UEFA-Fußballbeirat befasst sich mit dem Wohlergehen der Spielerinnen
Dienstag, 12. September 2023
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Der UEFA-Fußballbeirat fordert eine stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse der Spielerinnen und einen offenen Dialog zum Spielkalender sowie zur Ansetzung von Wettbewerben.
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Der UEFA-Fußballbeirat ist am Montag im Haus des europäischen Fußballs in Nyon zusammengekommen, um konstruktive Gespräche zu verschiedenen Frauenfußballthemen zu führen, darunter die Frauenfußballstrategie, Schiedsrichterangelegenheiten, der Spielkalender und das Wohlergehen der Spielerinnen.
Zu Beginn der Sitzung wurden die Aktivitäten und Initiativen der UEFA im Bereich Frauenfußball präsentiert. Wichtige Entwicklungen sind neue Zuschauerrekorde auf Klub- und Nationalmannschaftsebene sowie deutlich gestiegene Investitionen in den europäischen Frauenfußball im Laufe der letzten Spielzeiten.
Anschließend besprach der Beirat die UEFA-Frauenfußballstrategie für die Zeit nach 2024 und empfahl dabei Initiativen für eine stärkere Vertretung von Frauen in Führungspositionen, neue Wettbewerbsmöglichkeiten, den Schutz von Spielerinnen, bessere Akademiestrukturen sowie eine stärkere Unterstützung von kleinen und mittelgroßen Nationalverbänden.
Ferner befasste sich der Beirat mit diversen Schiedsrichterangelegenheiten – darunter das VAR-System, das Verhalten von Spielerinnen sowie Coaches und die neue UEFA-Kampagne „Werde Schiri!“. Weitere Themen waren die Wettbewerbe im Allgemeinen und der Spielkalender. Die Mitglieder des Gremiums betonten, dass die Bedürfnisse der Spielerinnen stärker berücksichtigt werden müssten, und forderten einen offenen Dialog zum Spielkalender, zur Ansetzung von Wettbewerben und zur Berechnung der Nachspielzeit, die zusätzlich zur ohnehin hohen Belastung der Spielerinnen beitrage. Der Beirat begrüßte ferner die neue Wettbewerbsstruktur der UEFA-Frauen-Nationalmannschaftswettbewerbe und nahm zur aktuellen Situation bzw. Weiterentwicklung der UEFA Women’s Champions League Stellung.
Abschließend ging es um medizinische Belange wie die Auswirkungen des Menstruationszyklus auf die Leistungs- und Erholungsfähigkeit der Spielerinnen, Prävention und Sensibilisierung im Zusammenhang mit Kopfverletzungen und ferner die Prävention und Behandlung von Verletzungen des vorderen Kreuzbands.
An der Sitzung nahmen Verónica Boquete, Marissa Callaghan, Karen Carney, Jovana Damnjanović, Jonas Eidevall, Magdalena Eriksson, Laura Georges, Gemma Grainger, Ada Hegerberg, Pernille Harder, Josephine Henning, Eugénie Le Sommer, Carolina Morace, Francisco Neto, Alexia Putellas, Lotta Schelin, Viktoria Schnaderbeck, Tessa Wullaert und Leah Williamson teil.
Nadine Keßler, geschäftsführende Direktorin Frauenfußball der UEFA, erklärte: „Es war richtig und wichtig, bekannte Persönlichkeiten aus dem Frauenfußball zusammenzubringen, um Erfolge, Herausforderungen und Chancen in unserem Sport zu besprechen. Wir haben ihnen aufmerksam zugehört. Ihre Offenheit und die konstruktiven Gespräche haben mich ganz besonders beeindruckt. Diese Impulse können den europäischen Fußball nur voranbringen. Ich möchte mich bei allen Anwesenden bedanken, dass sie sich die Zeit genommen haben.“
Verónica Boquete ergänzte: „Der Beirat setzt sich aus Expertinnen und Experten zusammen, die unsere Wettbewerbe, Probleme, aber auch Stärken und Schwächen genau kennen. Es ist großartig, hier mitzuwirken. Wir wollen zur Verbesserung des Systems und der Organisation des Frauenfußballs beitragen und unsere Ideen einbringen. Die UEFA leistet bereits großartige Arbeit, aber wenn ich für meinen Teil etwas beitragen kann, dann mache ich das sehr gerne.“
Karen Carney fügte hinzu: „Momentan geht im Frauenfußball alles sehr schnell, aber wir müssen den Sport auf ein solides Fundament stellen. Heute haben wir Personen aus unterschiedlichen Teilen Europas zusammengebracht und dabei realisiert, dass der Frauenfußball je nach Land unterschiedlich weit entwickelt ist. Deshalb ist es wichtig, andere Standpunkte zu verstehen, denn schließlich ziehen wir alle am gleichen Strang.“
Hinweis für Medienvertreter/-innen:
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Zudem können Sie hier ein Video zu dem Treffen des Beirats herunterladen.