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Trainer erörtern Erfolgsrezepte bei der UEFA EURO 2024

Bei der 14. UEFA-Konferenz für Männer-Nationaltrainer und technische Direktoren gehörten der spanische Nationalcoach Luis de la Fuente und sein deutscher Amtskollege Julian Nagelsmann zu den Referenten.

Der spanische Coach Luis de la Fuente bei der 14. UEFA-Konferenz für Männer-Nationaltrainer und technische Direktoren in Berlin.
Der spanische Coach Luis de la Fuente bei der 14. UEFA-Konferenz für Männer-Nationaltrainer und technische Direktoren in Berlin. UEFA via Getty Images

Als die Spanier nach ihrem Finalsieg gegen England in Berlin den EM-Pokal hochstemmten, war die EURO 2024 längst nicht zu Ende.

Für die UEFA geht eine Veranstaltung dieser Größenordnung weit über den Schlusspfiff hinaus, weshalb sie zusammen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Nationaltrainer und technischen Direktoren aller europäischen Verbände nach Deutschland eingeladen hatte, um das Turnier Revue passieren zu lassen und die wichtigsten taktischen Trends zu besprechen.

Neben der Analyse der wichtigsten Szenen der Endrunde bot die Konferenz den Trainern und technischen Direktoren eine willkommene Gelegenheit, den frisch gebackenen Europameister Spanien zu würdigen und sich mit Amtskollegen aus ganz Europa auszutauschen.

Taktische Trends eines erstklassigen Turniers

Die UEFA führt seit der EM-Endrunde 1996 taktische Analysen dieses Wettbewerbs durch, um die aktuellen technischen Entwicklungen nachzuzeichnen, und kann dabei auf die Unterstützung einiger der renommiertesten Trainer Europas zählen.

Schon gewusst?

32 % der Tore bei der EURO 2024 entstanden aus Flanken und zurückgelegten Bällen, die häufigste Angriffsvariante der teilnehmenden Mannschaften.

Das technische Beobachterteam der UEFA unter der Leitung von Fabio Capello nahm gemeinsam mit dem UEFA-Team Leistungsanalyse alle Spiele unter die Lupe – ihre Erkenntnisse flossen in den technischen Bericht zur EURO 2024 ein, der Nationaltrainern und der gesamten Trainergilde zur Verfügung gestellt wird mit dem Ziel, die Standards auf allen Ebenen des Fußballs in Europa und darüber hinaus anzuheben..

Technischen Bericht ansehen

„Die technische Beobachtergruppe stand während des gesamten Turniers im Einsatz, um Spiele, Höhepunkte, taktische Muster, Trends und herausragende Spieler zu analysieren. Ich möchte diesem Team für die ausgezeichnete Arbeit und den anregenden Bericht, der dabei herauskam, herzlich danken.“

Giorgio Marchetti, stellvertretender UEFA-Generalsekretär

Bei der Konferenz mit Gästen der FIFA und der UEFA-Schwesterkonföderationen wurden einige der taktischen Trends der EURO 2024 von Persönlichkeiten wie Rafa Benítez (Spielaufbau), Packie Bonner (Torwartspiel), David Moyes (Pressing) und Michael O'Neill (Angriffsspiel im vorderen Drittel) präsentiert.

Technische Beobachter bei der EURO 2024

„Für uns Beobachter ist diese Tagung wichtig, weil wir einige wichtige Erkenntnisse zur EURO 2024 weitergeben können. Auf Grundlage der erhaltenen Informationen können die Trainer ihre Ansätze analysieren und gegebenenfalls anpassen bzw. festigen“, so Benítez.

Die technischen Beobachter der UEFA EURO 2024

Ioan Lupescu (technischer Berater der UEFA – Rumänien)
Aljoša Asanović (Kroatien)
Rafa Benítez (Spanien)
Packie Bonner (Republik Irland)
Fabio Capello (Italien)
Frank de Boer (Niederlande)
Jean-François Domergue (Frankreich)
Avram Grant (Israel)
Aitor Karanka (Spanien)
David Moyes (Schottland)
Michael O'Neill (Nordirland)
Ole Gunnar Solskjær (Norwegen)

Würdigung des vierfachen Europameisters

„Arbeit, Arbeit, und noch mehr Arbeit.“

So fasste Luis de la Fuente das Erfolgsrezept Spaniens zusammen, hinter dem natürlich noch mehr steckte, wie der Europameistertrainer denn auch ausführte. Als Gastredner bot er seinen Kollegen interessante Einblicke in seine Arbeit und Coaching-Philosophie, nachdem er Spanien im Sommer zum Rekordeuropameister gemacht hatte.

