UEFA-Arbeitsgruppe ein Jahr vor Beginn der FIFA-WM 2022 erneut in Katar
Montag, 13. Dezember 2021
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Die Arbeitsgruppe war in Katar, um sich ein Jahr vor dem Turnier mit Vertretern wichtiger Institutionen und anderen Persönlichkeiten im Ausrichterland zu treffen. Im Mittelpunkt des Besuchs stand die Intensivierung der angestoßenen Entwicklungen vor, während und nach dem Turnier.
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Die UEFA-Arbeitsgruppe zum Thema Arbeiterrechte in Katar hat den WM-Ausrichter zum zweiten Mal besucht, um den Dialog vor Ort über die Situation im Land im Rahmen der Vorbereitungen des Ende 2022 stattfindenden Turniers fortzusetzen.
Nach einem ersten Besuch im August diesen Jahres sollten während des Besuchs in Doha am 9. und 10. Dezember anhand eines Austauschs mit Behörden, Institutionen und Einzelpersonen weitere Informationen über die Entwicklungen in Katar gesammelt werden. Bei den Gesprächen wurden auch wichtige Punkte besprochen, die für die europäischen Fußballverbände von Interesse sind.
Die Arbeitsgruppe nutzte diesen Besuch, um den Dialog mit verschiedenen Akteuren zu vertiefen, darunter mit Vertretern des katarischen Außen- und Arbeitsministeriums, des Katarischen Fußballverbands sowie der Kommission für die Umsetzung und das Vermächtnis des Turniers, die alle den gesamten Besuch unterstützten.
Die Gruppe traf sich auch mit Vertreter/-innen von Amnesty International, der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI), der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), der nationalen Menschenrechtskommission (National Human Rights Committee, NHRC), der FIFA sowie einiger lokalen Botschaften.
Darüber hinaus organisierte die BHI ein Treffen mit einer Gruppe von Wanderarbeitern, die über ihre Erfahrungen berichteten.
Der Besuch, der weniger als ein Jahr vor der vom 21. November bis 18. Dezember 2022 ausgetragenen Fußball-Weltmeisterschaft stattfand, endete am Tag der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Die Gespräche konzentrierten sich insbesondere auf die Entwicklungsbemühungen im Laufe des kommenden Jahres.
Zu den besprochenen Themen gehörten:
• Arbeiterrechte: Umsetzung von Reformen und Durchsetzung von Gesetzen
• Schutz der Pressefreiheit
• Engagement von Fans und Beteiligung am Turnier
• Bedeutung der Bekämpfung von Diskriminierung, insbesondere im Zusammenhang mit Frauenrechten, der Sicherheit der LGBTQ+-Community und Inklusion
• Due-Diligence-Prüfungen im Zusammenhang mit Menschenrechten entlang der gesamten Lieferkette
Der Besuch der Gruppe in Doha zielte auch darauf ab, die Interaktionen mit weiteren aktiven Parteien auszuweiten. Dazu gehörte die mögliche Aufnahme von Gesprächen betreffend Wanderarbeitern im Hospitality-Sektor, der mit dem herannahenden Beginn des Turniers immer stärker in den Vordergrund rückt, da die Infrastrukturprojekte fertiggestellt sind oder sich in der letzten Bauphase befinden.
Bei dem Besuch ging es auch darum, genauere Informationen mit Blick auf das Vermächtnis des Turniers einzuholen und zu erfahren, was das Land und die beteiligten Institutionen unternehmen werden, um sicherzustellen, dass die positiven Entwicklungen auch nach dem Turnier Bestand haben.
Im Rahmen des Besuchs konnte bestätigt werden, dass das Turnier weiterhin ein Katalysator für positive Veränderungen ist. Der Besuch trug auch dazu bei, die Richtung künftiger Besuche beim WM-Ausrichter festzulegen, die 2022 und 2023 stattfinden werden.
Zu den Arbeitsgruppenteilnehmern gehörten Vertreter/-innen der UEFA-Mitgliedsverbände aus Deutschland, England, den Niederlanden, Norwegen, Russland, Schweden und der Schweiz, die Mitglieder der UEFA-Administration Michele Uva, Emily Shaw, Sara Holmgren und Laura Piccolo sowie die FIFA-Vertreter Nodar Achalkatsi und Andreas Graf. Außerdem schlossen sich Vertreter/-innen zwei weiterer nordischer Fußballverbände (Dänemark und Finnland) der UEFA-Arbeitsgruppe an.
Michele Uva, UEFA-Direktor Fußball und soziale Verantwortung und Mitglied der UEFA-Arbeitsgruppe, sagte: „Alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände arbeiten zusammen, um die Kontakte und Fragen sowie den Austausch im Zusammenhang mit Menschen- und Arbeiterrechten in Katar mit dem Ausrichter der FIFA-WM sowie mit verschiedenen Institutionen und Gewerkschaften abzustimmen. Ich möchte der katarischen Kommission für ihren Zugang, ihre Offenheit und ihre Bereitschaft, alle Themen zu diskutieren, danken. Außerdem möchte ich mich bei den unabhängigen Organisationen und Einzelpersonen für ihre Zusammenarbeit bedanken.“