Advocaat zeigt sich zufrieden
Mittwoch, 19. November 2003
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Dick Advocaat bleibt nach dem beeindruckenden Rückspielsieg gegen Schottland im Amt.
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Von Peter Sanderson aus Amsterdam
Dick Advocaat, Trainer der niederländischen Nationalmannschaft, hat seine Mannschaft nach dem 6:0-Kantersieg gegen Schottland in höchsten Tönen gelobt - er fährt mit seiner Truppe also doch zur UEFA EURO 2004™. Advocaat, dessen Mannschaft die perfekte Antwort auf die miserable 0:1-Vorstellung aus dem Hampden Park fand und Schottland die höchste Niederlage seit dem 3:9 gegen England im Jahre 1961 zufügte, sagte nach dem Spiel: "Heute haben wir gezeigt, dass wir als Mannschaft auftreten können."
Sieg ungefährdet
Die Gastgeber schalteten auch nach Wesley Sneijders fulminanten Führungstreffer und den Toren von André Ooijer und Ruud van Nistelrooij keinen Gang zurück, so dass sie bereits zur Halbzeit mit 3:1 in der Addition vorne lagen. Nach einem frühem Tor in der zweiten Hälfte durch Van Nistelrooij hatte die Niederlande das Spiel komplett im Griff. Der Torjäger von Manchester United FC komplettierte dann sogar noch seinen Dreierpack, nachdem sich der eingewechselte Frank de Boer in der 64. Minute ebenfalls in die Torschützenliste eingetragen hatte.
Advocaat bleibt im Amt
Nach dem Spiel wies Advocaat Spekulationen von sich, wonach er noch vor der EURO 2004™ zurücktreten wolle, auch wenn er seine Spieler erfolgreich zur EM-Endrunde führen würde. "Ich bleibe bis zum Ende", meinte er. "Wir haben gezeigt, dass wir als Mannschaft spielen können und haben aus den letzten 17 Begegnungen nur zwei verloren - lesen Sie es nach."
"Sehr glücklich"
"Von allen Spieler ragte Wesley [Sneijder] für mich heute heraus. Er hat tolle Pässe gespielt, ein tolles Tor erzielt und das Spiel im Mittelfeld bestimmt. Ruud [van Nistelrooij] ist auch über sich hinausgewachsen. Er hat nicht nur drei Tore erzielt, er hat auch wie ein Pferd gearbeitet. Ich war sehr glücklich für ihn, weil er am Samstag einen frustrierenden Tag hatte und unverdiente Kritik einstecken musste."
Keine Schande
Zwar dürften die Schotten jetzt am Boden sein, doch Trainer Berti Vogts betonte, dass seine Spieler nicht die Köpfe hängen lassen brauchen. "Wir sind von einer Mannschaft bezwungen worden, die einfach zu viel Klasse hat", erklärte er. "Am Samstag hatten wir einen guten Tag, aber heute waren sie dran. Wir können aus diesem Spiel viel lernen, wenn wir zu Beginn des nächsten Jahres die [FIFA-] Weltmeisterschaftsqualifikation angehen."
Rosige Zukunft
Trotz der Niederlage hat Vogts alle Gründe, optimistisch zu sein. Dank James McFadden, Darren Fletcher und Shaun Maloney ist die Zukunft des schottischen Fußballs in guten Händen. Zwar waren sie noch nicht gut genug, um eine qualitativ hochwertige Mannschaft der Niederlande über 180 Minuten zu schlagen, aber sobald sie die schmerzhafte Niederlage überwunden haben, sollte das Trio noch besser werden können.
Jugendliche Gelassenheit
"Wir können uns auf einiges freuen. Die A-Mannschaft hat diese Woche einen der Favoriten auf den Titel der EURO 2004™ besiegt und unsere U21-Mannschaft hat ihre Gruppe in der Qualifikation zur UEFA U21-Europameisterschaft gewonnen." Tatsächlich sollte Schottland durch die disziplinierten Auftritte während der Qualifikation, angetrieben durch die jugendliche Gelassenheit, mit Blickpunkt auf die FIFA-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gute Chancen haben. "Wir müssen nach vorne und nicht nach hinten schauen", fügte Vogts hinzu. "Zwar haben wir nicht die Qualität einer niederländischen Mannschaft, aber wir können uns für die WM qualifizieren."