Russlands Aufholjagd schockt die Schweiz
Samstag, 7. Juni 2003
Artikel-Zusammenfassung
Schweiz - Russland 2:2
Sergei Ignashevitchs Doppelpack sichert Russland einen Punkt in Basel und hält die Gruppe 10 offen.
Artikel-Aufbau
Russland sichert sich in Basel nach 0:2-Zwischenstand mit einer erstaunlichen Aufholjagd einen Punkt beim 2:2-Unentschieden im Qualifikationsspiel zur UEFA EURO 2004™ gegen die Schweiz.
Gruppe wieder offen
Alexander Frei schlug gleich zu Beginn zweimal für die Hausherren zu, ehe Sergei Ignashevitch durch einen Kopfballtreffer und einen Elfmeter den 2:2-Endstand herstellte. Durch das Unentschieden ist die Gruppe 10 weiterhin offen. Die Schweiz führt die Gruppe mit neun Punkten an, aber die Republik Irland und Russland liegen beide nur zwei Punkte dahinter in Lauerstellung.
"Noch nichts verloren"
Frei war darüber enttäuscht, dass der Sieg verspielt wurde. "Nach der 2:0-Führung hätten wir den Sieg nicht mehr verspielen dürfen," sagte er. Wir spielten zu Beginn sehr gut und taten genau das, was wir uns vorgenommen hatten: ein frühes Tor erzielen. Es ist noch nichts verloren, aber jetzt müssen wir uns auf das Spiel vom Mittwoch gegen Albanien konzentrieren."
"Selbst schuld"
Trainer Jakob Kuhn war auch der Meinung, die Schweiz hätte gewinnen müssen. "Ich bin zufrieden mit der Leistung und dem Ergebnis, aber wir haben zwei gute Möglichkeiten verspielt, um alle drei Punkte einzufahren. Aber wir sind selber schuld und wir müssen uns jetzt auf das nächste Spiel vorbereiten."
Schweizer Sturmlauf
Russlands Trainer Valery Gazzaev sagte: "Wir wurden in den ersten fünfzehn Minuten überfahren, aber glücklicherweise kamen wir relativ rasch wieder ins Spiel." Die Schweiz begann das Spiel mit einem wahren Sturmlauf. Stéphane Chapuisat und Ricardo Cabanas hatten zu Beginn viele Freiheiten, da die Russen mit dem aggressiven und stürmischen Spiel der Heimmannschaft immense Probleme hatten.
Frühe Führung
Wenig überraschend ging die Schweiz dann nach 14 Minuten auch in Führung. Ein langer Einwurf des Rechtsverteidigers Bernt Haas konnte nur bis zum Strafraumeck zu Hakan Yakin abgewehrt werden. Der Schweizer Spielmacher nahm den Ball volley und nachdem der russische Torwart Sergei Ovchinnikov den Schuss nur abklatschen konnte, reagierte Frei am schnellsten und schob zum 1:0 ein.
Freis zweiter Streich
Nur zwei Minuten später fiel das 2:0. Chapuisat setzte sich auf der linken Seite durch und spielte den Ball nach innen zum ungedeckten Hakan Yakin, der sich in aller Ruhe drehte und den Ball für Frei auflegte und der junge Stürmer brauchte das Leder nur noch am russischen Torwart vorbei einzuschieben.
Russland kommt heran
Die Russen schienen geschockt und versuchten das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Aber sie packten ihre Chance beim Schopf und hätten in der 20. Minute beinahe den Anschlusstreffer erzielt, als Denis Popov vor dem leeren Tor die Nerven versagten. Vier Minuten später war es dann soweit. Rolan Gusev, der gefährlichste Akteur der Gäste, wurde auf der rechten Seite gefoult. Der gefoulte brachte den Freistoss selbst in den Strafraum und Ignashevitch vollendete mit einem kraftvollen Kopfball.
Sytchev eingewechselt
Von Gusev ging weiterhin die meiste Gefahr aus, aber die Schweiz rettete die Führung in die Pause. Russlands Trainer Valery Gazzaev nahm den enttäuschenden Popov vom Feld und brachte den jungen Dmitri Sytchev ins Spiel. Er war in der zweiten Halbzeit immer wieder ein Unruheherd für die Schweizer Verteidigung.
Elfmeter für Russland
Das Spiel schien für die Schweizer zu laufen. Aber in der 68. Minute gelang den Russen der überraschende Ausgleich. Eine weitere Flanke von Gusev segelte am langen Pfosten vorbei und plötzlich pfiff Schiedsrichter Arturto Dauden Ibañez Elfmeter. Er hatte gesehen, wie Igor Yanovski von Raphael Wicky gehalten wurde. Eine korrekte Entscheidung. Raphael Wicky sah für sein Foul die Gelbe Karte und auch Murat Yakin wurde wegen zu heftigen Reklamierens verwarnt. Ignashevitch übernahm die Verantwortung und versenkte den Ball sicher hinter Jörg Stiel zum Ausgleich ins Tor.