Fakten: England - Schweiz

Nach ihren Erfolgen im Achtelfinale stehen sich England und die Schweiz im dritten Viertelfinale der UEFA EURO 2024 in der Düsseldorf Arena gegenüber.

Die Schweiz hat als erste Mannschaft ihr Viertelfinal-Ticket gelöst, Remo Freuler (37.) und Ruben Vargas (46.) sorgten am 29. Juni im Berliner Olympiastadion mit ihren Toren für den 2:0-Sieg gegen Titelverteidiger Italien. Am Tag darauf rettete Jude Bellingham die Engländer in der Arena AufSchalke mit seinem Ausgleich in der fünften Minute der Nachspielzeit vor einem Aus gegen die Slowakei, in der Verlängerung köpfte Harry Kane nach einer Minute zum 2:1 für England und damit zur Entscheidung ein.

England hatte als Sieger der Gruppe C das Achtelfinale erreicht, nach einem 1:0-Sieg gegen Serbien gab es Unentschieden gegen Dänemark (1:1) und Slowenien (0:0). Die Schweiz belegte den zweiten Rang in der Gruppe A, am 3. Spieltag gegen Deutschland kassierte man erst in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1 und vergab damit den Gruppensieg. Zuvor hatten die Schweizer einen 3:1-Erfolg gegen Ungarn sowie ein 1:1 gegen Schottland verbucht.

Der Sieger dieses Duells trifft im Halbfinale am 10. Juli im BVB Stadion Dortmund auf die Niederlande oder die Türkei.

Frühere Begegnungen

Spiele 27
Siege England 18
Siege Schweiz 3
Unentschieden 6
Tore England 59
Tore Schweiz 20

England hat in den direkten Duellen zwischen den beiden Nationen die deutlich bessere Bilanz, 18 der 27 Begegnungen wurden gewonnen, darunter die letzten fünf (einmal im Elfmeterschießen). Die Engländer haben keines der letzten 13 Duelle verloren, seit einem 1:2 in Basel in der Qualifikation zur FIFA-WM 1982.

Das bisher letzte Duell, ein Freundschaftsspiel am 26. März 2022 in Wembley, konnte England mit 2:1 gewinnen. Harry Kane verwandelte in der 78. Minute einen Elfmeter zur Entscheidung. Breel Embolo hatte die Truppe von Murat Yakin zunächst in der 22. Minute in Führung gebracht, Luke Shaw in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Ausgleich erzielt.

Embolos Treffer ist das einzige Tor der Schweiz in den letzten fünf Spielen gegen England.

Das letzte Pflichtspielduell zwischen den beiden Teams, im Spiel um Platz drei bei der Endrunde der UEFA Nations League 2019 in Portugal, endete torlos. Im anschließenden Elfmeterschießen setzte sich England mit 6:5 durch. Jordan Pickford verwandelte Englands fünften Elfmeter; Steven Zuber, Granit Xhaka, Manuel Akanji und Fabian Schär trafen alle für die Schweiz, lediglich Josip Drmić vergab.

Bei EM-Endrunden standen sich die beiden Teams bislang zweimal gegenüber, zuletzt bei der EURO 2004, als England am 2. Spieltag mit 3:0 gewann. Wayne Rooney (23., 75.) und Steven Gerrard (82.) erzielten damals in Coimbra in Portugal die Tore, bei der Schweiz wurde Verteidiger Bernt Haas nach einer Stunde vom Platz gestellt.

Die Schweiz hatte ihr erstes Spiel bei einer EM-Endrunde gegen England, im Auftaktspiel der EURO 1996 in Wembley. Kubilay Türkyilmaz bescherte der Mannschaft von Artur Jorge mit seinem Elfmetertor sieben Minuten vor Schluss (Stuart Pearce hatte ein Handspiel begangen) ein 1:1-Unentschieden, zuvor hatte Alan Shearer die Engländer von Terry Venables in der 23. Minute in Führung gebracht.

