrund

Frankreich

Marie-Antoinette Katoto und Sandy Baltimore trafen in der ersten Hälfte des 1. Spieltags beim Sieg Frankreichs gegen Titelverteidiger England in Zürich, während Clara Mateo, Diani, Amel Majri und Grace Geyoro in St.Gallen gegen Wales erfolgreich waren. Am 3. Spieltag setzte sich Frankreich in Basel mit fünf Toren gegen die Niederlande durch, wobei Delphine Cascarino zweimal zuschlug und Sandie Toletti, Katoto und Karchaoui ebenfalls trafen.

Die elf Tore Frankreichs in Gruppe D – ein nationaler Rekord bei einer Frauen-EM – wurden von neun verschiedenen Spielerinnen erzielt.

Mit vier Toren ist Geyoro nun Frankreichs erfolgreichste Torschützin bei Frauen-EM-Endrunden – ein Rekord, den sie mit Angélique Roujas und Marinette Pichon teilt.

Der 1:0-Sieg gegen die Niederlande in Rotherham bei der Women's EURO 2022 war Frankreichs erster Viertelfinal-Triumph im vierten Anlauf, nachdem man 2009 ebenfalls gegen die Niederlande (0:0, 4:5 i.E.), 2013 gegen Dänemark (1:1, 2:4 i.E.) sowie 2017 gegen England (0:1) in der Runde der letzten Acht verloren hatte.

Frankreich hat die Gruppe A3 in der Qualifikation mit vier Siegen aus sechs Spielen vor England, Schweden und der Republik Irland als Erster abgeschlossen.

Katoto erzielte drei der acht Treffer von Les Bleues in der Qualifikation, darunter Siegtore gegen alle drei Gruppengegner.

Für Frankreich ist es die achte Endrunden-Teilnahme in Folge seit dem ersten Auftritt im Jahr 1997.

Das von Corinne Diacre trainierte Team erreichte 2022 das Halbfinale, wo man gegen Deutschland verlor – Frankreichs bisher beste Platzierung bei einer Frauen-EM.

Im darauffolgenden Jahr erreichte das Team unter dem neuen Trainer Hervé Renard zum dritten Mal in Folge das Viertelfinale der Frauen-Weltmeisterschaft und unterlag in Brisbane nach einem 0:0 mit 6:7 im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Australien.

Frankreich erreichte 2024 ein weiteres Viertelfinale, diesmal bei den Olympischen Spielen im eigenen Land, nachdem man bei der ersten Women's Nations League bis ins Finale vorgedrungen war und dort 0:2 gegen Weltmeister Spanien verloren hatte.

Nach den Olympischen Spielen 2024 wurde Renard von seinem Assistenten Laurent Bonadei abgelöst.

Deutschland

Durch Tore von Sjoeke Nüsken (56.) und Lea Schüller (66.) gelang Deutschland am 2. Spieltag in Basel die Wende, nachdem Dänemark in der ersten Halbzeit in Führung gegangen war. Es war das erste Mal seit dem Halbfinale 2009 gegen Norwegen, dass Deutschland ein Spiel der Frauen-EM nach einem Rückstand noch für sich entscheiden konnte.

Auch beim 2:0-Sieg gegen Polen am 1. Spieltag hatte Schüller getroffen – ebenfalls in der 66. Minute –, nachdem Jule Brand (52.) in St.Gallen die Führung erzielt hatte.

Brand war am 3. Spieltag in Zürich ebenfalls erfolgreich, doch Schweden gewann nach dem frühen Rückstand noch mit 4:1. Die DFB-Elf – die nach dem Platzverweis für Carlotta Wamser in Durchgang eins in Unterzahl weiterspielen musste – kassierte erstmals in einer Partie bei einer Women's EURO vier Gegentore.

Deutschland hat drei seiner vorherigen vier Viertelfinal-Duelle bei einer Women's EURO gewonnen, die einzige Pleite setzte es 2017 beim 1:2 gegen den späteren Finalisten Dänemark. 2022 setzte man sich im Viertelfinale mit 2:0 gegen Österreich durch.

Deutschland erreichte zum 12. Mal in Folge die Endrunde, indem man fünf der sechs Spiele der Gruppe A4 gegen Island, Österreich und Polen gewinnen konnte (1N).

Beste Torschützin in der Qualifikation war Schüller mit sechs Treffern.

Deutschland ist das erfolgreichste Team in der Geschichte der Women's EURO. Nach dem Gewinn der ersten beiden Ausgaben, an denen man teilnahm (1989 und 1991) triumphierte die DFB-Elf ab 1995 gleich sechs Mal in Folge, vier Mal davon im Finale gegen Norwegen. Der letzte Titelgewinn liegt nun allerdings schon zwölf Jahre zurück.

2017 scheiterte die DFB-Elf im Viertelfinale an Dänemark (1:2), im Finale der Women's EURO 2022 hatten sie mit 1:2 n.V. das Nachsehen gegenüber Gastgeber England.

Die ehemaligen DFB-Spielerinnen Inka Grings und Birgit Prinz sind mit je zehn Treffern gemeinsam die erfolgreichsten Torschützinnen in der Geschichte der Women's EURO.

Außerdem gewann Deutschland zwei Mal die Frauen-WM (2003 und 2007), 2023 scheiterte man allerdings erstmals schon in der Gruppenphase.

In der UEFA Women's Nations League 2023/24 und bei den Olympischen Spielen 2024 reichte es für Deutschland jeweils zu Bronze.

Christian Wück trainiert das Team seit Oktober 2024.

Wissenswertes

• Frankreich kann erstmals überhaupt vier Endrunden-Partien in Folge bei einer Women's EURO gewinnen.

• Frankreich hat die letzten elf Länderspiele gewonnen – alle 2025.

• Deutschland hat bislang 107 Tore bei Endrunden der Women's EURO erzielt. Sie sind das einzige Team mit mindestens 100 Toren.

• Dies ist Deutschlands 50. Spiel bei einer Women's EURO – sie sind das erste Team, das diesen Meilenstein erreicht.

• Die DFB-Elf will ihren Rekord ausbauen und zum elften Mal das Halbfinale erreichen.