Integrität als Kernanliegen bei der UEFA EURO 2024
Mittwoch, 24. Juli 2024
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Um ein faires Turnier zu gewährleisten und jegliche Form der äußeren Einflussnahme zu verhindern, hat die UEFA im Vorfeld der EM-Endrunde einen maßgeschneiderten Aktionsplan zur Bekämpfung von Spielmanipulation entwickelt, wobei Sensibilisierungs- und Präventionsveranstaltungen mit Kontrollmaßnahmen und Informationsaustausch kombiniert wurden.
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Diese erfolgreiche Initiative baute auf Erfahrungswerte bei früheren Turnieren sowie auf eine weitreichende Zusammenarbeit mit anderen Organisationen auf.
Schulungen für alle Mannschaften und Unparteiischen
Schulungs- und Sensibilisierungsveranstaltungen mit den teilnehmenden Mannschaften sind ein wichtiger Schritt bei der Vorbeugung von Spielmanipulation im Sport und entscheidend für die Bemühungen der UEFA, die Integrität der EURO 2024 zu wahren.
Dank der engen Zusammenarbeit der UEFA mit den Integritätsbeauftragten der Nationalverbände absolvierten alle 24 Mannschaften im Vorfeld der Endrunde Schulungen zur Prävention von Spielmanipulationen.
Dabei kommt es stets darauf an, die Inhalte möglichst auf das jeweilige Zielpublikum zuzuschneiden. Vor diesem Hintergrund hat die UEFA-Abteilung zur Bekämpfung von Spielmanipulation eine spezifische Schulung für Spitzenspieler entwickelt, die sich auf aktuelle Entwicklungen, Fälle von Spielmanipulation und die bestehenden Meldeverfahren konzentriert. Die nationalen Integritätsbeauftragten setzten die Schulung schließlich vor Ort um und passten die Inhalte an die jeweiligen Gegebenheiten an.
Beim Vorbereitungsworkshop in Frankfurt am Main im Mai absolvierten die Unparteiischen ein maßgeschneidertes Briefing rund um Integritätsfragen. Da Elitereferees bereits gut geschult sind, diente das Briefing als reine Auffrischung, um spezifische Risiken im Zusammenhang mit Spielmanipulationen in den sozialen Medien sowie aktuelle Trends, darunter die Einflussnahme auf konkrete Ereignisse im Spiel, aufzuzeigen.
Keine Verdachtsfälle bei der UEFA EURO 2024
Mit Blick auf die Aufdeckung von Verdachtsfällen, die Bekämpfung von Spielmanipulation sowie die Datenerhebung und -analyse hat der Dachverband die im Vorfeld der EURO 2020 einberufene Arbeitsgruppe mit Expert/-innen aus ganz Europa erneut an einen Tisch gebracht.
Die Mitglieder trafen sich regelmäßig vor und während des Turniers und besprachen dabei wichtige Fragen im Zusammenhang mit den bereits absolvierten sowie den jeweils bevorstehenden Endrundenspielen. Die Gruppe konzentrierte sich auf Wettaktivitäten, Informationen rund um Teilnehmer und Spiele, Meldemechanismen und aus anderen Quellen erhaltene Informationen, z.B. lokale Hinweise oder Medienberichte.
Dabei wurden keine verdächtigen Wettaktivitäten festgestellt und es gab keine sonstigen Bedenken im Zusammenhang mit Spielmanipulationen rund um die Endrundenspiele.
Wer ist an der Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Spielmanipulationen beteiligt?
Der Arbeitsgruppe gehörten Vertreter/-innen der UEFA, des Europarats, der Kopenhagen-Gruppe, von Europol, Interpol und von sieben nationalen Plattformen (Belgien, Deutschland, Frankreich, Portugal, Schweiz, Spanien und Vereinigtes Königreich) an. Ferner beraten wurde die Gruppe von weiteren Stellen wie Sportradar, der International Betting Integrity Association (IBIA), United Lotteries for Integrity in Sports (ULIS) und Genius Sports. Die Sachverständigen brachten ihre Expertise mit Blick auf Wettaktivitäten und Datenanalyse ein.
Besonders eng war die Zusammenarbeit mit der Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben in Deutschland. In der Arbeitsgruppe vertreten waren Mitglieder von Organisationen und Behörden, die dieser nationalen Plattform angehören, insbesondere das Bundesministerium des Innern und für Heimat, das Bundeskriminalamt (BKA), die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, der Deutsche Sportwettenverband sowie der Integritätsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Zusammenarbeit im Kampf gegen Spielmanipulation
Die UEFA-Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Spielmanipulationen im europäischen Fußball hielt ihr jährliches Treffen am 5. Juli in Hamburg ab.
Die Arbeitsgruppe stützt sich auf die Expertise verschiedener Organisationen, darunter die UEFA, der Europarat, die Kopenhagen-Gruppe, Europol und Interpol sowie die CONMEBOL, das Internationale Olympische Komitee, Sportradar, ULIS, das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und die bundesdeutsche Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben.
Die Integritätsexpert/-innen diskutierten Meilensteine und Herausforderungen der letzten zwölf Monate, aktuelle Trends und mögliche gemeinsame Lösungen. Besonderes Augenmerk galt den Ergebnissen des auf drei Jahre angelegten Aktionsplans der UEFA zur Bekämpfung von Spielmanipulation, der mit dem Saisonende 2023/24 ausläuft.
Weitere Themen waren die Bedeutung von Benutzerdaten für Ermittlungen auf nationaler und internationaler Ebene, eine optimierte Datenerhebung sowie Schulungsangebote für Sportler/-innen zum Thema Glücksspielsucht.