UEFA fördert Nachwuchsreferees
Mittwoch, 20. März 2024
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21 angehende Spitzenschiedsrichter haben den jüngsten Kurs des Schiedsrichter-Exzellenzzentrums (CORE) am UEFA-Sitz absolviert und kommen so einer Karriere auf internationaler Bühne einen Schritt näher.
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In der vergangenen Woche haben junge Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten aus sieben Nationalverbänden (Deutschland, England, Italien, Kroatien, Niederlande, Schweden und Spanien) am CORE-Kurs teilgenommen. Dieses Einführungsprogramm richtet sich an Unparteiische, die auf ihr internationales Abzeichen hinarbeiten.
Der Kurs umfasst Diskussionen, Seminare und Trainingseinheiten, um die Teilnehmer bei ihrem Werdegang zu unterstützen, und ist als intensive Vorbereitung auf den Spitzenfußball angedacht.
Der niederländische Spielleiter Alex Bos ist überzeugt, dass das Programm von großem Nutzen für seinen nächsten Karriereschritt sein wird.
„Es ist großartig, so intensiv an unserer Leidenschaft arbeiten zu können“, so der 29-Jährige. „Schiedsrichter müssen so vieles beachten, um die richtigen Entscheidungen auf dem Spielfeld zu treffen. Jeder von uns wird in seinem Land auf hohem Niveau eingesetzt. Doch es ist gut, dass wir uns in diesem Umfeld weiterentwickeln und sehen können, wie die Dinge in anderen Ligen laufen.“
CORE: Engagement der UEFA für die Schiedsrichterausbildung
2010 hat die UEFA das Schiedsrichter-Exzellenzzentrum (CORE) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, junge und vielversprechende Referees zu fördern und sie auf die Intensität und die stetig wachsenden Anforderungen im Elitefußball vorzubereiten. Es handelt sich um das 58. Treffen im Zuge des vor 14 Jahren ins Leben gerufene CORE-Programms. Bereits 1 300 Schiedsrichter/-innen wurden in diesem Rahmen auf die spezifischen Herausforderungen der UEFA-Wettbewerbe vorbereitet.
Das Programm bietet nicht nur praktische und technische Unterstützung, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl seitens der Unparteiischen, die sich auf eine internationale Karriere vorbereiten.
David Elleray, ehemaliger Eliteschiedsrichter und heute technischer Direktor beim International Football Association Board (IFAB), dem als Regelhüter fungierenden Gremium, engagierte sich von Anfang an für das UEFA-CORE-Programm.
„Wir haben Ihnen viele Informationen gegeben und möchten, dass Sie sich die Zeit nehmen, diese zu verarbeiten“, erklärte er gegenüber den Teilnehmern. „CORE soll Impulse in den Bereichen Technik, Physis, Ernährung und Mentalität geben. Diese sollen bei der Vorbereitung und im Arbeitsalltag nützlich sein. Zusätzlich gibt es wichtige Anstöße mit Blick auf den Lebensstil. Das Motto des Programms lautet: Lernen und Spaß haben. Wir hoffen, dass Sie vieles mitnehmen und die Zeit genießen konnten. Das CORE-Programm ist für viele Menschen etwas Besonderes. Der Grundgedanke, der Lernprozess und die Freude daran bleiben einem erhalten.“
Der Besuch von Szymon Marciniak, der sowohl das Finale der UEFA Champions League 2022/23 als auch das Finale der FIFA-WM 2022 leitete, bildete den krönenden Abschluss einer so wertvollen Woche für die Nachwuchsreferees. Der heuige Spitzenreferee war einer der ersten, der einen CORE-Kurs absolviert hat, und gab Einblicke in seine berufliche Laufbahn sowie wichtige Ratschläge für die Zukunft.
„Ich habe einst hier angefangen, genau wie Sie“, erklärte der 43-Jährige. „Jetzt bin ich an einem anderen Punkt in meiner Karriere, aber nichts war geschenkt. Als Teilnehmer am CORE-Kurs arbeiten Sie mit fantastischen Mentoren zusammen. Dass Sie hier sind bedeutet, dass Sie Talent haben, aber das ist nur der erste Schritt. Harte Arbeit ist wichtig. Ebenso wichtig sind die Menschen, die uns anleiten und von denen wir dieses Handwerk erlernen. Seien Sie also offen für Ratschläge.“
Es scheint, als habe diese Botschaft einen bleibenden Eindruck bei den Teilnehmern hinterlassen, die nun in ihre nationalen Meisterschaften zurückkehren und dabei Erkenntnisse aus dem Kurs in die Tat umsetzen werden: „Szymon ist ein für viele ein großes Vorbild, seine Erfolge und Leistung sind uns ein Beispiel“, so Bos. „Sein Lebensweg ist einmalig und wir fühlen uns geehrt, dass er hier war. Er ist ein bescheidener Mensch – er hat auch über eigene Fehler gesprochen und wie er versucht, sie zu vermeiden. Sein Vortrag hat mich einfach gefesselt, die ganze Stunde lang.“
Werde Schiri!
Im vergangenen Sommer hat die UEFA unter dem Motto „Werde Schiri!“ ihre erste Kampagne auf den Weg gebracht, um neue Schiedsrichterinnen und Schiedrichter zu gewinnen. Ziel ist es, in jeder Saison 40 000 neue Unparteiische zu binden.
Die Kampagne ist Teil eines umfassenden Engagements zur Unterstützung der Nationalverbände bei der Rekrutierung und Bindung von Referees. Dabei möchte die UEFA Bewusstsein für die Schiedsrichtertätigkeit schaffen, die Bedeutung von Unparteiischen für den Fußball aufzuzeigen und vor allem junge Menschen motivieren, zur Pfeife zu greifen.