Treffen des UEFA-Fußballbeirats in Nyon
Dienstag, 23. April 2024
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Der Beirat fordert mehr Respekt für die Unparteiischen sowie eine Verringerung des Zeitspiels.
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Der aus zahlreichen ehemaligen Spielern und Elitecoaches bestehende UEFA-Fußballbeirat ist am Montag, 22. April im Haus des europäischen Fußballs in Nyon zusammengekommen.
Beim Treffen am Montag unter der Leitung von Luís Figo, UEFA-Berater Fußball, standen Schiedsrichterangelegenheiten wie das Verhalten von Coaches und Spielern gegenüber den Unparteiischen, Zeitspiel sowie VAR im Mittelpunkt.
Der Beirat erkannte an, dass das Verhalten von Spielern und Trainern gegenüber den Unparteiischen in jüngster Zeit vielfach ein Problem geworden ist und nicht zum positiven Image des Fußballs beiträgt. Er war sich einig, dass dies so klar wie möglich angegangen werden muss. Es sei wichtig, dass die Trainer als Vorbild für ihre Mannschaften auftreten und dass Rudelbildung aus dem Fußball verbannt wird. Unparteiische sind ein wesentlicher Bestandteil des Fußballs und sollten vor jeglicher Art von Beleidigungen geschützt werden. Was im Profifußball passiert, kann die gesamte Fußballpyramide beeinflussen; die Rekrutierung und der Erhalt von Schiedsrichtern hängt stark vom positiven Verhalten in den Wettbewerben ab, die von Millionen Fans verfolgt werden. Alle waren sich einig, dass ein strenger disziplinarischer Ansatz gerechtfertigt sei, es aber auch ratsam wäre, die Transparenz bei der Kommunikation zwischen Unparteiischen und Trainern zu verbessern, um für gegenseitiges Verständnis und Respekt zu sorgen.
Der Beirat sprach auch über Situationen, in denen Spieler Verletzungen vortäuschen, um sich einen unlauteren Vorteil zu verschaffen, auf Zeit zu spielen und den Spielfluss zu stören. Er schlug unter anderem vor, eine Kampagne auf den Weg zu bringen, bei der bekannte Spieler unfaires Verhalten anprangern und sich dagegen aussprechen.
Der Beirat kam zu dem Schluss, dass wirksame Maßnahmen umgesetzt werden sollten, um die Störung des Spielrhythmus zu begrenzen.
Das Treffen endete mit einer Diskussion über den VAR und es wurde empfohlen, dessen Einsatz kohärenter, transparenter und verständlicher für Spieler, Trainer und Fans zu gestalten. Der VAR sollte als Hilfsmittel für die Unparteiischen auf dem Platz betrachtet werden und sein Eingreifen sollte nicht als negative Beurteilung des Schiedsrichters selbst wahrgenommen werden, da klar ist, dass der Unparteiische nicht immer alles, was auf dem Rasen passiert, sehen kann.
Nach der Sitzung verfolgte der Beirat das Endspiel der UEFA Youth League im Sportzentrum Colovray, bei dem Olympiakos Piräus als Sieger vom Platz ging.
Die Teilnehmer der Sitzung waren Éric Abidal (Frankreich), Rafael Benítez (Spanien), Oliver Bierhoff (Deutschland), Petr Čech (Tschechien), Rio Ferdinand (England), Jürgen Klinsmann (Deutschland), Henrik Larsson (Schweden), Michael Laudrup (Dänemark), Roberto Martínez (Spanien), Juan Mata (Spanien), Predrag Mijatović (Montenegro), Giovanni van Bronckhorst (Niederlande), Patrick Vieira (Frankreich) und Rudi Völler (Deutschland).
Luís Figo, UEFA-Berater Fußball, sagte: „Das Treffen mit dem UEFA-Fußballbeirat ist wichtig für die UEFA und den Fußball im Allgemeinen, da es uns wertvolle Einblicke wichtiger Interessenträger, die den Fußball auf höchster Stufe selbst erlebt haben, in verschiedene Themen und Probleme des Fußballs bietet. Wir freuen uns darauf, die Diskussionen im Rahmen des ungebrochenen Engagements der UEFA zur Verbesserung des Fußballs für alle und für künftige Generationen aufzuarbeiten.“
„Es ist fantastisch, mit so vielen legendären Spielern, Trainern und anderen Personen, die so viel für den Fußball getan haben, zusammenzukommen, um sich für eine gute Sache einzusetzen. Es ist allen bewusst, dass die UEFA Champions League der beste Klubwettbewerb ist, in dem man spielen kann; jedes Kind träumt davon, einmal die Champions League zu gewinnen. Wenn wir also dazu beitragen können, die Dinge für die nächste Generation an Fans und Spielern so gut wie möglich zu gestalten, ist das wirklich wichtig.“
„Alle im Beirat bringen ihre eigenen Erfahrungen als Spieler und Trainer ein. So haben wir alle einen Bezug zu den heute besprochenen Themen. Ich denke, es ist gut, dass die UEFA für die heute besprochenen Themen offen ist. Wir verfolgen alle dasselbe Ziel, den Fußball attraktiver, fairer und spannender zu machen. Ich bin wirklich froh, bei diesem Treffen dabei gewesen zu sein.“
Das im letzten Jahr gegründete Gremium wurde auf Initiative des europäischen Fußballdachverbands zusammengestellt und bietet eine unabhängige Perspektive auf fußballbezogene Themen. Die Mitglieder des UEFA-Fußballbeirats wurden aufgrund ihrer herausragenden Leistungen auf dem Platz, ihrem weltweiten Ruf und ihrer umfassenden Erfahrungen im Sport ausgewählt.
Mittlerweile ist das Treffen ein fester Termin im UEFA-Kalender, wobei die Mitglieder des Beirats bei Bedarf weitere Treffen abhalten können. Ein Treffen der Mitglieder des UEFA-Fußballbeirats, die sich insbesondere mit Fragen des Frauenfußballs befassen, ist für den Herbst diesen Jahres geplant.
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