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Türken konzentrieren sich auf das Wesentliche

Die Türkei trägt gegen Lettland die Erwartungslast einer ganzen Nation auf ihren Schultern.

Von Türker Tozar und Pavle Gognidze 

Die Türkei trägt heute Abend im Rückspiel des UEFA EURO 2004™-Play-offs gegen Lettland die Erwartungslast einer ganzen Nation auf ihren Schultern.

Alles ruhig
Der FIFA-WM-Halbfinalist liegt nach dem Samstag-Spiel in Riga mit 0:1 im Rückstand. Deshalb wird von den Türken eine enorme Steigerung benötigt und auch gefordert. Demzufolge konzentrieren sich die Spieler und Nationaltrainer Senol Günes nur auf diese Aufgabe und meiden die Öffentlichkeit.

"Schlagkräftige Mannschaft"
Zu Wort meldete sich nur der Präsident des Türkischen Fußballverbandes, Haluk Ulusoy. Er sagte: "Wir haben eine schlagkräftige Mannschaft. Unsere Spieler werden versuchen, über ihren Möglichkeiten zu spielen um 70 Millionen Türken zu erfreuen."

Rüstü fällt aus
Veränderungen werden erwartet, so wird Günes wahrscheinlich Okan Buruk und Ergün Penbe aus der Mannschaft nehmen und sie durch Gökdeniz Karadeniz und Tümer Metin ersetzen. Am meisten beunruhigen die türkischen Fans aber die erzwungenen Veränderungen. Günes muss auf den erfahrenen Torhüter Rüstü Reçber sowie die beiden wichtigen Verteidiger Fatih Akyel und Emre Asik aufgrund von Sperren verzichten.

Jungstars
Um die Ausfälle zu kompensieren, rückten Ibrahim Toraman und Servet Çetin aus der U21-Auswahl in den Kader der Nationalmannschaft auf. Ümit Davala wird aller Voraussicht nach Fatih Akyel ersetzen und Deniz Baris für Emre Asik auflaufen. Im Tor wird Rüstü durch Ömer Çatkiç vertreten.

Noch immer positiv
Günes strahlt trotz dieser Probleme nach wie vor Zuversicht aus und glaubt, dass seine Mannschaft den Rückstand in einen Sieg umwandeln kann. Nach der Rückkehr aus Lettland sagte er: "Wir haben dort gezeigt, dass wir sie schlagen können. Und das können wir immer noch. Wenn wir normal spielen, können wir uns einen Platz bei der Endrunde sichern."

Änderungen im Angriff
Ein Schlüssel zum Erfolg wird sicherlich im Angriff liegen. Günes wird im Vergleich zur Aufstellung von vor vier Tagen eine andere Variante wählen. Stürmer-Veteran Hakan Sükür wird voraussichtlich gemeinsam mit Ilhan Mansiz angreifen und Nihat Kahveci die Position auf dem rechten Flügel einnehmen, dort spielte er früher auch bei Besiktas JK.

Verstärkung durch Pahars 
Lettland könnte hingegen im Angriff noch stärker werden, denn Marians Pahars könnte nach einer Verletzungsserie sein lang ersehntes Comeback feiern. "Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass Siege heilen können. Marians ist für das Spiel fit", gab Trainer Aleksandrs Starkovs bekannt. Dennoch wird Starkovs von Beginn an auf Maris Verpakovskis und Vits Rimkus vertrauen.

Duo kommt zurück
Ihre Sperre abgesessen haben Dzintars Zirnis und Mihails Zemlinskis, dafür fallen Olegs Blagonadezdins verletzungsbedingt und Valentins Lobanovs nach seiner Gelben Karte am Samstag aus. Wahrscheinlich wird Jurijs Laizans ins Mittelfeld zurückkehren, Zemlinskis wird dafür in der Innenverteidigung spielen und Aleksandrs Isakovs und Zirnis an den Seiten verteidigen.

Konterfußball
Starkovs möchte nicht zu viel preisgeben, erwartet aber einen heißen Tanz: "Es ist doch klar, dass die Türken ausgleichen möchten und angreifen werden, und wir werden auf Konter spielen. Das ist unser Vorteil, denn wir haben schnelle und technisch hochbegabte Spieler."

Wendepunkt
Falls die Letten am Ende noch vorne liegen sollten, prophezeien die Kenner des türkischen Fußballs einen radikalen Umbau ihrer Nationalmannschaft. Da sich die U21-Auswahl im Sommer beim FIFA-Konföderationen-Cup so stark präsentierte, steht der türkische Fußball vor einer glänzenden Zukunft. Noch sind Hakan Sükür und Co. nicht am Ende, denn mit einem Sieg im Play-off im Rücken flogen sie auch zur FIFA-WM 2002. Sollte dies abermals gelingen, können die türkischen Fans von ihrer Mannschaft noch einiges erwarten.