(K) ein Spiel wie jedes andere für Kahn
Dienstag, 7. September 2004
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Wenn es am Mittwoch zur Neuauflage des Endspiels der FIFA-Weltmeisterschaft von 2002 kommt, will Kahn beweisen, warum er die Nummer eins im deutschen Tor ist.
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Deutschlands Nationaltorhüter Oliver Kahn will Bundestrainer Jürgen Klinsmann bei der Neuauflage des Endspiels der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 gegen Brasilien in Berlin beweisen, dass er zu Recht die Nummer eins im deutschen Tor ist.
Rivalität der Torhüter
Seit seiner Amtsübernahme im Juli hat Klinsmann klar gemacht, dass Kahn nicht mehr die unumstrittene erste Wahl ist. Während Jens Lehmann weiterhin darum kämpft, Kahn den Rang abzulaufen, wurde dem Torhüter vom FC Bayern München bereits die Kapitänsbinde abgenommen. Seit dem letzten Länderspiel gegen Österreich führt Michael Ballack die deutsche Elf auf dem Platz.
"Konkurrenzfähig bleiben"
Da es sein erklärtes Ziel ist, bei der WM im eigenen Land das Tor zu hüten, muss der 35-Jährige alles daran setzen, seinen Posten zu verteidigen. "Ich muss in den nächsten Jahren einfach beweisen, dass ich konkurrenzfähig bleibe", erklärt Kahn. " Letztendlich soll derjenige spielen, der bis dahin die konstantesten und besten Leistungen bringt."
Patzer im Finale
Kahn zeigte sich 2002 bei der WM in Südkorea und Japan in bestechender Verfassung und führte Deutschland fast im Alleingang ins Finale. Dort wurde seine Leistung jedoch von einem schweren Fehler überschattet, der Ronaldo den ersten seiner beiden Treffer beim 2:0-Erfolg der Brasilianer ermöglichte.
"Keine Revanche"
Doch für Kahn zählt nur die Zukunft: "Das [Endspiel von 2002] hat gar keine Bedeutung für mich. Dies ist eines von vielen Spielen im Hinblick auf die WM 2006. Es macht für mich keinen Sinn, dieses Spiel als außergewöhnlich zu werten. Von einer Revanche zu sprechen, ist ohnehin absurd."
Lob für Klinsmann
Klinsmanns Amtszeit begann im letzten Monat mit einem 3:1-Erfolg über Österreich, und Kahn ist von der bisherigen Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Stürmer beeindruckt: "Er hat eindeutige Vorstellungen, was hier in den nächsten zwei Jahren passieren soll. Das fängt beim Training, beim System und bei den täglichen Abläufen an. Die Spieler erhalten mehr Freiheiten, werden aber auch stärker in die Verantwortung genommen", so der DFB-Schlussmann.
Richtungsweisende Partie
Das Länderspiel im ausverkauften Olympiastadion wird für Klinsmann sicher eine richtungsweisende Partie sein. Vielleicht werden die Deutschen ja auch durch die Erinnerungen an das WM-Endspiel motiviert und können so die Enttäuschung von Portugal vergessen machen.
Deisler kehrt zurück
Sehnsüchtig erwartet wird das Comeback von Bayerns Mittelfeldspieler Sebastian Deisler, der seine psychischen Probleme nach einer erfolgreichen Therapie endgültig hinter sich gebracht zu haben scheint. Nach etwas mehr als einem Jahr Abwesenheit will der 24-Jährige auch in der Nationalelf wieder voll angreifen: "Es ist ein echter Neuanfang für mich", sagte Deisler, der in seinem 21. Länderspiel wohl von Beginn an auf dem Platz stehen wird. "Jedes Spiel, jedes Training ist ein Geschenk für mich."
Ein Traum wird wahr
Auch für Frank Fahrenhorst verspricht es eine ganz besondere Partie zu werden. Der 26-jährige Innenverteidiger vom SV Werder Bremen wird es in seinem zweiten Länderspiel mit Ronaldo zu tun bekommen. "Für mich geht ein Traum in Erfüllung, aber ein bisschen Nervosität ist natürlich schon vorhanden", gibt Fahrenhorst zu.