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TACKLE-Projekt zur Bekämpfung von Rassismus im Breitenfußball: UEFA-Stiftung mit Vorreiterrolle

UEFA-Stiftung für Kinder

Am 23. Juni hat die UEFA-Stiftung für Kinder erstmals eine Konferenz zur Bekämpfung von Rassismus im Breitenfußball durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, zur Bekämpfung von Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz im Fußball beizutragen.

Clarence Seedorf spricht bei einer Konferenz der UEFA-Stiftung für Kinder über die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fußball.
Clarence Seedorf spricht bei einer Konferenz der UEFA-Stiftung für Kinder über die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fußball. UEFA via Getty Images

TACKLE ist eine auf drei Jahre angelegte Initiative, die im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ unterstützt wird. In diesem Zusammenhang richtete die UEFA-Stiftung für Kinder am Sitz des Dachverbands in Nyon eine Konferenz aus, um Integration zu fördern und dem Rassismus im Amateurfußball den Kampf anzusagen. Das Projekt richtet sich insbesondere an Trainer/-innen und Verantwortliche in Breitenfußballvereinen und soll Bewusstsein für die Problematik seitens dieser Akteure schaffen, einen Beitrag zum Kompetenzaufbau leisten und den Teilnehmenden Strategien zur Beseitigung von Rassismus im Fußball an die Hand geben. Dem Projekt liegt ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde; es soll Spielerinnen und Spieler, den Breitenfußball und darüber hinaus die Sportgemeinde nachhaltig beeinflussen.

Clarence Seedorf, Mitglied im Stiftungsrat der UEFA-Stiftung für Kinder

„Die Förderung von Integration im Fußball muss für große Organisationen oberste Priorität haben. Wir leiten einen fundamentalen Wandel ein. Das bedeutet auch, dass wir wissen müssen, wo wir heute stehen und was wir erreichen wollen. Dadurch wird ein konkretes Handeln auf diesem Gebiet wesentlich einfacher.“

Urs Kluser, Generalsekretär der UEFA-Stiftung für Kinder

„Für die Stiftung war es wichtig, sich in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission an diesem Projekt zu beteiligen. Wir alle wissen um Diskriminierung und Fehlverhalten im Fußball. Es ist fantastisch, dass wir auf wissenschaftliche Erkenntnisse setzen können, um Lösungen zur Förderung von Integration im Fußball zu finden.“

TACKLE-Konferenz am UEFA-Sitz zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fußball.
TACKLE-Konferenz am UEFA-Sitz zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fußball.UEFA via Getty Images

Im Rahmen des Projekts wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der sich auf fünf Achsen stützt:

1. Sensibilisierung und Kompetenzerweiterung

Ein Hauptziel des TACKLE-Projekts besteht darin, Trainer/-innen und Verantwortliche im Breitenfußball im Hinblick auf einen angemessenen Umgang mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und andere Formen von Intoleranz zu schulen. Durch die Vermittlung der erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen sollen diese Personen entsprechend befähigt werden, um rassistisches Verhalten in ihren Vereinen wirksam zu bekämpfen und diesem ein Ende zu setzen. Im Zuge von Workshops, Seminaren und interaktiven Schulungseinheiten können die Teilnehmenden ihr Bewusstsein und ihre Kompetenzen im Umgang mit diesen wichtigen Fragen erweitern.

2. Prävention und Eindämmung rassistischer Vorfälle

Im Rahmen des TACKLE-Projekts sind die Prävention und ein proaktiver Ansatz bei der Bekämpfung von Rassismus von herausragender Bedeutung. Daher wurden umfassende Studien durchgeführt, um die Realitäten, Herausforderungen und Forschungslücken im Zusammenhang mit rassistischem Verhalten und Vorfällen zu untersuchen und auszuwerten. Die Erkenntnisse wurden genutzt, um wirksame Ansätze und Strategien zu bezeichnen, die umgesetzt werden können, um das Problem und seine tiefer liegenden Ursachen zu bekämpfen. Eine proaktive Haltung soll ein sicheres und inklusives Umfeld für alle Beteiligten schaffen, mit besonderem Augenmerk auf Chancengleichheit sowie Respekt und Verständnis zwischen Angehörigen verschiedener Gemeinschaften.

3. Toolkit

Das TACKLE-Toolkit enthält bewährte Vorgehensweisen zur Bekämpfung von Rassismus, insbesondere im Nachwuchs- und Amateurfußball. Das Toolkit soll Trainer/-innen und Verantwortlichen sowie Interessenträgern als Richtschnur dienen und praktische Strategien und konkret umsetzbare Maßnahmen aufzeigen, um rassistischen Vorfällen wirksam entgegenzuwirken und diese zu verhindern. Durch eine möglichst weite Verbreitung dieser Vorgehensweisen soll das TACKLE-Projekt zur gemeinsamen Bekämpfung von Rassismus und zur Förderung eines inklusiven und harmonischen Umfelds im Breitenfußball beitragen.

4. E-Learning-Plattform und spezifische Lerninhalte

Die Bereitstellung von Informationen und Ressourcen zur Bekämpfung von Rassismus und Fehlverhalten ist von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund wurde eine E-Learning-Plattform entwickelt, um einen unmittelbaren Zugriff auf sämtliche Materialien und digitalen Lerninhalte zu ermöglichen. Coaches und Verantwortliche sowie Interessierte können auf die Lerninhalte zugreifen, die speziell auf die Bedürfnisse des Breitenfußballs zugeschnitten sind. Anhand interaktiver Module, Quizspiele und multimedialer Inhalte können die Lernenden ihr Verständnis von Rassismus im Fußball vertiefen und sich Praxiswissen für einen wirkungsvollen Kampf gegen Rassismus aneignen. Die E-Learning-Plattform dient als zentrale Anlaufstelle und fördert lebenslanges Lernen sowie den Wissensaustausch.

5. Partnerschaften und Zusammenarbeit

Die Wirkung des TACKLE-Projekts soll über nationale Grenzen hinausgehen, weshalb verschiedene Veranstaltungen länderübergreifend organisiert werden. Bei diesen Veranstaltungen kommen wichtige Interessenträger, darunter Trainer/-innen, Betreuer/-innen, Fußballverbände und lokale Führungspersönlichkeiten, zusammen, um das Bewusstsein für die schwerwiegenden Auswirkungen von Rassismus auf Spieler/-innen, den Sport im Allgemeinen und den Breitenfußball im Besonderen zu schärfen. Dabei werden Dialog, Wissensaustausch und Zusammenarbeit gefördert. Ziel der TACKLE-Initiative ist es ferner, ein Netzwerk von Personen und Organisationen zu schaffen, die ähnliche Ziele verfolgen und sich der Bekämpfung von Rassismus im Fußball verschrieben haben.

Das Projektkonsortium unter der Leitung von CARDET (Zentrum für die Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Bildungstechnologie) umfasst die Nichtregierungsorganisation KMOP (Griechenland), das Spectrum Research Centre (Republik Irland), das FARE-Netzwerk, die Universität Pitești (Rumänien), das Institute of Development (Zypern) sowie die UEFA-Stiftung für Kinder. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Interessengruppen gewährleistet einen multidisziplinären und ganzheitlichen Ansatz bei der Bekämpfung von Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz im Breitenfußball.

Nähere Informationen zur Arbeit der UEFA-Stiftung

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert (Projektnummer Erasmus+: 622561-EPP-1-2020-1-CY-SPO-SCP).