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Frauenwettbewerbe

Die Einnahmenverteilungsschlüssel für die UEFA Women’s EURO und die Women’s Champions League bilden das Fundament für eine nachhaltige Zukunft des gesamten Frauenfußballs.

Getty Images

Im Jahr 2021 hat die UEFA weitreichende Änderungen an den Ausschüttungsmodellen für die Frauen-Europameisterschaft und die Women’s Champions League beschlossen. Dadurch konnten schnellere Fortschritte im Hinblick auf drei Ziele der UEFA-Frauenfußballstrategie 2019-24 mit dem Titel „Zeit zu handeln“ erreicht werden:

  • Verdoppelung der Zuschauerzahlen und des kommerziellen Werts der Women’s Champions League sowie der Frauen-EM
  • Verdoppelung der Zahl der Frauen und Mädchen, die in den UEFA-Mitgliedsverbänden Fußball spielen, auf 2,5 Millionen
  • Positivere Wahrnehmung des Frauenfußballs in ganz Europa

Der Einnahmenverteilungsschlüssel der UEFA

Der Verteilungsschlüssel ist ein Mechanismus zur Umverteilung der Einnahmen aus den zentral vermarkteten Medien- und Sponsoringrechten (sowie in einigen Fällen der Ticketverkäufe) an den Klub- und Nationalmannschaftswettbewerben der UEFA. Dabei werden die Nettoerträge unter den teilnehmenden Teams in Form von leistungsabhängigen Prämien sowie unter den nicht teilnehmenden Teams in Form von Solidaritätszahlungen aufgeteilt.

Nationalteams

Das im Zuge der UEFA Women’s EURO 2022 in England eingeführte finanzielle Verteilungssystem hat infolge der Verdopplung der ausgeschütteten Preisgelder und der Einführung des ersten Ausschüttungsprogramms für Klubs neue Maßstäbe für Frauen-Nationalteamwettbewerbe gesetzt.

Preisgelder

Im Rahmen der Women’s EURO 2022 wurden insgesamt EUR 16 Mio. an Preisgeldern ausgeschüttet – ein doppelt so hoher Betrag wie bei der vorangegangenen Auflage 2017. Eine derartige Steigerung wurde durch höhere Gesamtinvestitionen in den Wettbewerb ermöglicht.

Bei der Prämienausschüttung an teilnehmende Teams wurden zwei Töpfe gebildet:

  • Gleichmäßige Verteilung: 60 % des verfügbaren Gesamtbetrags

Bei der Women’s EURO 2022 waren das EUR 9,6 Mio., die gleichmäßig zwischen allen 16 Nationalverbänden unabhängig von ihrem Abschneiden verteilt wurden.

  • Abschneiden im Turnier: 40 % des verfügbaren Gesamtbetrags

Bei der Auflage 2022 waren das EUR 6,4 Mio., wobei die Ausschüttungen entsprechend der Ergebnisse in der Gruppenphase und der K.-o.-Phase vorgenommen wurden.

Ausschüttungsprogramm für Klubs

Der Verteilungsschlüssel der Women’s EURO 2022 hat dafür gesorgt, dass Einnahmen aus der EM-Endrunde über ein Ausschüttungsprogramm zurück in den Vereinsfußball fließen. Dieses Programm orientiert sich an einem Modell, das seit der UEFA EURO 2008 bei den Männern umgesetzt wird.

Im Rahmen des Programms erhalten Klubs Ausschüttungen dafür, dass sie ihre Spielerinnen für die EM-Endrunde der Frauen abgestellt haben. Damit wird ihr Beitrag zum langfristigen Erfolg und zur nachhaltigen Popularität des Frauenfußballs gewürdigt. Im Zuge der Auflage 2022 wurden EUR 4,3 Mio. an 221 Vereine aus 17 verschiedenen Verbänden ausgeschüttet, die Spielerinnen zur EM-Endrunde abgestellt hatten. Die UEFA ermutigt die Vereine, diese Ausschüttungen in die Weiterentwicklung des Frauenfußballs zu reinvestieren.

Vereine

Im Jahr 2019 gab der europäische Dachverband eine grundlegende Reform der UEFA Women’s Champions League für den Zyklus 2021-25 bekannt, um die Sichtbarkeit, Ausgeglichenheit und Attraktivität des Wettbewerbs gegenüber Sponsoren, Sendepartnern und der Öffentlichkeit zu steigern.

Im Zuge des neuen, im April 2021 verabschiedeten regulatorischen Rahmens für den Wettbewerb hat die UEFA ein innovatives finanzielles Verteilungsmodell eingeführt, aus dem pro Saison schätzungsweise EUR 24 Mio. an teilnehmende und nicht teilnehmende Klubs ausgeschüttet werden. Im Vergleich zum vorherigen Zyklus bedeutet dies eine Vervierfachung, die auf vier Einnahmequellen zurückzuführen ist:

  1. Zentrale Vermarktung der kommerziellen und Medienrechte, was sich erheblich auf die weltweite Sichtbarkeit des Wettbewerbs ausgewirkt hat
  2. Ticketverkauf für das Endspiel der UEFA Women’s Champions League
  3. Direktinvestitionen der UEFA
  4. Erstmalige Querfinanzierung des Frauenfußballs aus den Männer-Klubwettbewerben der UEFA mit Unterstützung der Europäischen Klubvereinigung (ECA)

Höhere Prämien

Dank der höheren Erträge erhält jeder für die Women’s Champions League qualifizierte Verein unabhängig von seinem Abschneiden beachtliche Prämien. Alle Teams, die sich 2023/24 für die Gruppenphase qualifiziert haben, erhalten eine Garantiesumme von mindestens EUR 400 000. Darüber hinaus gibt es Leistungsprämien für Siege, Unentschieden und den Gruppensieg sowie zusätzliche Prämien für das Erreichen der nachfolgenden Runden.

Die Ausschüttungen an die 16 Vereine, die sich für die zentral vermarktete Phase des Wettbewerbs (d.h. ab der Gruppenphase) qualifiziert haben, machen 48 % oder EUR 11,5 Mio. der Gesamteinnahmen aus. Demnach kann das Siegerteam bis zu EUR 1,4 Mio. an Prämien erspielen. 29 % oder EUR 7 Mio. der Einnahmen werden an Vereine verteilt, die in der nicht zentral vermarkteten Qualifikationsphase aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind.

Solidaritätszahlungen

Analog zu den Wettbewerben der Männer stellt die UEFA sicher, dass der finanzielle Erfolg der Frauenwettbewerbe dem europäischen Frauenfußball insgesamt zugutekommt. Dazu werden Solidaritätszahlungen an nicht teilnehmende Klubs geleistet. Diese Mittel müssen in die Förderung des Frauenfußballs reinvestiert werden, um das Niveau zwischen den Klubs, Ligen und Verbänden weiter anzugleichen und eine größere sportliche Ausgeglichenheit zu schaffen.

Seit 2021/22 haben auch Verbände, die mit mindestens einem Klub in der Women’s Champions League vertreten sind, Anspruch auf Solidaritätszahlungen, die gleichmäßig auf die nicht teilnehmenden Vereine verteilt werden. Die an die einzelnen Verbände ausgezahlten Beträge basieren auf den Leistungen ihrer teilnehmenden Klubs. 2022/23 entsprachen die Solidaritätszahlungen 20 % des im Rahmen des finanziellen Verteilungsschlüssels zur Verfügung stehenden Betrags.