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Neues Champions-League-Format schlägt sofort ein

Mehr Abwechslung, mehr Unvorhersehbarkeit und mehr Spitzenduelle – das neue Format hat der Königsklasse des europäischen Fußballs wie erwartet neue Impulse verliehen.

Für Lille-Verteidiger Alexsandro und seine Mitspieler gab es am achten Spieltag der Ligaphase viel zu Jubeln.
Für Lille-Verteidiger Alexsandro und seine Mitspieler gab es am achten Spieltag der Ligaphase viel zu Jubeln. AFP via Getty Images

Zum Ende der ersten Champions-League-Saison nach der umfassendsten Reform des Wettbewerbs seit 25 Jahren drängt sich die Frage auf, was das neue Format bewirkt hat. Die größten Änderungen waren die Einführung einer 36 Vereine umfassenden Ligaphase anstelle der bisherigen Gruppenphase sowie einer Playoff-Runde vor dem Achtelfinale. Ziel des neuen Formats war es, den Wettbewerb ausgeglichener zu gestalten, mehr Duelle zwischen den stärksten Vereinen Europas zu garantieren und dafür zu sorgen, dass jedes Ergebnis und jedes Tor von Anfang an seine Bedeutung hat.

Dramatik am letzten Spieltag

Nach einer sechsjährigen Planungsphase sowie Konsultationen mit den verschiedenen Interessenträgern des europäischen Fußballs hat das neue Format die Erwartungen mehr als erfüllt. Das wurde spätestens am letzten Spieltag im Januar klar, als alle 18 Partien gleichzeitig begannen und noch viele Entscheidungen ausstanden – Spannung und Dramatik waren zum Abschluss der Ligaphase garantiert.

Spieler und Betreuer von Aston Villa warten gebannt auf die letzten Ergebnisse am achten Spieltag.
Spieler und Betreuer von Aston Villa warten gebannt auf die letzten Ergebnisse am achten Spieltag.UEFA via Getty Images

Dies galt nicht nur für Fans und neutrale Beobachter. Die Spieler von Aston Villa etwa scharten sich nach ihrem 4:2-Sieg gegen Celtic Glasgow im Villa Park um ein Handy, um die Ergebnisse der anderen Spiele abzuwarten. Die Freude und Erleichterung war ihnen anzusehen, als schließlich feststand, dass sie einen Platz unter den Top 8 und somit die direkte Qualifikation für das Achtelfinale sicher hatten.

Ähnliche Emotionen waren auch in den hinteren Regionen der Tabelle auszumachen, wo Manchester City, zwei Jahre zuvor noch Champions-League-Sieger, gegen Club Brügge einen Pausenrückstand drehen musste, um sich mit Ach und Krach in die Playoffs zu retten. Diese Szenarien sind der beste Beweis dafür, dass die Formatänderung die richtige Entscheidung war.

„Ich kann nicht verhehlen, dass man bei einer solchen Herausforderung immer wieder schlaflose Nächte erlebt. Wir können aber bereits sehen, wie das neue Format unseren Wettbewerben neuen Schwung verliehen und sogar für höhere Qualität gesorgt hat.“

Giorgio Marchetti, stellvertretender UEFA-Generalsekretär

Die neue Dynamik rührt von der Sprunghaftigkeit der Ligaphase her, in der praktisch jeder Torerfolg zu Rangverschiebungen führte. Am achten Spieltag änderte sich die Ligaposition für 35 der 36 Teams mindestens einmal. „Wir waren auf der Suche nach einem flexibleren Format“, erklärt Marchetti. „Das Hauptziel bestand darin, seit langem etablierte Muster zu durchbrechen und den Wettbewerb in jeder Phase bis zum Finale spannend und interessant zu machen.“

Mehr Abwechslung, mehr Spannung

Durch das neue Ligaphasen-Format erhalten die Teams mehr Gelegenheiten, sich auf europäischer Bühne zu präsentieren. In der Gruppenphase, in der zweimal gegen alle Gruppengegner gespielt wurde, kam es jeweils zu 48 verschiedenen Paarungen, während die Ligaphase dank acht verschiedenen Gegnern pro Team mit 144 einmaligen Duellen aufwartet.

