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Portugal belebt den Weltfußball

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Seitdem der Fußball in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Portugal Einzug hielt, wächst die Begeisterung für diesen Sport von Jahr zu Jahr.

Portugal belebt den Weltfußball
Portugal belebt den Weltfußball ©Getty Images

Fußball wurde in Portugal gegen Ende des 19. Jahrhunderts von einigen im englischen Schulsystem ausgebildeten Jugendlichen sowie von britischen Gastarbeitern eingeführt. Das erste dokumentierte Spiel fand im Oktober 1888 in Cascais statt.

Anfangs des 20. Jahrhunderts begann man in Portugal damit, den Fußball besser zu organisieren, und 1910 wurde mit der Associação de Futebol de Lisboa der erste regionale Verband gegründet. Ursprünglich zählten zu diesem lediglich drei Vereine, Sport Clube de Campo de Ourique, Sport Clube Império und Sport Lisboa e Benfica, aber bis 1912 wurden in Portalegre und Porto zwei weitere Verbände gegründet.

Die Federação Portuguesa de Futebol (FPF) - so hieß der Verband offiziell seit dem 28. Mai 1926 - wurde durch eine Initiative der drei Regionalverbände am 31. März 1914 zunächst als Portugiesische Fußballunion (UPF - União Portuguesa de Futebol) ins Leben gerufen.

Während des Ersten Weltkrieges fanden zwar nur alljährliche Begegnungen zwischen den Repräsentanten aus Lissabon und Porto statt, doch die Ambitionen reichten weit über diese wenigen Spiele hinaus. Der Antrag der UPF auf die Mitgliedschaft bei der FIFA wurde im August 1914 vorerst anerkannt und im Mai 1923 endgültig bestätigt. Wenig später benannte sich der Verband in Federação Portuguesa de Futebol um, und 1954 wurde die FPF Gründungsmitglied der UEFA.

Die erste nationale Meisterschaft wurde 1933 von Lissabon und Porto ausgetragen, ein Jahr später wurde eine professionelle Liga gegründet, die im ersten Jahr der FC Porto gewann. Neben Porto haben seitdem auch Sporting Clube de Portugal und SL Benfica große nationale Erfolge feiern können. Diese Dominanz wurde je einmal von CF Os Belenenses und Boavista FC unterbrochen.

Benfica konnte den Pokal der europäischen Meistervereine gleich zwei Mal hintereinander gewinnen. 1961 bezwangen die Portugiesen den FC Barcelona mit 3:2, ein Jahr darauf waren sie mit 5:3 gegen Real Madrid CF siegreich. Sporting schlug 1964 MTK Hungária FC mit 1:0 und sicherte sich so den Europapokal der Pokalsieger. 1987 triumphierte Porto mit 2:1 im Endspiel des Europapokals gegen den FC Bayern München und gewann anschließend durch ein 1:0 über den AFC Ajax auch den UEFA-Superpokal. Die letzten Jahre waren für Porto besonders erfolgreich. In der Saison 2002/03 konnte man durch einen 3:2-Sieg über Celtic FC den UEFA-Pokal gewinnen, im Jahr darauf siegte Porto im Endspiel der UEFA Champions League mit 3:0 gegen den AS Monaco FC.

Portugals erstes Länderspiel fand am 18. Dezember 1921 in Madrid gegen Spanien statt. Allerdings ging das Debüt daneben, denn man unterlag mit 1:3. Einen ersten achtbaren Erfolg erreichten die Portugiesen bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam, wo sie ins Viertelfinale einzogen. Erst 1966 trat Portugal erstmals auf der großen Weltbühne in Erscheinung. Bei der FIFA-Weltmeisterschaft in England führte sie der in Mosambik geborene "Schwarze Panther" Eusébio zu einem dritten Platz. Vier der insgesamt neun Tore der Portugiesen wurden in einem dramatischen Viertelfinale im Goodison Park gegen Nordkorea erzielt.

Portugal qualifizierte sich auch für die FIFA-WM-Endrunden 1986, 2002, 2006 und 2010. Beim Turnier in Deutschland spielten zwei talentierte Generationen, die von Luís Figo und Cristiano Ronaldo repräsentiert wurden, in einem Team zusammen. Beide wurden von der FIFA zu Weltspielern des Jahres gewählt. Portugal nahm auch an sechs UEFA-Europameisterschaften teil. Bei ihrer ersten Endrunde 1984 unterlagen die Portugiesen erst im Halbfinale dem Gastgeber und späteren Sieger Frankreich mit 2:3 nach Verlängerung. Bei den europäischen Titelkämpfen 1996 (Viertelfinale), 2000 (Halbfinale), 2008 (Viertelfinale) und 2012 (Halbfinale) überstanden die Portugiesen jeweils erfolgreich die Gruppenphase. Besonders schwer wiegt sicherlich die Niederlage im Endspiel der UEFA EURO 2004, die im eigenen Land ausgetragen wurde. Griechenland konnte sich sensationell durchsetzen. Dennoch wurde die EURO in Portugal als gewaltiger Erfolg gefeiert, weil große Mannschaften in modernen Stadien spielten, und zudem eine freundliche Atmosphäre herrschte, gepaart mit der traditionellen portugiesischen Gastfreundschaft.

