Yakins dritter Frühling
Montag, 27. Dezember 2010
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Bei der Suche nach dem überragenden Spieler der Vorrunde der Schweizer Super League steht ein Mann im Vordergrund, den vor dieser Saison kaum einer auf der Rechnung hatte.
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Hakan Yakin ist mit 20 Skorerpunkten der wichtigste Mann beim FC Luzern, dem Leader der Super League.
Als Hakan Yakin im Sommer 2009 nach einem missglückten Jahr in Katar zum FC Luzern wechselte, stieß er zu einem Verein im Umbruch. Der FCL hatte soeben mit einem 5:0-Heimsieg gegen den FC Lugano in der Relegation den Abstieg in die Challenge League verhindert und bereitete sich auf seine Zeit im Exil-Stadion in Emmenbrücke vor. Das Stadion Allmend, die langjährige Heimstätte wurde abgerissen. Die Voraussetzungen hätten besser also sein können für den ehemaligen Star des FC Basel 1893.
Eineinhalb Jahre später steht der FC Luzern zur Winterpause auf dem ersten Rang. Nach einem vierten Rang in der Saison 2009/10 lieferte der FCL nun eine Halbserie hin, die ihn an die Spitze der Super League spülte. Wichtigster Mann dabei: Hakan Yakin. Mit seiner Technik und Spielintelligenz, seiner Stärke bei Standards und seiner Kaltblütigkeit gilt der 33-Jährige noch immer als der wohl beste Individualist der Schweiz. Neun Treffer und elf Assists in der abgelaufenen Hinrunde sind der Beweis dafür.
Für Präsident Walter Stierli ist klar: "Hakan ist unser größter Erfolgsfaktor. Er verleiht uns Ausstrahlung." Auch Trainer Rolf Fringer spricht vom "genialen Yakin". Den 86-fachen Nationalspieler aus der Wüste zurückzuholen sei eine der besten Entscheidungen seiner Amtszeit gewesen: "Dabei wusste ich, dass das Risiko klein ist. Es war klar, was Yakin uns bringen würde."
In Luzern dachten sie wohl noch immer an die Zeiten Yakins beim FC Basel oder beim BSC Young Boys. Von 2001 bis 2004 war er eine der Schlüsselfiguren des FCB, der zu seiner besten Zeit in der UEFA Champions League internationale Größen wie Celtic Glasgow FC oder Liverpool FC aus dem Wettbewerb warf – mit Yakin als Spielmacher hinter den Spitzen. Auch bei den Young Boys in Bern hinterließ er Spuren. Nach durchschnittlichen Jahren führte Yakin den Hauptstadtklub auf den zweiten Rang; 2008 kämpfte YB bis zum letzten Spieltag um den Titel. Yakin wurde im selben Jahr Torschützenkönig.
In Luzern ist es nicht nur so, dass nur der Verein seinem Akteur große Wertschätzung entgegenbringt, es ist auch umgekehrt so: "Für Luzern zu spielen ist ein Traum." Grund für den gegenwärtigen Erfolg seien auch seine Mitspieler: "Wir verstehen uns auf und neben dem Platz ausgezeichnet. Wir haben zudem einige erstklassige Spieler, die es mir einfacher machen." Auch zu Trainer Fringer habe er "ein sehr gutes Verhältnis". Das mache das Arbeiten einfacher und sei Basis für den Erfolg. Und der ist dem FCL und Yakin nicht abzusprechen.