Trainer unterstützen Fairplay-Weisungen für die UEFA EURO 2024
Freitag, 31. Mai 2024
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Alle 24 Mannschaften beim Workshop über Schiedsrichterwesen und fußballerische Angelegenheiten mit von der Partie
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Bei der bevorstehenden UEFA EURO 2024 in Deutschland werden die Schiedsrichter besonderen Wert auf Fairplay und respektvolles Verhalten legen. Die Trainer und Betreuerstäbe aller 24 EM-Teams nahmen im April an einem Vorbereitungsworkshop in Düsseldorf teil, wo sie von der UEFA wichtige Informationen zu einer Reihe von Themen erhielten.
Roberto Rosetti, geschäftsführender Direktor Schiedsrichterwesen der UEFA, stellte einige der Weisungen und Richtlinien vor, die für die EM-Referees festgelegt wurden – ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf einem respektvollen Verhalten den Schiedsrichtern gegenüber.
„Wir bereiten uns auf die Auswahl unseres Teams vor und haben somit genau den gleichen Job wie Sie“, teilte Rosetti den Nationaltrainern mit. „Im Rahmen unseres Auswahlprozesses werden wir die besten Schiedsrichter aufbieten, das ist das einzige Kriterium. Inakzeptables Verhalten von Spielern ist für die Spielleiter ein Problem. Die Spieler folgen Ihrem Vorbild; wenn Sie sich besonnen verhalten, verhalten sich auch die Spieler ruhiger. Wir wollen unnötige Karten vermeiden und das Ansehen des Fußballs schützen, weshalb wir Rudelbildung und heftiges Reklamieren kompromisslos ahnden werden. Es geht darum, einen positiven Eindruck für die kommenden Generationen zu hinterlassen. Wir müssen etwas unternehmen und brauchen Ihre Unterstützung, weil Sie für uns extrem wichtig sind.“
Rosetti bestätigte zudem, dass ein Mitglied des UEFA-Expertenteams und nach Möglichkeit ein Turnierschiedsrichter sich während der Vorbereitung mit allen 24 Mannschaften treffen werden, um die technischen und disziplinarischen Richtlinien eingehend zu besprechen.
Die Schiedsrichter der UEFA EURO 2024
18 Schiedsrichtergespanne werden für die kommende EM-Endrunde aufgeboten, die endgültige Selektion wurde Ende April vorgenommen.
Die Referees werden während des Turniers in Frankfurt Quartier beziehen, die Videoassistenten (VAR) in Leipzig.
Für beide Gruppen wurde vom 13.-16. Mai ein Vorbereitungsworkshop abgehalten.
Technologische Hilfsmittel bei der EURO 2024
Die Spiele der EM-Endrunde 2024 werden unter Einsatz der bis dato modernsten technologischen Hilfsmittel geleitet – neben dem Videoassistenten kommen erstmals auch „Connected Ball Technology”, halbautomatische Abseitstechnologie und Torlinientechnologie zum Zuge.
Der offizielle Spielball ist mit Bewegungsmeldern ausgestattet, die präzise Daten in Echtzeit übermitteln und es den Spielleitern auf dem Rasen und hinter den Bildschirmen ermöglichen, jede einzelne Ballberührung zu erkennen und somit Abseits-, Handspiel- und Elfmeterentscheidungen schneller zu treffen. Die übermittelten Daten werden auch für grafische Darstellungen am TV-Bildschirm verwendet, damit die Fans Zuhause ebenfalls von den zusätzlichen Informationen profitieren können.
Roberto Rosetti erklärte den VAR-Ansatz zusammenfassend mit den Worten „minimaler Eingriff, maximaler Nutzen“.
Der VAR wird also nur eingreifen, wenn die Videobilder einen klaren und offensichtlichen Fehler belegen. „Wir wollen starke und selbstbewusste Referees, die ihre Entscheidungen auf dem Platz treffen“, so Rosetti. „Unsere Videoassistenten sollen nur dann eingreifen, wenn ein offensichtlicher Fehler vorliegt.“
Damit wird an die erfolgreiche Umsetzung des VAR-Systems bei der EURO 2020 angeknüpft, als in 51 Partien lediglich 18 Entscheidungen korrigiert wurden, die Hälfte davon bei knappen Abseitssituationen. „Bei engen Abseitsentscheidungen weisen wir die Assistenten an, die Fahne unten zu lassen“, erklärte Rosetti. „Sie sollen sie nur dann heben, wenn sie sich sicher sind. Sind sie nicht zu 100 % sicher, muss die Fahne unten bleiben. Mit der halbautomatischen Abseitstechnologie ist das Problem gelöst und es kann viel Zeit gespart werden.“
Diskussion zur Kadergröße
In Düsseldorf fand zudem ein Austausch mit den anwesenden Trainern zur Kadergröße für das bevorstehende Turnier statt. Zunächst waren die Kader auf 23 Spieler begrenzt, was bis zur EURO 2020 auch die Norm war, als die Trainer infolge der Covid-19-Pandemie 26 Spieler aufbieten durften.
Die konstruktiven Gespräche förderten verschiedene Meinungen zutage – einige Trainer sprachen sich für eine Erweiterung der Kader aus, um vor dem Hintergrund möglicher Verletzungen und der hohen physischen Belastung der Spieler mehr Auswahlmöglichkeiten zu haben. Andere bevorzugten die Rückkehr zum 23-Mann-Kader und verwiesen dabei auf Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Training und der Betreuung zusätzlicher Spieler.
Die UEFA nahm die verschiedenen Ansichten zur Kenntnis und entschied sich schließlich für die Lösung mit 26 Spielern.