In der Qualifikation zur EURO 2016 gewann England unter Roy Hodgson – der von 1992 bis 1995 als Trainer der Schweiz gearbeitet hatte – sowohl in Basel als auch in London mit 2:0 gegen die Eidgenossen, Kane traf in Wembley zur Führung.

In der Qualifikation zur EURO 2012 holte England vier Punkte gegen die Schweiz, durch einen 3:1-Auswärtssieg und ein 2:2-Unentschieden zu Hause.

Ähnlich war es bei den ersten EM-Vergleichen der beiden Teams in der Qualifikation zur Europameisterschaft 1972: England gewann im Oktober 1971 in Basel mit 3:2, bevor es im darauffolgenden Monat zu einem 1:1-Unentschieden kam.

Das erste Pflichtspielduell der beiden Teams gab es in der Gruppenphase der WM 1954, England gewann damals in Bern mit 2:0.

In der Qualifikation zur WM 1982 konnten beide Mannschaften ihr Heimspiel jeweils mit 2:1 gewinnen – die Schweiz feierte dabei am 30. Mai 1981 im St. Jakob-Park von Basel ihren einzigen Erfolg in zwölf Pflichtspielen gegen England (4U 7N).

Die Schweiz konnte zwei der ersten drei Spiele gegen England gewinnen, von den folgenden dann aber nur noch eines, bei 17 Niederlagen.

EURO-Fakten

England

Die Three Lions stehen zum elften Mal in der EM-Endrunde. Von den letzten zehn Ausgaben verpasste man nur das Turnier 2008.

Den bisher größten Erfolg gab es bei der EURO 2020. England setzte sich dabei in der Gruppe D vor Kroatien, Tschechien und Schottland durch, ehe man in der K.-o.-Runde gegen Deutschland (2:0), die Ukraine (4:0) und Dänemark (2:1 n.V.) siegreich war und erstmals das Finale erreichte.

Shaw brachte England gegen Italien in Wembley nach zwei Minuten in Führung, doch die Azzurri kamen noch zum Ausgleich und am Ende unterlag die Mannschaft von Southgate mit 2:3 im Elfmeterschießen.

Southgate, der seit 2016 im Amt ist, blieb mit seinem Team auf dem Weg zur EURO 2024 ungeschlagen, sechs von acht Spielen wurden dabei gewonnen (bei einem Torverhältnis von 22:4). Am Ende wurde England mit sechs Punkten Vorsprung Sieger der Gruppe C und qualifizierte sich zum vierten Mal in Folge für eine EM-Endrunde, durch einen 3:1-Heimsieg gegen Italien am 17. Oktober gelang dies bereits zwei Spieltage vor Ende.

Der Sieg nach Verlängerung gegen die Slowakei war Englands dritter in den letzten neun Spielen (4U 2N).

England hat nun bei den letzten fünf EM-Teilnahmen die Gruppenphase überstanden, davor hatte man bei drei von vier Turnieren die K.-o.-Phase verpasst.

England blieb in den letzten elf EM-Spielen ungeschlagen, seit einem 1:2 gegen Island im Achtelfinale 2016 (7S 4U).

Alle vier Tore von England bei der EURO 2024 wurden von Bellingham und Kane erzielt – jeder war zweimal erfolgreich.

Kane absolvierte im Achtelfinale gegen die Slowakei sein 79. Pflichtspiel für England – ein neuer Landesrekord. Zuvor hatte er gleichauf mit Peter Shilton bei 78 gelegen.

Englands Bilanz in EM-Viertelfinals ist 3S 3N:
1968 3:1 gegen Spanien (gesamt; 1:0 H, 2:1 A)
1972 1:3 gegen BR Deutschland (1:3 H, 0:0 A)
1996 0:0 gegen Spanien (n.V., 4:2 i.E.)
2004 2:2 gegen Portugal (n.V., 5:6 i.E.)
2012 0:0 gegen Italien (n.V., 2:4 i.E.)

