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Lettland winkt historischer Erfolg

Aleksandrs Starkovs empfängt mit seiner dezimierten lettischen Elf in Riga die Türkei.

Von Pavle Gognidze aus Riga

Dadurch, dass er Außenseiter Lettland in die UEFA EURO 2004™-Play-offs führte, hat Aleksandrs Starkovs bereits ein Wunder vollbracht, aber am Samstag in Riga muss seine Mannschaft eine weitere Heldentat abliefern, um sich gegen den haushohen Favoriten Türkei durchzusetzen.

Dezimierter Kader
Mit einem Sieg in Schweden am letzten Spieltag sicherten sich die Letten in der Gruppe 4 noch den zweiten Platz vor Polen und Ungarn. Zwischen ihnen und der Endrunde in Portugal steht nun die Türkei, Zweiter in der Gruppe 7 und Halbfinalist bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2002. Angesichts eines dezimierten Kaders wird die Aufgabe für Starkovs und seine Schützlinge nicht gerade einfacher. Die Stürmer Marians Pahars und Andrejs Prohorenkovs sind beide verletzt, so dass wahrscheinlich der in Top-Form befindliche Maris Verpakovskis, dem in den letzten beiden Qualifikationsspielen drei Tore gelangen, neben Vits Rimkus auflaufen wird.

Zuversichtlicher Trainer
Im Mittelfeld fällt Verpakovskis' Teamkollege vom FC Skonto, Igors Semjonovs, ebenso aus wie die beiden Stammverteidiger Mihails Zemlinskis (Sperre) und Dzintars Zirnis. Dafür rückt möglicherweise Igors Korablovs vom FK Ventspils in die Mannschaft. Trotz dieser Umstellungen ist Starkovs zuversichtlich, dass sich seine Mannschaft zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion für ein großes Turnier qualifizieren kann.

"Wertvolle Erfahrung"
"Wir denken nur an den Sieg", sagte er. "Ich weiß, dass es naiv klingen mag, aber vor einem Monat haben wir gesagt, dass wir in Schweden gewinnen würden, und Sie wissen, was dann passiert ist. Natürlich ist die Türkei objektiv gesehen klarer Favorit. Aber wir haben unsere Chancen, und wir werden kämpfen, um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Keiner ist unschlagbar, aber wir werden auf jeden Fall wertvolle Erfahrungen sammeln."

"Nur einmal im Leben"
Um den Teamgeist zu beschwören, sind die einflussreichen Zemlinskis und Pahars beim Kader geblieben. "Sie werden in diesem Spiel ausfallen, aber das heißt nicht, dass sie nicht helfen können", erklärte der Trainer. "Ihre Unterstützung ist sehr wichtig für die anderen." Pahars stimmt dem zu und hat die Unterstützung des Trainers seines englischen Premiership-Vereins Southampton FC. "Gordon Strachan versteht, dass solche Spiele nur einmal im Leben stattfinden können", sagte Pahars. "Daher gab es keine Schwierigkeiten, dass ich gefahren bin."

Trio fällt aus
Auch die Türkei muss auf einige wichtige Kräfte verzichten. Sergen Yalçin, bei Besiktas JK in überragender Form, hat eine Bauchmuskelverletzung, und könnte durch seinen Vereinskollegen Tümer Metin ersetzt werden. Mittelfeldspieler Yildiray Bastürk laboriert an Rückenproblemen, Verteidiger Alpay Özalan ist an Grippe erkrankt. Trainer Senol Günes erklärte: "Yildiray und Alpay fallen auch für das Rückspiel aus. Ilhan Mansiz und Emre Belözoglu sind leicht angeschlagen, können aber am Samstag spielen."

Frühes Tor benötigt
Mittelfeldspieler Ümit Davala warnte seine Mannschaft, dass sie in Riga vor einer schweren Aufgabe stehe, auch wenn man von der Papierform her der haushohe Favorit sei. "Lettland hat nicht viele berühmte Spieler, aber sie sind als Mannschaft stark", sagte Ümit. "Ich bin sicher, dass sie sich weit zurückziehen werden, daher müssen wir in den ersten 15 oder 20 Minuten ein Tor erzielen. Wenn uns dies nicht gelingt, könnten wir große Probleme bekommen."

"Riskieren unser Ticket"
"Obwohl wir auswärts antreten, spielen wir auf Sieg", meinte er weiter. "Wir könnten unseren Gegner unterschätzen, wenn wir in einem Gruppenspiel aufeinandertreffen würden, aber wir sprechen hier von den Play-offs, und wir können es uns nicht leisten, unter unseren Möglichkeiten zu spielen. Sonst riskieren wir unser Ticket nach Portugal."

Erfahrung nutzen
In Play-offs war die Türkei in vergangenen Jahren stets erfolgreich. Das Team qualifizierte sich auf diesem Wege sowohl für die UEFA EURO 2000™ als auch für die WM 2002, und Teammanager Can Çobanoglu meinte selbstbewusst: "Wir werden uns hier in Lettland den nötigen Vorsprung erarbeiten. Die Türkei ist Play-off-Spiele gewöhnt. Wir werden unsere Erfahrung nutzen."

Zusätzliche Berichterstattung von Oleg Sokol and Türker Tozar