Futsal-Trainerausbildung im Fokus

Mittlerweile sind mehr als drei Wochen vergangen, als Italien die UEFA Futsal EURO 2014 in Belgien gewann – dennoch bleibt der Futsal ein wichtiges Thema auf der UEFA-Agenda. Deshalb fand in Italien im Novarello Sports Center-Villaggio Azzurro von Novara Calcio nun auch das zweite Pilotseminar zur UEFA-Futsal-Trainerausbildung statt.

Das erste Pilotseminar wurde 2013 in Las Rozas im Komplex des Königlich Spanischen Fußballverbands (RFEF) in der Nähe von Madrid abgehalten. Im Fokus bei dieser Veranstaltung waren nun die fundamentalen Elemente des UEFA-Futsal-B-Lizenz-Kurses, der auf nationaler Ebene zum Einsatz kommen könnte.

Das Kursprogramm basierte dabei auf den von der UEFA-Trainerkonvention festegelegten Richtlinien. Gezielte Trainerausbildung ist ein zentrales Thema hinsichtlich der Aktivitäten des Technischen Sektors der UEFA und die Veranstaltung in Novarello, welche in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Fußballverband (FIGC) organisiert worden war, wurde von 31 Teilnehmern aus 17 verschiedenen europäischen Mitgliedsverbänden besucht.

Die Teilnehmer besuchten den theoretischen und praktischen Unterricht mit der von der UEFA ins Leben gerufenen Futsal-Arbeitsgruppe unter der Leitung des UEFA-Jira-Panels mit dem italienischen Trainer Roberto Menichelli, dem spanischen Trainer José Venancio López, seinem Vorgänger Javier Lozano und Portugals Trainer Jorge Braz. Außerdem gab es Einheiten mit dem FIFA-Schiedsrichterausbilder Massimo Cumbo, dem italienischen Fitnesstrainer Valerio Viero und dem spanischen Torwarttrainer Cesar Arcones.

"Es gibt eine entscheidende Beteiligung seitens der UEFA, die ihre Professionalität mit sich bringt", sagte Menichelli, der auf dem Seminar über die 'individuellen Fähigkeiten in Spielsituationen' sprach. "Nachdem sich eine Arbeitsgruppe etabliert hat, die Orientierung bietet und den Ablauf dieser Treffen organisiert, ist mir das eine große Genugtuung", so der Coach, der Italien in Antwerpen Anfang des Monats zum Titel geführt hatte.

"Die Ausbildung wird in den kommenden Jahren immer mehr dazu beitragen, qualifizierte Futsaltrainer in Europa hervorzubringen", meinte er weiter. "Während dieser drei, vier Tage wollten wir die Teilnehmer dabei unterstützen, einen Weg zu finden, der sie dahin bringen kann, wo sie bisher noch nicht hingekommen sind: die Organisation von Kursen in ihren Ländern. Der Trend geht dahin, die Mindestkriterien der Kurse innerhalb der UEFA zu standardisieren, wie beim Fußball mit elf Spielern: das ist eine sehr wichtige Initiative, welche die Entwicklung im Futsal weiter voranbringen wird."

Venancio Lopez sprach währenddessen über Ausbildungsmethoden, Spielsysteme, Taktikgrundlagen, taktisches Gespür, Umschaltspiel und über Standardsituationen. "Die UEFA hat vor über einen Jahr mit der Ausbildung von Futsaltrainern begonnen", betonte der Trainer, der mit Spanien bei der UEFA Futsal EURO 2014 den dritten Rang belegte. "Es gab einen enormen Anstieg im Bezug auf die Qualität, denn wir haben immer mehr Verbände, die an der Durchführung solcher Kurse interessiert sind. Das ist entscheidend für die Entwicklung dieser Disziplin, denn um bessere Spieler zu bekommen, müssen wir bessere Trainer haben."

Lozano, der das Futsal-Wissen-Schema entwickelt hat, hob gezielt hervor, wie man "das Verlangen, den Futsal zu entdecken und das Verlangen, sich zu verbessern" erkennen kann. Aus diesem Grund ist nach seiner Meinung "die Beteiligung der UEFA unerlässlich. Denn alle Dinge, an denen die UEFA interessiert ist, bringen Qualität mit sich. Futsal-Coaching war ein Traum, der wahr wurde."

Laut Braz, der beim Seminar über die 'Organisation und das Management einer Futsal-Trainingseinheit' sprach, "wurde ein entscheidender Schritt in der Verbesserung der Futsalbewegung in Europa gemacht". Der portugiesische Trainer fügte hinzu: "Die Beteiligung der UEFA, Futsal-Training in Europa zu fördern, wird sehr wichtig und profitabel sein."