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Positiver Schiedsrichter-Bericht von Collina

Schiedsrichterwesen

Der oberste Schiedsrichter-Verantwortliche der UEFA, Pierluigi Collina, ist zufrieden mit den Leistungen der Unparteiischen bei den 24 Gruppenspielen der UEFA EURO 2012 und dankte den Spielern für ihr Verhalten.

Der oberste Schiedsrichter-Verantwortliche der UEFA, Pierluigi Collina, bei seinem Vortrag in Warschau
Der oberste Schiedsrichter-Verantwortliche der UEFA, Pierluigi Collina, bei seinem Vortrag in Warschau ©Sportsfile

Der oberste Schiedsrichter-Verantwortliche der UEFA, Pierluigi Collina, hat seine Zufriedenheit über die Leistungen der Unparteiischen bei den 24 Gruppenspielen der UEFA EURO 2012 zum Ausdruck gebracht. Er lobte aber auch die Spieler für ihr Verhalten im bisherigen Turnierverlauf. 

Bei der Vorstellung seiner Analyse der Leistungen in Polen und der Ukraine sagte Collina, dass der Dialog vor dem Turnier zwischen Mitgliedern der UEFA-Schiedsrichterkommission sowie den Spielern und Trainern der Mannschaften sehr wichtig war, um die Anzahl von Vorfällen während der Spiele zu reduzieren.

"Die Unparteiischen unterliefen unter verschiedenen Aspekten eine lange Vorbereitungsphase, um die bestmöglichen Leistungen auf dem Platz zu zeigen", sagte der erfahrene Italiener, der im Laufe seiner einzigartigen Karriere einige der bedeutendsten Spiele im Weltfußball leitete. "In den letzten zwei Jahren haben wir sehr positive Rückmeldungen über die Leistungen der Schiedsrichter erhalten. Darüber freuen wir uns."

"Die zwölf für die EURO 2012 ausgewählten Unparteiischen gehören definitiv zu den besten in Europa", fügte Collina an. "Nach den ersten 24 Spielen sind wir mit ihnen zufrieden. Wir haben versucht, Einheitlichkeit zu erreichen. Das ist immer ein wichtiges Ziel, wenn man die Spielregeln auf dem Feld interpretieren muss, besonders wenn es dabei um Abseits- und Foulentscheidungen geht. Wir müssen diese Einheitlichkeit herstellen. Ich denke aber, das haben wir in diesem Turnier geschafft."

Vor Beginn des Turniers haben sich Mitglieder der UEFA-Schiedsrichterkommission mit den Spielern und Trainern der Mannschaften in deren Trainingsquartieren getroffen, um die Instruktionen an die Unparteiischen für die UEFA EURO 2012 zu besprechen. "Wir hielten es für notwendig, dass die Entscheidungen der Referees von den Spielern und Trainern verstanden werden", erklärte Collina. "Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Das Verhalten der Spieler in Bezug auf die Kooperation mit den Schiedsrichtern und die Akzeptanz ihrer Entscheidungen war sehr positiv. Wir haben diesbezüglich weniger Vorfälle auf den Plätzen beobachtet. Wir hatten keine Rote Karte wegen groben Foulspiels. Auch deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um  mich bei allen Spielern zu bedanken, die an den ersten 24 Partien beteiligt waren."

Laut Collina habe auch die Vorbereitung der Schiedsrichter-Assistenten Fortschritte gemacht. "Im modernen Fußball ist das Abseits sehr wichtig geworden. Wir haben uns entschieden, in dieser Hinsicht die Assistenten mehr in die Verantwortung zu nehmen. Deshalb haben mehrere ehemalige Assistenten mit den ausgewählten Unparteiischen vor der EURO zusammengearbeitet. Auch hier sind Ex-Assistenten als Ausbilder im Einsatz.

"Wenn ein Assistent eine Entscheidung trifft, kann er seine Fahne heben oder unten lassen. Wir haben all ihre Einschätzungen innerhalb von einem Meter von der Abseitslinie entfernt analysiert. Das waren insgesamt 302 Entscheidungen in 24 Spielen. Davon waren 289 Entscheidungen, also 95,7 Prozent, richtig und 13 falsch. Das ist ein großartiges Ergebnis."

"Noch wichtiger ist, dass 19 Tore aufgrund von Entscheidungen der Assistenten gefallen sind, ihre Fahne unten zu lassen. Mit ihren Leistungen können wir sehr zufrieden sein."

Bei den 31 Spielen in Polen und der Ukraine kommen jeweils ein Schiedsrichter, zwei Schiedsrichter-Assistenten, ein vierter Offizieller, zwei zusätzliche Assistenten und ein Ersatz-Assistent zum Einsatz. Die zusätzlichen Assistenten stehen hinter der Torauslinie und sind Teil eines fortlaufenden Experiments, das vom International Football Association Board (IFAB) autorisiert ist. Diese zwei Assistenten konzentrieren sich vor allem auf Vorfälle im und um den Strafraum.

"Die zusätzlichen Assistenten waren in 24 Spielen 16 Mal an den Entscheidungen der Schiedsrichter beteiligt", erklärte Collina. "Darunter waren auch drei Tor/Nicht-Tor-Situationen. Zwei waren absolut korrekt, die dritte leider falsch. Es war ein menschlicher Fehler eines Menschen. Es war aber auch das einzige Problem, das wir bei diesem Experiment hatten, das übrigens auch in einer Vielzahl an Spielen der UEFA Champions League und der UEFA Europa League zur Anwendung kam. Wir haben unser Bestes gegeben, damit dieses Experiment funktioniert. Wir trainieren die zusätzlichen Assistenten sehr akribisch, damit sie für diese Situationen gewappnet sind."

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