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Schiedsrichterteam startklar für die neue Saison

Die UEFA

Unparteiische aus ganz Europa blicken auf die erfolgreiche UEFA EURO 2024 zurück und auf eine arbeitsreiche Saison 2024/25, die vor ihnen liegt.

Sandro Schärer beim UEFA-Sommerkurs für Topreferees.
Sandro Schärer beim UEFA-Sommerkurs für Topreferees.

Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter haben das ganze Jahr über viel zu tun – sei es, um sich mit den jüngsten Änderungen an den Spielregeln vertraut zu machen oder sich fit zu halten, damit sie den Anforderungen des europäischen Fußballs gerecht werden.

Über 100 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter aus ganz Europa nahmen Anfang September am UEFA-Sommerkurs für Spitzenschiedsrichter/-innen in Genf teil, um sich auf die Herausforderungen der Saison 2024/25 vorzubereiten.

Unter der Leitung des geschäftsführenden Direktors Schiedsrichterwesen Roberto Rosetti besprachen die Unparteiischen die Regeln für die bevorstehende Saison – darunter die Kapitänsregel zur exklusiven Kommunikation zwischen den Teamkapitänen und den Unparteiischen, die bereits bei der EURO 2024 angewandt wurde; sie führten Fitnesstests durch und informierten sich über Änderungen an den Spielregeln.

„Ich möchte den Schiedsrichtern, die in diesem Sommer an der EM-Endrunde im Einsatz waren, meine Anerkennung aussprechen. Die Standards sind gestiegen, insbesondere dank der erfolgreichen Umsetzung der neuen Regel zur Kommunikation zwischen Mannschaftskapitän und Schiedsrichter. Dieses Vorgehen hat den Respekt für Unparteiische und den Fußball an sich gefördert und wir hoffen, dass sich positive Trend in der kommenden Saison fortsetzt.

Mit Blick auf die nächste Saison möchte ich Sie ermutigen, weiterhin Professionalität, Integrität und vorbildliches Verhalten an den Tag zu legen. Vor Ihnen liegt ein weiteres anspruchsvolles Jahr, aber ich bin zuversichtlich, dass Sie erneut herausragende Leistungen erbringen werden. Ich wünsche Ihnen einen lehrreichen Kurs und eine erfolgreiche Saison.“

Aleksander Čeferin, UEFA-Präsident

Rückblick auf eine erfolgreiche EM-Endrunde

Rosetti teilte die Meinung des UEFA-Präsidenten zu den herausragenden Leistungen der Schiedsrichter bei der EURO 2024 in Deutschland und betonte die Bedeutung des neuen Kommunikationskonzepts. Nur die Spielführer dürfen mit den Unparteiischen sprechen, wodurch der Dialog verbessert und Protest von Spielern vermieden werden soll:

„Wir hatten eine wirklich gute EURO und sind sehr zufrieden damit. Wir waren zu 100 % von diesem Kommunikationskonzept überzeugt, aber die Umsetzung erforderte Mut.

Die Auswirkung auf die Spiele war groß. Wir haben etwas für die Schiedsrichter getan, aber vor allem für das Image des Fußballs und den Fußball. Diese Initiative kann für junge Schiedsrichter sehr positiv sein, deshalb müssen wir sie beibehalten. Jetzt ist es an der Zeit, in eine weitere großartige Saison zu starten. Unser Ziel ist es, unseren Spitzenstandard aufrechtzuerhalten. Bei der EM-Endrunde waren Weltklasse-Schiedsrichter im Einsatz. Aus diesem Grund stellen wir höchste Erwartungen an die Qualität ihrer Entscheidungen auf dem Spielfeld und an ihr vorbildliches Verhalten außerhalb des Spielfelds.“

Sandro Schärer stand erstmals bei einer Endrunde im Einsatz – für den Schweizer ein unvergessliches Erlebnis:

„Davon habe ich immer geträumt und in den letzten 20 Jahren intensiv darauf hingearbeitet. Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich. Ich habe versucht, es bestmöglich zu genießen, aber das Gefühl dabei ist schwer zu beschreiben.

Zuerst ist man nervös, man steht unter großem Druck und erst im Nachhinein wird einem klar, was man erreicht hat und was dieses Turnier für die Fußballwelt bedeutet. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich darüber spreche, und ich werde dieses Gefühl nie vergessen“, so der 36-Jährige gegenüber UEFA.com.