2016 war ein ereignisreiches Jahr für den FPF. Zunächst wurde im März das Cidade do Futebol eröffnet, eine hochmoderne Einrichtung, in der sowohl der Stammsitz des Verbands als auch ein Trainingszentrum für die portugiesischen Nationalteams beheimatet sind. Anschließend kamen die sportlichen Erfolge - im Mai mit dem Titel bei der U19-EURO und zwei Monate später mit dem großen Triumph bei der UEFA EURO 2016 in Frankreich, was Portugals erster großer Titel war. Im Finale im Stade de France setzte sich die Mannschaft von Fernando Santos gegen den Gastgeber durch. Die A-Nationalmannschaft der Frauen qualifizierte sich für die UEFA Women's EURO 2017 und damit zum ersten Mal für eine EM-Endrunde.

Präsident

Fernando Gomes

Fernando Gomes
Fernando Gomes©UEFA

Nationalität: Portugiese
Geboren: 21. Februar 1952
Präsident seit: 2011

• Der Diplom-Ökonom Fernando Gomes trat von seiner Funktion als Präsident der portugiesischen Profi-Fußballliga (LPFP) zurück, als er im Dezember 2011 zum Präsidenten des Portugiesischen Fußballverbands (FPF) gewählt wurde.

• Der ehemalige Basketballspieler und Präsident der Basketballliga blickt auf eine lange Zusammenarbeit mit dem FC Porto zurück, wo er als Direktor der klubeigenen Basketballabteilung seine Karriere begann. Im Jahr 2000 wurde er in den Vorstand von Porto berufen und arbeitete in den Bereichen Marketing, Werbung und Finanzen, ehe er dem Verein dann im Februar 2010 den Rücken kehrte.

• Gomes, der auch schon bei der UEFA-Kommission für Klubwettbewerbe gearbeitet hat, zeigte sich nach seiner Wahl zukunftsorientiert: "Das ist ein wichtiger Moment für den portugiesischen Fußball. Unser Ziel ist es, den portugiesischen Fußball weiter nach vorne zu bringen und auf das aufzubauen, was wir in den letzten 15 Jahren erreicht haben." Er wurde im Juni 2016 wiedergewählt. Im April 2017, im Anschluss an den 41. Ordentlichen UEFA-Kongress in Helsinki, wurde Gomes zum UEFA-Vizepräsidenten ernannt.

Generalsekretär

Tiago Craveiro

Tiago Craveiro
Tiago Craveiro©UEFA

Nationalität: Portugiese
Geboren: 5. Juli 1975
Generaldirektor seit: 2012

• Tiago Craveiro begann sein Berufsleben als Journalist, er arbeitete in einigen der prominentesten Medienorganisatoren Portugals. 2002 betrat er die Welt des Sports, als er das Büro des Staatssekretärs für Jugend und Sport leitete.

• 2006 wurde er Generalsekretär der portugiesischen Liga, er beendete eine vielversprechende politische Karriere für seine Leidenschaft. In dieser Rolle war er sechs Jahre tätig, während den Amtszeiten von Hermínio Loureiro und des aktuellen Präsidenten des Portugiesischen Fußballverbands (FPF), Fernando Gomes.

• Seine Leidenschaft für Kommunikation und Details, außerdem seine Führungseigenschaften und sein Wissen im Bereich Marketing und Sportevents führten ihn letztendlich in seine neue Rolle als FPF-Generaldirektor, nachdem zuvor Fernando Gomes Präsident geworden war. Tiago Craveiros Visionen für seinen Verband sind weit gefächert, zu ihnen gehören auch Frauenfußball, Futsal und Strandfußball. "Der moderne Fußball muss Werte wie Ethik und Fairplay mit einer professionellen und ideenreichen Organisation kombinieren", sagte er. "Die Zukunft des Fußballs und die enorme soziale Verantwortung in diesem Zusammenhang erfordern, dass wir alle über den Tellerrand hinausblicken."