Würdigung von Luis de la Fuente bei der EURO 2024

De la Fuente stieß 2013 als Trainer der U19-Auswahl zum Spanischen Fußballverband (RFEF), die er 2015 zum Europameistertitel führte. Anschließend übernahm er die U21, mit der er 2019 Europameister wurde und 2021 olympisches Silber gewann. Als er 2022 A-Nationaltrainer wurde, war er mit vielen jungen Spielern bestens vertraut – die perfekte Voraussetzung, um auch auf höchster Ebene erfolgreich zu sein.

„Man muss seine Spieler sehr gut kennen“, so de la Fuente. „Eine unserer größten Stärken sind die vielen Spieler in unserer Nationalmannschaft, die seit den niedrigsten Alterskategorien dabei sind. Diese Fußballer sind hochtalentiert und haben die Botschaft, die wir ihnen vermitteln, verinnerlicht.“

Alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände waren bei der Konferenz vertreten.
Alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände waren bei der Konferenz vertreten.UEFA via Getty Images

De la Fuente ist zudem überzeugt, dass Teamgeist und gemeinsames zielgerichtetes Arbeiten unabdingbar sind, um Höchstleistungen zu erbringen.

„In einer von mir trainierten Mannschaft muss man nicht nur gut Fußball spielen können, sondern ein guter Mensch sein, Werte haben und seine Rolle akzeptieren. Die Spieler müssen verstehen, dass sie sich dem Gesamtwohl unterordnen müssen. Dieses Gleichgewicht zwischen guten Menschen und guten Fußballern ist mir wichtig. Wenn ich also einen Spieler, der nicht zum Einsatz kommt, motiviere, dann weiß er, dass er für mich wichtig ist.“

Schon gewusst?

Die EURO 2024 ist nicht nur ein weltweit beachtetes Spektakel, sondern ermöglicht es der UEFA auch, EUR 935 Mio. über die nächsten vier Jahre in die Fußballentwicklung zu investieren.

Hochkarätiges Podiumsgespräch

Didier Deschamps (Frankreich), Willy Sagnol (Georgien), Julian Nagelsmann (Deutschland) und Roberto Martínez (Portugal) beantworteten auf der Konferenzbühne eine Reihe von Fragen über die EURO 2024 und zum Leben als Cheftrainer einer Nationalmannschaft.

Der französische Nationalcoach Didier Deschamps spricht während des von Olivier Doglia (UEFA-Leiter technische Ausbildung und Entwicklung; links) und Ioan Lupescu (technischer Berater der UEFA; rechts) moderierten Podiumsgesprächs.
Der französische Nationalcoach Didier Deschamps spricht während des von Olivier Doglia (UEFA-Leiter technische Ausbildung und Entwicklung; links) und Ioan Lupescu (technischer Berater der UEFA; rechts) moderierten Podiumsgesprächs.UEFA via Getty Images

Alle vier stehen vor ganz eigenen Herausforderungen, die sie in einer offenen Diskussion über diverse Themen mit ihren Kollegen teilten. Diese umfassten unter anderem die Motivation von Spielern, den Schutz der Spieler vor Cybermobbing, die Suche nach dem Erfolgsrezept bei einer Endrunde und den Umgang mit der Doppelbelastung im Verein und in der Nationalelf.

„Es ist wichtig, hier zu sein, zunächst einmal um den Kontakt mit unseren Kollegen und anderen Nationaltrainern zu pflegen und Wissen auszutauschen, aber auch um die Details der Europameisterschaft hier in Deutschland durchzugehen, die ein großer Erfolg war.“

Jon Dahl Tomasson, schwedischer Nationaltrainer

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