Fünf gute Gründe, Schiri zu werden
Mittwoch, 30. August 2023
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Die UEFA und ihre Mitgliedsverbände bemühen sich im Rahmen der Kampagne „Werde Schiri“, Tausende von neuen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern in ganz Europa zu rekrutieren. Eine Funktion als Unparteiischer kann das Verständnis vom Fußball und die Freude daran fördern.
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Ein Spiel zu leiten, ist eine anspruchsvolle und zugleich bereichernde Aufgabe.
Roberto Rosetti ist der oberste Schiedsrichterverantwortliche der UEFA und erläutert, was ihn an seiner Tätigkeit fasziniert.
1. Leidenschaft für den Fußball
Referees sind genauso fußballbegeistert wie die Spielerinnen und Spieler. Bei ihrer Tätigkeit befinden sie sich stets im Zentrum des Geschehens. Sie stehen mittendrin und haben dabei den besten Blick auf das Spiel. Außerdem: Unparteiische leisten einen wesentlichen Beitrag zum Fortbestand des Fußballs, denn ohne sie gäbe es schlichtweg kein Spiel.
Roberto Rosetti: „Ich bin Schiedsrichter aus Leidenschaft, denn so kann ich den Fußball aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Wer diesen Sport liebt, wird in der Rolle aufgehen.“
2. Bessere Kenntnis der Spielregeln
Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter müssen die Spielregeln besser kennen als jeder andere. Eine so zentrale Rolle in einer Partie fördert das eigene taktische und technische Verständnis vom Fußball. Es gibt keinen Grund, neben seiner Tätigkeit als Referee nicht auch ein Team zu trainieren oder selbst in einem zu spielen.
Rosetti: „Als Schiedsrichter lernt man, die nächste Aktion in einer Partie vorherzusehen. Das Spiel verstehen und lesen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung in dieser Rolle, doch das kann einen natürlich auch als Spieler weiterbringen.“
3. Persönliche Entwicklung
Bei jeder Begegnung treffen Unparteiische mehr als 200 Entscheidungen – dies schnell und unter Druck. So überrascht es kaum, dass sie dabei stets auch ihre Sozialkompetenzen weiterentwickeln – Kommunikation, Körpersprache und Konfliktlösung sind hier überaus wichtige Aspekte.
Rosetti: „Junge Menschen tun sich oft schwer, wichtige Entscheidungen zu treffen. Mit 16 oder 17 Jahren werden Entscheidungen oft für einen getroffen, doch als Schiedsrichter muss man selbst die Kontrolle übernehmen. Man muss stark und couragiert auftreten, das Ganze ist die denkbar beste Schule fürs Leben.“
4. Fitness und körperliche Aktivität
Auf Elitestufe laufen Referees häufig bis zu zwölf Kilometer in einem Spiel. Oft legen sie sogar eine größere Distanz als die Spielerinnen oder Spieler auf dem Platz zurück. Ständige Bewegung gehört zum Berufsalltag, diese Rolle bietet also die perfekte Möglichkeit, fit zu bleiben. Spitzenschiedsrichterinnen und -schiedsrichter werden regelmäßig auf Tempo, Ausdauer und Agilität getestet um sicherzustellen, dass sie mit den physischen Anforderungen des modernen Fußballs Schritt halten.
Rosetti: „Die Arbeit als Schiedsrichter ist eine ausgezeichnete sportliche Aktivität und sehr gut für die eigene Kondition, gerade wenn man jede Woche bei mehreren Spielen im Einsatz steht."
5. Teil einer Gemeinschaft
Ein Referee ist nicht auf sich allein gestellt. Wer sich für diese Rolle entscheidet, wird von den Regional- oder Nationalverbänden entsprechend unterstützt, die Veranstaltungen für ihre Unparteiischen organisieren und ihnen Möglichkeiten zur Kontaktpflege bieten. Im Rahmen einer Schiedsrichtertätigkeit können zudem Kontakte im Nachwuchsbereich und Breitensport geknüpft werden, was maßgeblich zur Weiterentwicklung des Fußballs beiträgt.
Rosetti: „Schiris sind wie eine Familie. Mit 16 Jahren bin ich dazugestoßen und habe insgesamt 27 Jahre gepfiffen. In dieser Funktion wird man erwachsen, und diese Arbeit ist eine absolute Stütze im weiteren Leben.“