Inters Tribut an Facchetti
Montag, 23. April 2007
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Der FC Internazionale Milano hat seinen gestrigen Titelgewinn in der Serie A seinem verstorbenen Ex-Kapitän und Präsidenten Giacinto Facchetti gewidmet.
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Der FC Internazionale Milano hat seinen gestrigen Titelgewinn in der Serie A seinem verstorbenen Ex-Kapitän und Präsidenten Giacinto Facchetti gewidmet.
Großzügig und ehrlich
Facchetti absolvierte in seiner glanzvollen Laufbahn 634 Spiele für Inter, 2004 wurde er sogar zum Präsidenten gewählt. Trotz seines frühen Todes im September lebt seine Erinnerung in den Herzen der Nerazzurri weiter. "Diesen Titel widmen wir Facchetti, der mit seiner Großzügigkeit und Ehrlichkeit immer ein Vorbild war", sagte Inter-Präsident Massimo Moratti nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft beim AC Siena, mit dem der Klub aus Mailand erstmals seit 18 Jahren wieder auf sportlichem Weg die Meisterschaft in der Serie A gewonnen hat.
Lange Geduldsprobe
Inter wurde in der letzten Saison der Titel aufgrund des Manipulationsskandals von Juventus am grünen Tisch zuerkannt, doch dieser Titel hat für die Fans einen ganz anderen Stellenwert. Mehr als 50.000 von ihnen feierten in den Stunden nach dem Spiel auf der Piazza del Duomo die Meisterschaft – auch bei den Spielern kannte der Jubel keine Grenzen. "Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet", sagte Inter-Kapitän Javier Zanetti, der 1995 Morattis erster Neuzugang war. "Die ganze Inter-Familie hat diesen Freudentag verdient. Ich möchte diesen Titel allen widmen, die Inter lieben und allen Mitgliedern der Familie, die nicht länger unter uns weilen, wie Facchetti, [der ehemalige Direktor] Peppino Prisco und [der ehemalige Spieler] Benito Lorenzi."
"Immense Freude"
Inter hat 26 seiner 33 Ligaspiele gewonnen, die erste und bislang einzige Niederlage kassierte man am letzten Mittwoch gegen AS Roma. Marco Materazzi gilt als ein Symbol dieser Mannschaft und passenderweise erzielte er gegen Siena beide Tore. "Ich möchte diesen Titel all denen widmen, die zu mir gestanden haben, als ich harte Zeiten durchmachen musste", erklärte der Nationalspieler, der im WM-Finale 2006 ebenfalls einen Treffer erzielt hatte, später aber auch durch seine Provokation vor dem Kopfstoß von Zinedine Zidane negativ aufgefallen war. "Ich bin sehr glücklich, weil ich sowohl im WM-Finale als auch in dem Spiel, das Inter den Scudetto beschert hat, eine entscheidende Rolle spielen durfte. Das ist eine immense Freude."
Mancinis Ankündigung
Trotz des souveränen Triumphs sowie des noch ausstehenden Endspiels um die Coppa Italia gegen die Roma, baut Inter bereits an seiner Zukunft. Während der Meisterfeiern gab Moratti bekannt, dass Trainer Roberto Mancini seinen Vertrag bereits verlängert habe, auch wenn es dazu noch keine offizielle Verlautbarung gebe. "Wenn Moratti das sagt, bin ich glücklich", erklärte der Trainer der Nerazzurri. "Wichtig war jetzt nur, den Titel zu gewinnen. Wir haben eine außergewöhnliche Saison gespielt, fünf Spieltage vor dem Saisonende den Titel zu holen, ist etwas ganz Besonderes."
Freudentränen
Die letzten Worte gebühren aber dem argentinischen Mittelfeldspieler Esteban Cambiasso, der in den Minuten nach dem Triumph ebenfalls an Facchetti dachte. "Er hat uns verlassen, aber die Erinnerung an ihn hat uns zusätzliche Motivation gegeben, den Titel zu holen", sagte er. "Dieser Sieg ist für ihn und für alle Inter-Fans. Nachdem sie in den letzten Jahren so viel leiden mussten, können sie jetzt ihren Freudentränen freien Lauf lassen und müssen sich ihrer nicht schämen."