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UEFA EURO 2024 im Zeichen von Fairplay und Respekt

Nachdem alle 24 Mannschaften bei Treffen mit Unparteiischen auf ihre wichtige Vorbildfunktion hingewiesen wurden, nahm der geschäftsführende Direktor Schiedsrichterwesen der UEFA, Roberto Rosetti, bei einer Medienkonferenz kurz vor Turnierauftakt Stellung zum Thema.

Der geschäftsführende Direktor Schiedsrichterwesen der UEFA, Roberto Rosetti, bei einer Medienkonferenz in der Fußball Arena München.
Der geschäftsführende Direktor Schiedsrichterwesen der UEFA, Roberto Rosetti, bei einer Medienkonferenz in der Fußball Arena München. UEFA via Getty Images

Zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2024 zwischen Deutschland und Schottland und unmittelbar nach der Bekanntgabe, dass der Franzose Clément Turpin die erste Partie des Turniers leiten wird, traf sich UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti in der Fußball Arena München mit Medienvertreterinnen und -vertretern.

„Das sind die besten Schiedsrichter der Welt. Dieses Aufgebot ist besser als bei der EURO 2020 und darüber sind wir sehr glücklich. Für uns gab es nur ein Auswahlkriterium: Qualität.“

Clément Turpin (Mitte) mit seinen Assistenten Benjamin Pages (links) und Nicolas Danos (rechts).
Clément Turpin (Mitte) mit seinen Assistenten Benjamin Pages (links) und Nicolas Danos (rechts).UEFA via Getty Images

Ein Turnier im Sinne von Fairplay

Im Vorfeld des Turnierauftakts haben Schiedsrichter und Mitglieder der UEFA-Schiedsrichterkommission allen 24 Mannschaften in ihren Quartieren einen Besuch abgestattet, um ihnen eine Reihe von Weisungen mit auf den Weg zu geben. Die Medienvertreter/-innen aus ganz Europa bekamen in München dieselbe Präsentation zu sehen wie die EM-Teilnehmer.

Ein wichtiger Punkt bei diesen Treffen war die Kommunikation auf dem Platz – besonders betont wurde vor dem Hintergrund der Vorbildfunktion für junge Spieler/-innen und Fans die Bedeutung eines respektvollen Verhaltens den Unparteiischen gegenüber. Roberto Rosetti und sein Team teilten den Spielern und Trainern mit, dass die Schiedsrichter während den Spielen den Dialog mit den Mannschaftsführern suchen werden, um ihnen wichtige Informationen und Entscheidungen zu erklären, auch solche mit Beteiligung der Video-Schiedsrichterassistenten (VAR).

Nur der Kapitän – bzw. ein designierter Feldspieler, falls es sich beim Kapitän um den Torwart handelt – darf bei diesen Erklärungen mit dem Schiedsrichter sprechen. Die übrigen Spieler müssen den Schiedsrichter respektvoll behandeln und dürfen ihn nicht bedrängen – aggressives Verhalten und Reklamieren wird streng geahndet.

„Wir haben die Idee mit den Trainern der EURO 2024 erörtert und das Thema auch im UEFA-Fußballbeirat sowie mit Topspielern, ehemaligen Spielern und Trainern besprochen“, so Rosetti. „Gemeinsam haben wir uns auf dieses Vorgehen geeinigt und dann den Mannschaften einen Besuch abgestattet. Alle sind damit zufrieden. Wir tun dies nicht für die Schiedsrichter oder die UEFA-Schiedsrichterkommission, sondern für den Fußball, seinen Ruf und die nächste Generation. Diese Treffen [mit den Mannschaften] waren sehr produktiv. Die Spieler haben sich sehr gut eingebracht – sie wollten wissen, wie wir vorhaben, diesen offenen Dialog mit den Kapitänen umzusetzen, und waren damit sehr zufrieden. Ich bin überzeugt, dass dies in Zukunft Schule machen wird.“

Ferner wurden die Referees angewiesen, schweres Foulspiel, Halten im Strafraum, Simulieren und das Fordern von gelben Karten für den Gegner streng zu ahnden. „Eine der wichtigsten Aufgaben eines Schiedsrichters besteht darin, die Spieler und somit die Gesundheit der wichtigsten Akteure auf dem Platz zu schützen. Schweres Foulspiel ist etwas, das wir nicht tolerieren können“, so Rosetti. „Was das Simulieren anbelangt, ist die Situation besser geworden; der VAR hilft uns dabei, diese Art von unsportlichem Verhalten zu beseitigen.“

Technologische Hilfsmittel zugunsten aller Beteiligten

Neben den Kapitänen werden auch die Fans auf den Rängen und vor den Bildschirmen dank Erklärungen auf den Großbildschirmen im Stadion bzw. direkter Informationen für Kommentator/-innen und Broadcaster VAR-Entscheidungen beim Turnier besser nachvollziehen können.

Darüber hinaus wird erstmals bei einer EM-Endrunde die „Connected Ball Technology“ verwendet, was ebenfalls im Interesse der Zuschauerinnen und Zuschauer liegt. Dank dieser Technologie von adidas, für die der Spielball mit einem Chip versehen wird, können die Videoassistent/-innen jede Ballberührung schneller erkennen, wodurch Handspiel- und Elfmeterentscheidungen weniger Zeit in Anspruch nehmen sollten. An den Bildschirmen wird eine Grafik eingeblendet werden, die zeigt, ob, wo und durch wen der Ball berührt wurde.

Mehr zu technologischen Hilfsmitteln bei der EURO 2024

Wenn eine Grenze überschritten wird – neu auf UEFA.tv

Roberto Rosetti wies bei der Medienkonferenz auch auf den neuen UEFA-Dokumentarfilm „Wenn eine Grenze überschritten wird“ hin, der die Attacken thematisiert, denen Referees im Laufe ihrer Karriere ausgesetzt sein können. Der Film zeigt anhand von Erfahrungsberichten direkt Betroffener, welche Spuren physische Angriffe und Mobbing auf Elitestufe und im Breitensport bei den Unparteiischen hinterlassen, und lässt auch ehemalige Starspieler wie Luís Figo und Esteban Cambiasso zu Wort kommen.

Die Dokumentation folgt auf die 2023 ins Leben gerufene UEFA-Kampagne „Werde Schiri!“, welche die positiven Aspekte der Schiedsrichtertätigkeit hervorhebt und mit der jede Saison 40 000 neue Referees rekrutiert werden sollen. „Wenn eine Grenze überschritten wird“ spricht hingegen einen der Hauptgründe an, weshalb Unparteiische ihren Job an den Nagel hängen. Der Film ruft allen in Erinnerung, dass die Grenze zu physischer und psychischer Gewalt nie überschritten werden darf und dass nach dem Schlusspfiff alle im selben Team sind. Angriffe auf Schiedsrichter sind Angriffe auf den gesamten Fußball.

„Wenn eine Grenze überschritten wird“

Dokumentarfilm „Wenn eine Grenze überschritten wird“ ansehen


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