Solidaritätszahlungen und Frauenfußball auf der Tagesordnung der UEFA-Klublizenzierungskonferenz
Mittwoch, 16. Oktober 2024
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Bei der gemeinsam mit dem Serbischen Fußballverband ausgerichteten UEFA-Konferenz zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit 2024 wurde über Themen wie das Regelwerk der UEFA und die Professionalisierung des Frauenfußballs gesprochen.
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Die UEFA-Mitgliedsverbände, die FIFA, Schwesterkonföderationen und weitere wichtige Interessenträger trafen sich am 2. und 3. Oktober in Belgrad, um das UEFA-Klublizenzierungsverfahren zu besprechen, das höchste Standards für Good Governance im europäischen Fußball festlegt.
Das Verfahren ist im UEFA-Reglement zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit festgelegt, mit dem sichergestellt werden soll, dass die Vereine bestimmte Standards in Bezug auf finanzielle Nachhaltigkeit, Transparenz, Governance und Infrastruktur erfüllen, um an den prestigeträchtigsten Klubwettbewerben der Welt teilnehmen zu können.
Die UEFA gab bei der Konferenz aktuelle Informationen zum Klublizenzierungsverfahren, zu finanzieller Nachhaltigkeit und zu den wichtigsten Erkenntnissen der vergangenen Saison, darunter auch eine Präsentation zum neuen Solidaritätsprogramm und eine Podiumsdiskussion über die Professionalisierung des Frauenfußballs.
Neue Solidaritätszahlungen
In der Präsentation zum neuen UEFA-Solidaritätsprogramm wurde seine Umsetzung im Rahmen des Klublizenzierungsverfahrens beleuchtet.
Mannschaften, die nicht an UEFA-Klubwettbewerben der Männer teilnehmen, werden von einer beispiellosen Erhöhung der Solidaritätszahlungen um 76 % profitieren. Diese Zahlungen belaufen sich auf EUR 308 Mio. pro Jahr – 7 % der gesamten kommerziellen Bruttoeinnahmen aus der UEFA Champions League, der UEFA Europa League und der UEFA Conference League.
Die Ausschüttung an die Top-5-Länder (England, Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich) wird auf EUR 50 Mio. pro Jahr begrenzt und jedes Land erhält einen festen Anteil von EUR 10 Mio. Der Gesamtbetrag für nicht teilnehmende Vereine aus den anderen Ländern beträgt EUR 258 Mio.
Um diese Zahlungen zu erhalten, müssen die Vereine nachweisen, dass sie bestimmte Kriterien des UEFA-Reglements zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit erfüllen. Dies trägt zur Schaffung gleicher Ausgangsbedingungen zwischen Vereinen, Ligen und Verbänden bei und fördert die Entwicklung des Fußballs auf Breitensport- und Nachwuchsebene.
Professionalisierung des Frauenfußballs
Während der Konferenz fanden zwei Podiumsdiskussionen statt. In der ersten ging es um die Entwicklung der Frauenklubs und -ligen, wobei die Rolle der Dachverbände bei der Umsetzung regulatorischer Maßnahmen zur weiteren Professionalisierung des Frauenfußballs betont wurde.
Dies steht im Einklang mit der neuen UEFA-Frauenfußball-Strategie für den Zeitraum 2024-2030, die sich auf die Professionalisierung weiterer Ligen in Europa und die finanzielle Nachhaltigkeit des Frauenfußballs konzentriert.
Die zweite Podiumsdiskussion befasste sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und beleuchtete Initiativen zur Förderung von sozialer, ökologischer und finanzieller Nachhaltigkeit im europäischen Fußball.
Fokus auf die Klublizenzierung
Die Konferenz bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, die jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Klublizenzierung und finanzielle Nachhaltigkeit zu besprechen, einen Überblick über die europäische Fußballlandschaft zu geben sowie Diskussionen und den Austausch von Ideen anzuregen.
Vertreter/-innen des serbischen Fußballmeisters Roter Stern Belgrad boten einen Überblick über die Entwicklung des Vereins und seine strategische Vision. Es folgten ein Vortrag des Portugiesischen Fußballverbands (FPF) zum Zertifizierungsverfahren für Akademien und eine Präsentation zur Kommunikation mit Interessenträgern und zum Krisenmanagement im Bereich Klublizenzierung.
„Ich bin zuversichtlich, dass die erzielten Fortschritte das Fundament des europäischen Fußballs stärken und gemeinsam seine Zukunft sichern werden“, sagte Aleš Zavrl, Leiter Klublizenzierung bei der UEFA.