Vereinte Front gegen Spielmanipulationen
Montag, 4. Dezember 2023
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Die Bekämpfung von Spielmanipulationen und die Bedeutung eines sauberen Sports rücken diese Woche in Athen in den Vordergrund.
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Gemeinsam mit dem Griechischen Fußballverband, dem Europarat, dem Internationalen Olympischen Komitee, Interpol und der griechischen nationalen Plattform für Integrität im Sport (EPATHLA) hat die UEFA vergangene Woche die Sport Integrity Week organisiert, eine internationale Tagung mit Akteuren, die sich der Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben verschrieben haben.
Für Angelo Rigopoulos, Geschäftsführender Direktor Integrität und Regulatorisches der UEFA, ist die Veranstaltung eine einzigartige Gelegenheit, bestehende Partnerschaften weiterzuentwickeln: „Wir sind sehr stolz, zu den Organisatoren dieser einzigartigen Zusammenkunft verschiedenster Interessenträger zu gehören. Sportverbände, Integritätsbeauftragte, nationale Plattformen, Strafverfolgungsbehörden und Staatsanwaltschaften identifizieren gemeinsame Herausforderungen, tauschen Informationen aus und erörtern, wie wachsende Bedrohungen der sportlichen Integrität bekämpft werden können. Die UEFA nimmt eine Führungsrolle im Kampf gegen Spielmanipulation ein, doch dies ist nur dank der Kooperation und Unterstützung der hier in Athen anwesenden Organisationen sowie unserer 55 Mitgliedsverbände möglich.“
Die Zukunft des Sports schützen
Das Hauptziel der Sport Integrity Week ist die Ausweitung der Kooperation auf nationaler und internationaler Ebene bei der Erkennung von Herausforderungen und der Suche nach Lösungen. Sophie Kwasny, Leiterin der Sportabteilung des Europarats, betonte, wie wichtig es für die Zukunft des Sports ist, seine Integrität zu schützen: „Damit der Sport weiterhin Freude, Leidenschaft und pädagogische Werte vermitteln kann, müssen ihm die Menschen vertrauen können. Die Bekämpfung von Spielmanipulationen spielt dabei eine zentrale Rolle, doch der Sport kann dies nur in Zusammenarbeit mit Polizei, Gesetzgeber und öffentlichen Behörden sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene tun.“
Von Montag bis Mittwoch standen Aktivitäten und Workshops zum Kompetenzaufbau für Delegierte aus Aserbaidschan, Georgien, Griechenland, Israel, Malta, Rumänien, der Türkei und Zypern im Vordergrund. Zu den Teilnehmenden gehörten Integritätsbeauftragte im Fußball, Vertreter/-innen der Rechtsabteilungen und Rechtspflegeorgane von Fußballverbänden, Vertreter/-innen von Strafverfolgungsbehörden und Staatsanwaltschaften sowie Delegierte von nationalen olympischen Komitees, Integritätsplattformen und Regierungsministerien. Die Teilnehmenden tauschten bewährte Vorgehensweisen bei der Bekämpfung von Spielmanipulationen aus, erörterten die gegenwärtige Situation in den einzelnen Ländern, wurden von Fachreferent/-innen über aktuelle Trends und Fälle unterrichtet und nahmen an praktischen Übungen teil.
Gemeinsame Verantwortung
Dieter Braekeveld, Ausbilder im Bereich Integrität des Sports bei Interpol, betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Vorgehens: „Die Bekämpfung von Spielmanipulationen setzt ein gemeinsames Verständnis, eine gemeinsame Verantwortung und ein Klima des gegenseitigen Vertrauens voraus, in dem die Interessenträger Informationen und Wissen austauschen können. Durch die proaktive Unterstützung ihrer Mitgliedsverbände im Rahmen der Ausbildung ihrer Integritätsbeauftragten und der Unterstützung ihrer Ermittlungen nimmt die UEFA diesbezüglich eine wichtige Rolle ein.“
Die Sport Integrity Week beinhaltete auch einen vom Griechischen Fußballverband (EPO) ausgerichteten regionalen UEFA-Workshop zur Bekämpfung von Spielmanipulationen. Ein weiterer Programmpunkt war das siebte Treffen des Ausschusses für Folgemaßnahmen der Magglinger Konvention, in dem die UEFA eine von mehreren internationalen Organisationen mit Beobachterstatus ist, sowie die abschließende Jahresversammlung der EPATHLA.
Der EPO-Integritätsbeauftragte Dimitris Davakis ließ keine Zweifel am Nutzen der Sport Integrity Week offen: „Tagungen wie diese tragen zur Stärkung der Beziehungen und zur Bildung eines umfassenden Kontaktnetzwerks bei, was bei der gemeinschaftlichen Bearbeitung von Fällen und anderen Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse Vorteile mit sich bringt. Die Unterstützung der UEFA für die Nationalverbände ist dabei von entscheidender Bedeutung, weil wir diesen Feind nur gemeinsam besiegen können.“
Regionale Workshops als Pfeiler der UEFA-Strategie
Die regionalen Workshops wurden 2023 von der UEFA auf den Weg gebracht und sind ein wesentlicher Bestandteil des vom UEFA-Exekutivkomitee 2021 genehmigten Aktionsplans zur Bekämpfung von Spielmanipulationen. Ihr Hauptzweck ist die Förderung eines regelmäßigen Austauschs unter den Integritätsbeauftragten der 55 UEFA-Mitgliedsverbände sowie einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Interessenträgern auf nationaler Ebene.
Die ersten drei Workshops haben dieses Jahr in Kosovo, Litauen und nun Griechenland stattgefunden und Vertreter/-innen aus Fußball und Justiz aus insgesamt 22 Nationalverbänden zusammengebracht. Nächstes Jahr wird diese Initiative mit Workshops in Gibraltar (März), Portugal (April) und Belgien (November) fortgeführt mit dem Ziel, dass die übrigen 33 Verbände daran teilnehmen.
Die Workshops werden durch ein umfassendes Sensibilisierungsprogramm in allen 55 UEFA-Mitgliedsverbänden ergänzt. Dieses Programm, dessen Aufklärungsseminare ab nächstem Sommer Teil der reglementarischen Bestimmungen des UEFA-Entwicklungsprogramms HatTrick sein werden, richtet sich an junge Spielerinnen und Spieler in UEFA-Wettbewerben.