UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Jubiläumsspiel als letzter Härtetest

50 Jahre nach dem WM-Finale in Bern trifft die deutsche Nationalelf in Kaiserslautern auf Ungarn.

Von Mark Bennett

Am 04. Juli 1954 begann in Bern die inzwischen ruhmreiche Geschichte der deutschen Nationalmannschaft. Nach Toren von Max Morlock und Helmut Rahn (2) bei Gegentreffern von Ferenc Puskas und Zoltan Czibor feierte die Mannschaft von Sepp Herberger den ersten von inzwischen drei Weltmeistertiteln. Jetzt - 50 Jahre später - haben sich die Vorzeichen geändert.

Vom Außenseiter zum Favoriten
Damals ging die deutsche Nationalmannschaft als klarer Außenseiter in die Partie im Wankdorfstadion, denn die Magyaren um den legendären Ferenc Puskas galten als beste Mannschaft der Welt. Untermauert wurde dies bereits in der Vorrunde, als Ungarn einen ungefährdeten 8:3-Erfolg über Deutschland feierte. Aber wenn die Partie am Sonntag in Kaiserslautern angepfiffen wird, gilt das DFB-Team um Teamchef Rudi Völler als klarer Favorit und das Spiel soll als letzter Härtetest vor der Europameisterschaft in Portugal dienen, wo Ungarn fehlen wird.

„Viele Positionen schon vergeben“
Spätestens am Sonntag muss Völler Farbe bekennen, obwohl die Startaufstellung für die erste EM-Begegnung gegen Holland fast schon steht. „Viele Spieler, die gegen die Schweiz gespielt haben, werden auch gegen Holland beginnen. Gegen Ungarn gilt es nun, unsere Form für Portugal weiter zu verbessern“, betonte der Teamchef.

Frings, Ernst oder Baumann?
Dennoch werden sich einige Spieler in Kaiserslautern noch aufdrängen können. Im Mittelfeld gelten Michael Ballack, Bernd Schneider und Dieter Hamann als gesetzt. Somit ist nur noch ein Platz zu vergeben, um den gleich mehrere Spieler kämpfen. Thomas Ernst, Frank Baumann und Torsten Frings machen sich alle berechtigte Hoffnung auf die derzeit vakante Position im linken Mittelfeld. Frings gilt dabei als Favorit, da er schon bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea gemeinsam mit Ballack, Schneider und Hamann im Mittelfeld agierte.

Aus fünf mach zwei
Zudem ist der Kampf um die Plätze im Sturm noch nicht entschieden. Mit Fredi Bobic, Kevin Kuranyi, Miroslav Klose, Thomas Brdaric und Youngster Lukas Podolski stehen fünf Spieler zur Auswahl – spielen werden aber nur zwei.

Kuranyi Favorit
Nach seinen beiden Toren beim 2:0-Sieg gegen die Schweiz am Mittwoch gilt Kevin Kuranyi vom VfB Stuttgart als erster Anwärter auf einen Platz im deutschen Angriff. Doch wer wird neben dem 22-Jährigen stürmen? Fredi Bobic und Miroslav Klose scheinen die besten Karten zu haben, doch sicher kann sich keiner der beiden sein. Für Brdaric und Podolski bleibt wohl nur die Bank, auch wenn beide sicherlich ihre Qualitäten haben.

Überraschungscoup für Matthäus
Doch trotz der gegensätzlichen Entwicklung der deutschen und der ungarischen Nationalmannschaft in den letzten 50 Jahren gibt es noch Gemeinsamkeiten. So werden die Magyaren derzeit von einem alten Bekannten trainiert. Lothar Matthäus, Rekordnationalspieler des DFB mit 150 Einsätzen, ist seit dem 05. Januar 2004 als Trainer für die Ungarn verantwortlich. Und nichts würde dem ehemaligen Kapitän der Nationalelf mehr Freude bereiten als ein Überraschungssieg gegen seine alten Kameraden.

Prominente Absagen
„Ich kenne die deutsche Nationalmannschaft viel besser als Rudi Völler mein Team kennt“, sagte Matthäus vor dem Duell. Doch allzu optimistisch wird er dennoch nicht sein, denn mit Pal Dardai und Imre Szabics fehlen zwei Spieler mit Bundesligaerfahrung und der 42-Jährige wird eine junge Truppe ins Rennen schicken. Doch, dass im Fußball Überraschungssiege möglich sind, mussten die Ungarn vor 50 Jahren am eigenen Leib spüren.