Dies ist das erste Mal, dass England zum zweiten Mal in Folge ein EM-Viertelfinale erreicht hat.

Für England ist dies das erste Spiel in der Düsseldorf Arena. Allerdings haben die Engländer schon zweimal in der Stadt gespielt, im Rheinstadion - im September 1987 verloren sie ein Freundschaftsspiel gegen die BR Deutschland mit 1:3, und am 2. Spieltag der Europameisterschaft 1988 unterlagen sie mit dem gleichen Ergebnis gegen die Niederlande. Marco van Basten erzielte damals einen Dreierpack.

Schweiz

Die Schweiz gab ihr Endrunden-Debüt bei der EURO 1996 und qualifizierte sich seither fünf weitere Male; die EURO 2024 ist ihre fünfte Endrunden-Teilnahme in den letzten sechs Ausgaben des Turniers.

Bei der EURO 2020 erreichten die Schweizer ihr bislang bestes Abschneiden. Sie beendeten Gruppe A auf dem dritten Platz und lagen dabei mit vier Punkten gleichauf mit Wales, fünf hinter Italien. Dann schockten sie den amtierenden Weltmeister Frankreich im Achtelfinale, als sie nach einem 3:3 mit 5:4 im Elfmeterschießen triumphierten – Haris Seferović und Mario Gavranović trafen in den letzten neun Minuten der regulären Spielzeit und erzwangen die Verlängerung. Im Viertelfinale folgte dann das Ausscheiden gegen Spanien, nach einem 1:1 unterlag man mit 1:3 im Elfmeterschießen.

Die Schweiz erreichte 2016 erstmals die K.-o.-Phase einer Europameisterschaft und musste auch da ins Elfmeterschießen – Polen gewann nach einem 1:1 mit 5:4.

Vladimir Petković war Schweizer Trainer bei der EURO 2020, bevor er im August 2021 von Murat Yakin abgelöst wurde.

Yakins Team qualifizierte sich als Zweiter der Gruppe I hinter Rumänien für die EURO 2024. In zehn Spielen sammelten sie 17 Punkte (4S 5U 1N) und schlossen die Gruppe fünf Zähler hinter dem Gruppensieger ab. Die einzige Niederlage war ein 0:1 in Bukarest im letzten Spiel, was den zweiten Platz besiegelte – die Qualifikation hatte man schon am vorletzten Spieltag mit einem 1:1 zu Hause gegen Kosovo perfekt gemacht.

Die Nati gewann die ersten drei Qualifikationsspiele, dann folgte nur noch ein Sieg in den nächsten sieben Spielen und keiner in den letzten vier (3U 1N).

Die Schweizer haben in vier der letzten sechs Partien bei EM-Endrunden unentschieden gespielt, darunter in zwei der letzten drei. Seit sieben EM-Partien sind sie ungeschlagen (3S 4U), seit einer 0:3-Pleite gegen Italien in Rom am 2. Spieltag der EURO 2020, zugleich die einzige Pleite in den letzten 14 Partien (5S 8U).

Die Schweiz ist in ihren acht Partien im Jahr 2024 ungeschlagen (4S 4U), drei der letzten fünf Spiele endeten 1:1. Eine 0:1-Pleite in Rumänien im letzten Qualifikationsspiel zur EURO 2024 am 21. November 2023 war die einzige Niederlage seit dem 1:6 gegen Portugal im Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2022. Zudem feierten sie seitdem acht Siege, bei neun Unentschieden.

Bei den ersten drei EURO-Teilnahmen verpasste die Nati den Sprung in die K.-o.-Phase, was jedoch bei den letzten drei Turnieren gelang.

