Die Fußballwelt trauert um Andreas Brehme
Dienstag, 20. Februar 2024
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Viele Persönlichkeiten des internationalen Fußballs würdigen den ehemaligen deutschen Nationalspieler, der das DFB-Team 1990 zum WM-Sieg geschossen hat.
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Nur wenige Wochen nach dem Tod von Franz Beckenbauer trauern der deutsche und der europäische Fußball um einen weiteren der deutschen WM-Helden von 1990. Wie heute bekannt wurde, ist der frühere Nationalspieler Andreas Brehme im Alter von nur 63 Jahren völlig überraschend an Herzversagen verstorben
Brehme trug in seiner aktiven Karriere unter anderem die Trikots des 1. FC Kaiserslautern, des FC Bayern München und von Inter Mailand, doch weltweit im Gedächtnis der Fußballfans bleiben wird er vor allem durch seinen Elfmetertreffer am 8. Juli 1990 im WM-Finale von Rom zwischen Deutschland und Argentinien, als er in der 85. Minute mit dem 1:0-Siegtreffer den dritten WM-Titel der DFB-Elf unter Dach und Fach brachte. Danach, so Brehme später in einem Interview, wurde er "täglich und überall, auch von wildfremden Menschen“ auf diesen Treffer angesprochen, aber das war kein Problem für mich."
Seine Karriere begann der gebürtige Hamburger 1978 beim HSV Barmbek-Uhlenhorst, über Saarbrücken und Kaiserslautern kam er 1986 zum FC Bayern, zwei Jahre und einen Meistertitel später zog es ihn nach Mailand, wo er mit Inter 1988/89 die Meisterschaft und 1990/91 den UEFA-Pokal gewinnen konnte. Nach einem Intermezzo in Saragossa kehrte er 1993 nach Kaiserslautern zurück, wo er noch einmal den DFB-Pokal und die Bundesliga-Meisterschaft holte. Neben dem WM-Titel von 1990 wurde der 86-fache Nationalspieler 1986 auch Vize-Weltmeister und 1992 Vize-Europameister.
Nach seiner Karriere fungierte Brehme als Botschafter für den DFB und als TV-Experte.
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin
"Andreas war ein bemerkenswerter Spieler, der für sein Können, seine Entschlossenheit und seinen Sportsgeist bewundert wurde und dessen Vermächtnis über die Grenzen des Sports hinausgeht. Die Nachricht von seinem Tod hat die Fußballwelt in Unglauben und Trauer versetzt. Seine Verdienste um den deutschen Fußball, insbesondere sein unvergessliches Tor beim WM-Sieg der Bundesrepublik Deutschland 1990, haben seinen Platz in der Sportgeschichte gefestigt. In dieser Zeit der Trauer spreche ich seiner Familie, seinen Freunden und der gesamten deutschen Fußballgemeinschaft mein tief empfundenes Beileid aus."
DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte: "Ich bin schockiert, sehr bewegt und unendlich traurig. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden, denen ich in diesen schweren Stunden viel Kraft wünsche. Andreas Brehme gehört zu den größten und besten Fußballspielern der deutschen Geschichte. Der deutsche Fußball hat ihm unendlich viel zu verdanken. Ich erinnere mich an einen ehrlichen, aufrichtigen, herzlichen, großartigen Menschen. An einen, der immer zur Stelle war, wenn es darum ging, anderen zu helfen. Den Fußballer und den Menschen Andreas Brehme werden wir nie vergessen - wir werden ihn sehr vermissen."
Rudi Völler, langjähriger Weggefährte von Brehme und aktueller Sportdirektor des DFB, zeigte sich von der Todesnachricht schockiert: "Ich kann es gar nicht glauben. Die Nachricht von Andreas' plötzlichem Tod macht mich unendlich traurig. Andi war unser WM-Held, aber für mich noch viel mehr - er war mein enger Freund und Begleiter bis zum heutigen Tag. Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen. Meine Gedanken sind nun bei seinen Hinterbliebenen, seinen Freunden, vor allem bei seinen beiden Söhnen. Ich wünsche ihnen allen viel Kraft."