So können sich auch kleinere Vereine besser ins Rampenlicht spielen. Der französische Neuling Brest zum Beispiel übertraf die Erwartungen und qualifizierte sich in seiner Premierensaison auf europäischem Parkett auf Anhieb für die K.-o.-Runden-Playoffs.

Brest erreichte in seiner ersten Champions-League-Saison auf Anhieb die K.-o.-Runden-Playoffs.
Brest erreichte in seiner ersten Champions-League-Saison auf Anhieb die K.-o.-Runden-Playoffs.AFP via Getty Images

„Der Spielplan der neuen Ligaphase ist viel abwechslungsreicher und es sind in jeder Runde Überraschungen möglich“, merkt Giorgio Marchetti an.

Eine weitere bedeutende Neuerung ist die Zunahme an hochkarätigen Duellen – in der abgelaufenen Premierensaison kam es schon vor Beginn der K.-o.-Phase zur Neuauflage von vier der letzten fünf Champions-League-Endspiele.

Zu einem weiteren Gigantenduell kam es in den Playoffs, als sich der 15-fache Wettbewerbssieger Real Madrid wie schon in der Vorsaison gegen den englischen Meister Manchester City durchsetzte. Im Achtelfinale bekamen es die Königlichen dann mit Stadtrivale Atlético zu tun, während sich mit Liverpool und dem späteren Champion Paris Saint-Germain zwei weitere Schwergewichte gegenüberstanden.

Mehr Tore

Das neue Format hat auch zu einer höheren Torausbeute geführt. Der höchste Trefferschnitt in der Geschichte der Champions-League-Gruppenphase stammte mit 3,21 Toren pro Spiel aus der Spielzeit 2019/20. In der Ligaphase 2024/25 wurde dieser Wert mit 3,26 Treffern pro Partie übertroffen, wozu auch der 5:4-Auswärtssieg Barcelonas gegen Benfica Lissabon beitrug – noch nie hatte ein Champions-League-Spiel mit einem solchen Ergebnis geendet.

Bei der Partie Benfica - Barcelona in der Ligaphase stand zum ersten Mal in der Champions-League-Geschichte ein 5:4 auf der Anzeigetafel.
Bei der Partie Benfica - Barcelona in der Ligaphase stand zum ersten Mal in der Champions-League-Geschichte ein 5:4 auf der Anzeigetafel.AFP via Getty Images

Die Torflut ging außerdem mit einer größeren sportlichen Ausgeglichenheit einher. „Wir wollten für mehr Ausgeglichenheit und Unvorhersehbarkeit sorgen“, so Marchetti, dessen Wunsch in der Ligaphase in Erfüllung ging.

Die Tatsache, dass sämtliche Teilnehmer auch gegen zwei Mannschaften aus demselben Setztopf spielten, trug zu einer größeren sportlichen Ausgeglichenheit bei, und die Teams am Tabellenende holten im Schnitt ungefähr einen Punkt pro Spiel – in den Gruppenphasen des Zyklus 2021-24 lag dieser Wert im Schnitt bei 0,7 Punkten.

Diese und andere Statistiken führen schon jetzt zum selben Schluss: Das neue Format hat sich bewährt und lässt Vereine, Spieler, Fans und kommerzielle Partner voller Optimismus in die Zukunft blicken. „Wir sind überzeugt, dass das neue Format ein durchschlagender Erfolg sein wird, der alles Bisherige den Schatten stellt“, so Marchetti. „Dieses Format wird sich durchsetzen.“

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Dieser Text ist ein Auszug aus dem offiziellen Programm des Endspiels der UEFA Champions League 2025. Klicken Sie hier, um ein Exemplar (in englischer Sprache) zu kaufen.