Vorbereitung der neuen Saison

Schärer gönnte sich nach der EURO 2024 eine kurze Pause, bevor er im vergangenen Monat beim UEFA-Superpokal zwischen Real Madrid und Atalanta Bergamo wieder auf dem Platz stand.

„Ich war mit meinem Bruder campen, um etwas Abstand zu gewinnen. Es war gut, einen Ausgleich zu finden. Aber der Superpokal war auch fantastisch, ein sehr faires Spiel mit einem tollen Publikum, das habe ich wirklich genossen,“ erklärte er.

Sandro Schärer in Aktion bei der EURO 2024.
Sandro Schärer in Aktion bei der EURO 2024. Getty Images

Das Spiel bildete den Auftakt zur UEFA-Saison 2024/25 – mit einem spannenden neuen Format bei den Klubwettbewerben der Männer. Kommenden Sommer wird dann die Women’s EURO 2025 ein wichtiger Moment im Spielkalender der europäischen Spitzenschiedsrichterinnen sein.

Rosetti zum neuen Konzept: „Wir haben mehr Spiele und damit auch mehr Gelegenheiten für unsere Unparteiischen. Jüngere Schiedsrichter bekommen mehr Einsatzmöglichkeiten, aber wir sind auch auf die Erfahrung unserer Spitzenschiedsrichter angewiesen, und werden bei wichtigen Spielen weiterhin auf sie setzen.“

Die Kurswoche bot Schärer und seinen Kolleg/-innen, von denen einige erstmals einen Sommerkurs für Topreferees absolvierten, eine optimale Gelegenheit zu verstehen, welche Leistungen Rosetti und die UEFA-Schiedsrichterkommission von ihnen erwarten.

Der Kurs bringt führende Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter aus ganz Europa zusammen.
Der Kurs bringt führende Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter aus ganz Europa zusammen.

„Es ist extrem wichtig, dass alle zusammen in die neue Saison starten. „Wir kommen aus verschiedenen Ligen in ganz Europa, aber die UEFA sorgt für eine einheitliche Anwendung der Spielregeln. In Europa müssen wir uns im Schiedsrichterwesen an die Fachsprache halten. Wir sind sehr motiviert und bereit für die neue Saison“, so Schärer.

Nicht nur Spieler/-innen, Trainer/-innen und Fans auf dem ganzen Kontinent haben zu Beginn einer neuen Saison ihre Ziele, sondern auch die Unparteiischen.

„Unser Ziel ist es, bei jedem Spiel Höchstleistungen zu bringen. Als Schiedsrichter muss man immer ein Spiel nach dem anderen angehen. Das wichtigste Spiel ist immer das nächste – man kann sich nie auf einer guten Leistung ausruhen“, erklärte Schärer.

Wenn eine Grenze überschritten wird – neu auf UEFA.tv

Anfang des Sommers hat die UEFA einen neuen Dokumentarfilm „When the Line is Crossed“ (Wenn eine Grenze überschritten wird) vorgestellt, der die Attacken thematisiert, denen Referees im Laufe ihrer Karriere ausgesetzt sein können.

Der Film zeigt anhand von Erfahrungsberichten direkt Betroffener, welche Spuren physische Angriffe und Mobbing auf Elitestufe und im Breitensport bei den Unparteiischen hinterlassen, und lässt auch ehemalige Starspieler wie Luís Figo und Esteban Cambiasso zu Wort kommen.

Die Dokumentation folgt auf die 2023 ins Leben gerufene UEFA-Kampagne „Werde Schiri!“, welche die positiven Aspekte der Schiedsrichtertätigkeit hervorhebt und mit der jede Saison 40 000 neue Referees rekrutiert werden sollen.

„Wenn eine Grenze überschritten wird“ spricht hingegen einen der Hauptgründe an, weshalb Unparteiische ihren Job an den Nagel hängen. Der Film ruft allen in Erinnerung, dass die Grenze zu physischer und psychischer Gewalt nie überschritten werden darf und dass nach dem Schlusspfiff alle im selben Team sind. Angriffe auf Schiedsrichter sind Angriffe auf den gesamten Fußball.

Video: „Wenn eine Grenze überschritten wird“

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