Der Erfolg gegen Italien im Achtelfinale war für die Schweiz der erste Sieg nach 90 Minuten in der K.-o.-Phase einer EM-Endrunde. Alle drei vorherigen Partien wurden im Elfmeterschießen entschieden – gegen Polen im Achtelfinale 2016 und gegen Frankreich sowie Spanien bei der EURO 2020.

Die Niederlage gegen Spanien bei der EURO 2020 ist bislang das einzige EM-Viertelfinale der Schweiz. Bei WM-Turnieren standen sie dreimal im Viertelfinale, dort verloren sie 1934 gegen die Tschechoslowakei (2:3), 1938 gegen Ungarn (0:2) und 1954 gegen Österreich (5:7).

Für die Schweiz ist dies das zweite Spiel in der Düsseldorf Arena; am 7. Februar 2007 verloren sie dort ein Freundschaftsspiel mit 1:3 gegen Deutschland. Zudem haben sie noch eine weitere Partie in der Stadt bestritten, am 15. November 1972 ein Freundschaftsspiel gegen die Bundesrepublik Deutschland im Rheinstadion (1:5-Niederlage).

Verschiedenes

Haben in England gespielt:
Manuel Akanji (Manchester City 2022–)
Fabian Schär (Newcastle 2018–)
Zeki Amdouni (Burnley 2023–)
Granit Xhaka (Arsenal 2016–23)
Remo Freuler (Nottingham Forest 2022–23)
Dennis Zakaria (Chelsea 2022/23, auf Leihbasis)
Xherdan Shaqiri (Stoke 2015–18, Liverpool 2018–21)

Haben zusammen gespielt:
Kyle Walker, John Stones, Phil Foden & Manuel Akanji (Manchester City 2022–)
Anthony Gordon & Fabian Schär (Newcastle 2023–)
Kieran Trippier & Fabian Schär (Newcastle 2022–)
Bukayo Saka & Granit Xhaka (Arsenal 2018–23)
Aaron Ramsdale & Granit Xhaka (Arsenal 2018–23)
Jude Bellingham & Gregor Kobel (Borussia Dortmund 2021–23)
Jude Bellingham & Manuel Akanji (Borussia Dortmund 2020–22)
Trent Alexander-Arnold & Xherdan Shaqiri (Liverpool 2018–21)

Walker, Stones, Foden und Akanji gewannen 2022/23 mit Manchester City den Titel in der UEFA Champions League, der Premier League und den FA Cup; 2023/24 konnten sie den Titel in der Premier League verteidigen.

Elfmeterschießen

England hat von den bisherigen zehn Elfmeterschießen drei gewonnen und sieben verloren. Durch die Niederlage gegen Italien im Endspiel der EURO 2020 gingen sechs der letzten acht verloren:
3:4 gegen die Bundesrepublik Deutschland, Weltmeisterschaft 1990, Halbfinale
4:2 gegen Spanien, EURO 1996, Viertelfinale
5:6 gegen Deutschland, EURO 1996, Halbfinale
3:4 gegen Argentinien, Weltmeisterschaft 1998, Achtelfinale
5:6 gegen Portugal, EURO 2004, Viertelfinale
1:3 gegen Portugal, Weltmeisterschaft 2006, Viertelfinale
2:4 gegen Italien, EURO 2012, Viertelfinale
4:3 gegen Kolumbien, Weltmeisterschaft 2018, Achtelfinale
6:5 gegen die Schweiz, Nations League 2019, Spiel um Platz 3
2:3 gegen Italien, EURO 2020, Finale

Die Schweiz hat in Pflichtspielen nur eines von fünf Elfmeterschießen gewonnen:
0:3 gegen die Ukraine, Weltmeisterschaft 2006, Achtelfinale
4:5 gegen Polen, EURO 2016, Achtelfinale
5:6 gegen England, Nations League 2019, Spiel um Platz drei
5:4 gegen Frankreich, EURO 2020, Achtelfinale
1:3 gegen Spanien, EURO 2020, Viertelfinale